Enzalutamid verstärkt Wirkung von PSMA-Radioligandentherapie
Mit Zugabe von Xtandi Wirkstoff Enzalutamid lässt sich Prostatakrebs viel effizienter und schonender behandeln, auch wenn die direkte Wirkung gegen Prostatakrebs nachgelassen hat
Homburger Nuklearmediziner von Universität des Saarlandes haben nachgewissen, dass mit der Gabe von Enzalutamid die PSMA-Dichte auf der Tumoroberfläche deutlich zunimmt.
Enzalutamid/Xtandi, auch wenn für die normale Behandlung von Prostatakarzinom wirkungslos geworden ist, bewirkt Entstehung von vielen PSMA- Molekülen auf der Tumoroberfläche.
Dank vielen PSMA- Molekülen ist es möglich mit PSMA-gerichteten Radioligandentherapie viel mehr radioaktive Substanz in die Tumorzellen einzuschleusen und diese gezielt von innen zu bestrahlen.
Durch Zugabe von Xtandi lassen sich Prostatakarzinome viel effizienter und schonender behandeln als bisher.
Der Nuklearmediziner Professor Samer Ezziddin und seine Mitarbeiter erklären, dass zwar ihre Studie nur zehn Patienten umfasste, „Aber wir konnten nach der Gabe von Enzalutamid bei allen einen deutlichen Anstieg der PSMA-Moleküle auf den Tumorzellen feststellen“.
Obwohl die Studienergebnisse noch in größeren Studien weiter bestätigt werden müssen, ist es möglich schon jetzt vielen Patienten mit der neuen Behandlungsoption zu helfen.
Auf der Tumoroberfläche von Prostatakrebs kommen zwei Rezeptoren vor:
– Rezeptoren an die männliche Geschlechtshormone wie Testosteron andocken
– das Prostataspezifische Membranantigen (PSMA), ein Eiweißmolekül.
Über PSMA ist möglich radioaktiv strahlende Substanzen in die Tumorzelle einzuschmuggeln und so die bösartigen Zellen von innen zu zerstören.
Je mehr von den PSMA-Rezeptoren auf der Tumorzelle gibt, desto mehr Radioaktivität ist möglich in die Zellen einbringen, ohne die Gesamtdosis zu erhöhen.
Mehr Details über diese neue Behandlungsoption finden Sie in der Veröffentlichung von Universität des Saarlandes vom 6. Januar 2020: PM_03_PSMA-Hochregulierung