Medikationsfehler, Handhabungsfehler mit Depot-Spritzen mit Leuprorelin, EMA untersuchung
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) informierte am 17.06.2019, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) mit einer Überprüfung von Depotformulierungen des GnRH-Analogon Leuprorelin begonnen hat.
Das Medikament, das zur Behandlung von Prostatakrebs, Brustkrebs und einer Reihe gynäkologischer Krankheitsbilder eingesetzt wird, könnte bei einigen Patienten unterdosiert worden sein.
Die bekanntesten Medikamente mit Leuprolin als Wirkstff sind: Enantone, Trenantone (3-Monats-Spritze), Sixantone (6-Monats-Depot), Eligard, Zoladex, Decapeptyl, Pamorelin.
Medikationsfehler bei Leuprorelin-haltigem Arzneimittel
Vor der Anwendung einer Leuprorelin-haltiger Spritze soll der Arzt sich mit der Anleitung zur Herstellung der Suspension vertraut machen.
Je nach Hersteller ist andere Handhabung notwendig.
Zum Beispiel bei Eligard handelt sich um Pulver und Lösungsmittel in 2 Spritzen (Spritze A und B) zur Herstellung einer Injektionslösung.
Bei Trenantone haben wir mit Zweikammerspritze zu tun.
Die Herstellung der Formulierungen (eine Verbindung verschiedener Komponenten) ist oft komplex und erfordert mehrere Schritte, so dass ein Handhabungsfehler möglich ist.
Die von EMA derzeit bekannte Fallberichte über Handhabungsfehler
betreffen eine Undichtigkeit der Spritze oder eine beeinträchtigte Freisetzung der Implantate aus dem Applikator.
Als Folge für den Patient kann es zu Unterdosierungen kommen, so dass die Wirksamkeit des Medikaments sich als mangelhaft erweisen kann.
„Patienten, denen leuprorelinhaltige Arzneimittel verschrieben werden, sollen Bedenken mit ihrem Arzt oder Apotheker besprechen.“
Quellen: Ärzteblatt.de, bfarm.de/../Risikoinformationen//leuprorelin