Prostatakrebs Verlauf, Wachstum, Ausbreitung, Lebenserwartung, Endstadium
Prostatakrebs Wachstum, Ausbreitung, Verlauf der Erkrankung bis zum Endstadium, Lebenserwartung.
Was bedeutet Rezidiv, systemisch, Hormon resistent, welche Prostatakrebs Metastasen gibt es, lokal begrenzt und fortgeschrittenes Prostatakarzinom
Ab dem 30. Lebensjahr beginnt die Prostata aus ungeklärten Gründen langsam zu wachsen.
Mit zunehmender Größe verengt sie die Harnröhre. Die Blase kann sich dann oft nicht mehr richtig entleeren, dadurch entsteht ein häufige Harndrang, schwache Harnstrahl oder Schmerzen beim Urinieren. Als mögliche Folgekrankheiten drohen Nierenschäden und Infektionen.
Die vergrößerte Prostata kann mit Medikamenten, den sogenannten Alpha-Blockern, oder mit Mitteln, die das Testosteron im Prostatagewebe senken, behandelt werden.
In schwerwiegenderen Fällen kann sie ohne großes Risiko auch durch die Harnröhre operativ verkleinert werden.
Prostatakrebs wächst entweder langsam und kaum Probleme verursacht, oder sich schnell ausbreitet und aggressiv verhält.
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Prostatakrebs Entstehung und Wachstum
Prostatakrebs entsteht durch veränderte Erbinformationen einzelnen Zellen. Es reichen nur sehr kleine Brüche im Erbgut, die Zellen anfällig für Krebs machen. Diese Brüche entstehen an spezifischen Stellen der DNA, wenn das männliche Geschlechtshormon Testosteron auf die Zellen einwirkt.
Die inaktive Krebsgene werden durch den hormonellen Einfluss aktiviert. Wenn sich die Zellen dem Kontrollmechanismus des Körpers entziehen, können sie sich ungebremst teilen und verdrängen das gesunde Gewebe.
Gesunde Zellen so genannte „euploid“ besitzen 23 Chromosomenpaare mit je zwei DNA-Strängen: einen vom Vater, einen von der Mutter.
Alle Prostatakrebs-Zellen sind „aneuploid“ (eine Gen-mutation): sie entstehen durch Änderung der Chromosomen die überwiegend aus DNA bestehen.
Prostatakarzinom kann sich sehr schnell vom “harmlosen“ peridiploiden (Gleason Score = 6) zum gefährlichen x-ploiden (Gleason Score = 8), und schlussendlich zum tödlichen multiploiden Typ (Gleason Score = 9 bis 10) weiter entwickeln.
Ein Prostatatumor von 1 cm Durchmesser enthält bereits 100 Millionen Krebszellen, sein Wachstum dauert möglicherweise schon seit mehreren Jahren.
Das heißt: er ist nicht von heute auf morgen entstanden. Die Wachstumsgeschwindigkeit kann sich von Tumor zu Tumor und von Mensch zu Mensch stark unterscheiden.
In relativ frühen Krebsstadium, wenn der Tumor die Größe von ca. 1 mm Durchmesser erreicht, hat schon ca. 300.000 Krebszellen gebildet.
Dass aus einer einzigen mutierten Zelle ein diagnostizierbarer Tumor von etwa einer Milliarde Zellen entsteht, muss sich der Krebs etwa dreißig mal verdoppeln. Zehn Verdoppelungen sind erst etwa eintausendfach.
Erst wenn der Krebs mehr PSA produziert als die gesunde Prostata, kann er klar erkannt werden.
Weil bei Gleason-Score 3+3=6 sich sich PSA-Wert typischerweise nur alle zwei oder drei Jahre verdoppelt, geht es meist viele Jahrzehnte, bis der gefunden wird. Daher ist Gleason Score 6 meist ein Alterskrebs, der sich weiterhin langsam teilt, kann man ihn oft aktiv überwachen, statt aggressiv zu therapieren.
Je aggressiver, desto schneller folgen diese Verdoppelungszyklen.
Mit einer PSA-Verdoppelungszeit von 7 Monaten, also etwa 30 x 7 Monate, kann es mehr als 10 Jahre dauern bis zur Diagnose.
In jedem Fall, wenn der Prostatakrebs diagnostiziert wird, ist schon längst in weit fortgeschrittenes Stadium der Krankheit.
Man Unterscheidet zwischen gutartigen und bösartigen Prostata Tumoren.
Bösartig bedeutet, dass einzelne Krebsstammzellen sich aus dem Tumor lösen können und über Blut- oder Lymphbahnen sich in anderen Organen ansiedeln können. Die neuen Geschwülste nennt man Prostatakrebs Metastasen oder Absiedlungen.
Prostatakrebs ist als derbe, relativ scharf begrenzte Herde zu erkennen.
Je nach Stadium kann in einem oder beider Lappen der Prostata auftreten.
Die Krebszelle überlistet das Immunsystem. Sie baut an ihrer äußeren Hülle einen Schutzschild auf, der aus den gleichen Bausteinen besteht, wie der gesunden Zellen. Die Abwehrzellen des Immunsystems, die weißen Blutkörperchen, haben keine Chance, die Tumorzellen zu erkennen und zu zerstören.
Prostatakrebs entsteht in den meisten Fällen in der peripheren androgenabhängigen (Hormonabhängigen) Zone und wächst dann erst Richtung Zentrum und/oder durchbricht die Kapsel.
Im weiteren Wachstum breitet sich der Tumor um die Prostata im Bindegewebe und Fettgewebe aus bzw. infiltriert die anliegende Samenblase. Durch die Lymphgefäße breitet sich weiter aus in die Lymphknoten, über Blut in Knochen und andere Organe.
Es gibt verschiedene Arten von Prostatakrebszellen. Einige wachsen langsam, andere vermehren sich schnell und aggressiv. Die meiste brauchen Testosteron zum Wachsen und produzieren Prostata spezifischen Antigen PSA. Gleichzeitig können sich auch Tumorzellen entwickeln, die keine Testosteron Rezeptoren haben. Manchmal können auch selbe Testosteron für eigene Zwecke produzieren.
Einige Prostata Tumorzellen produzieren kein PSA und sind damit schwer zu therapieren.
Ein metastasierter Krebs kann in de meisten Fällen nicht geheilt werden, nur sein Verbreitungstempo ist möglich zu verlangsamen. Es gibt inzwischen Meinungen von Wissenschaftler die sagen, dass bei weniger als 5 Prostatakrebs Metastasen eine Heilung eventuell möglich ist.
Wenn in den ersten Untersuchungen etwas auffällig ist, klären Patient und Arzt gemeinsam ab, was weiter erfolgen soll. Handelt sich um ein aggressives aber lokal begrenztes Prostatakarzinom, kann eine frühzeitige Behandlung das Leben retten.
Prostatakrebs breitet sich systemisch aus, was bedeutet dass die Erkrankung mehrere Organe betreffen oder befallen kann.
Die Risikostadien von Prostatakarzinom werden aktuell folgend definiert:
Risiko – Stadien beim Prostatakarzinom
- Niedriges Risiko: PSA ≤ 10 ng/mL und Gleason-Score ≤ 6 und Tumorstadium 1c oder 2a.
- Mittleres Risiko (Intermediäres): PSA > 10ng/ml bis 20 ng/mL oder Gleason-Score 7 oder Tumorstadium 2b.
- Hohes Risiko: PSA > 20 ng/mL oder Gleason-Score ≥ 8 oder Tumorstadium 2c.
Üblicherweise sind niedrige PSA-Werte bei der Erstdiagnose eines Prostatakarzinoms mit einer besseren Prognose assoziiert.
Bei Karzinomen vom Gleason-Grad 8–10 trifft das nach neuesten Erkenntnissen oft nicht zu.
Bei Werten < 4,0 ng/ml ähnlich wie bei Werten von 10,0–19,9 ng/ml haben Patienten schlechtere Überlebenschancen als bei Werten von 4,0–9,9 ng/ml. (Quelle: Springermedizin „Niedriger PSA-Wert ist ein schlechtes Vorzeichen„).
Unabhängig von der Erstbehandlung – Prostata Entfernung oder Bestrahlung – haben Patienten mit einem PSA von 4,0–9,9 ng/ml die besten Überlebenschancen.
Am schlechtesten sind die Aussichten bei Werten ≥ 20 ng/ml.
Bei rund 50% aller Männer mit einem festgestellten Prostatakarzinom entwickeln sich mit der Zeit Metastasen.
Prostatakrebs Lebenserwartung, Prognose
Die Prostatakrebs Lebenserwartung ist von mehreren Faktoren abhängig.
Besonders bei einem sehr aggressivem Prostatakrebs, mit hohem Gleason Score kann die Lebenserwartung nicht so hoch sein, wie bei einem nicht sehr aggressivem.
Die Lebenserwartung ist auch von dem abhängig, ob wir selbe uns informieren und gegen die Erkrankung wirklich kämpfen, oder tun wir nur das was uns der Arzt oder die Ehefrau sagt.
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Bei Lymphknoten Metastasen ist die Lebenserwartung der Patienten jedoch gut, so dass die Wahrscheinlichkeit nicht am Prostatakrebs zu versterben liegt bei bis zu 80 %.
Patienten mit Fernmetastasen und mit hormonsensitiven Metastasen haben eine durchschnittliche Prostatakrebs Lebenserwartung von mehreren Jahren. Als hormonsensitiv werden alle Prostatakrebs Metastasen bezeichnet, die auf eine Hormontherapie ansprechen.
Bei metastasierten Prostatakrebs leben nach fünf Jahren noch mehr als 30% der betroffenen Männer.
Sind die Prostatakrebs Metastasen auf die Wirbelsäule beschränkt, kann von einer durchschnittlichen Prostatakrebs Lebenserwartung von mehr als 50 Monaten ausgegangen werden.
Die Prostatakrebs Lebenserwartung ist unter anderem von der Art der Therapie, sowie vom Differenzierungsgrad (erkennbar durch Gleason Score) des Tumors abhängig. Die Prognose in Abhängigkeit von der Behandlungsart:
Prostatakrebs Lebenserwartung nach Radikaler Prostataektomie:
- 5-Jahres-Überleben 68,9–95,0%, Progressionsfrei 32,0–93,0%
- 10-Jahres-Überleben 44,4–88,0%, Progressionsfrei 82,0%
Prostatakrebs Lebenserwartung nach Perkutaner Strahlentherapie
- 5-Jahres-Überleben 51,4–93,0%, Progressionsfrei 81,9–92,0%
- 10-Jahres-Überleben 41,4–70,0%, Progressionsfrei 40,0–64,0%
Prostatakrebs Lebenserwartung nach Brachytherapie:
- 5-Jahres-Überleben 7,0–93,0%, Progressionsfrei 38,0–90,0%
- 10-Jahres-Überleben Progressionsfrei 50,0–90,0%
Quelle: Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Nuklearmedizin
Lebenserwartung bei Prostatakrebs bei Metastasen
Die Lebenserwartung bei Prostatakrebs singt sehr schnell wenn der Tumor schon bei der Diagnose Fernmetastasen (in Knochen, Lungen, Leber, …) gebildet hat.
Eine 2021 veröffentlichte Analyse von Lebenserwartung bei Prostatakrebs von ca. 17.000 Patienten des US-Krebsregisters SEER zeigt:
- bei Diagnose im Frühstadium: 10-Jahres-Überlebensrate liegt bei fast 100 %
- bei einer Ausbreitung in die regionalen Lymphknoten überleben mehr als 90 % der Patienten ≥ 10 Jahre.
- bei Fernmetastasen die 5-Jahres-Überlebensrate sinkt auf etwa 30 %, nach 10 Jahren lebt nur noch etwa jeder 5. Patient.
In der Analyse starben mehr als die Hälfte Patienten innerhalb von 2 Jahren nach der Diagnose des metastasierten Prostatakarzinoms. Die Todesursache war bei 77,8 % Patienten der Prostatakrebs.
Wenn Prostatakrebs Metastasen gebildet hat, kann bei den meisten Patienten keine Heilung mehr erreicht werden, die Lebenserwartung wird deutlich kürzer.
Neue Medikamente und Behandlungsmethoden wie PSMA Therapie und Infusionen mit radioaktiven Xofigo können das Leben zusätzlich verlängern.
Lebenserwartung bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC)
Bei einer amerikanischen Studie vom Duke University Medical Center in Durham mit zusammen 8820 Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC) zeigte sich, dass bei Prostatakrebs Metastasen
– das Sterberisiko beim Vorliegen von Lebermetastasen um 52% und damit signifikant höher ist als bei Lungenmetastasen.
– Mortalitätsrisiko bei Lungenmetastasen war wiederum um 14% erhöht im Vergleich zu Knochenmetastasen.
– Am längsten lebten Patienten, bei denen ausschließlich die Lymphknoten befallen waren.
Das kürzeste Gesamtüberleben in der Studie hatten mit median 13,5 Monaten Patienten mit Lebermetastasen, gefolgt von Patienten mit Lungenmetastasen mit 19,4 und Patienten mit Knochenmetastasen (mit oder ohne Lymphknotenbeteiligung) mit 21,3 Monaten. Patienten, bei denen ausschließlich die Lymphknoten befallen waren, hatten im Median noch 31,6 Monate zu leben.
! Die Studie wurde noch vor der Zulassung und dem breiten Einsatz von Abirateron und Enzalutamid durchgeführt.
Aktuellere (2015, 2016) Studien zeigen, dass Enzalutamid in Kombination mit einem LHRH-Agonisten, frühzeitig gegeben, beim metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom gegenüber der Standardtherapie, das heißt mit Bicalutamid, zusätzlich zu einem LHRH-Agonisten, Vorteile hat.
Prostatitis
ist eine Prostataentzündung, eine Entzündung der Vorsteherdrüse. Etwa 30 Prozent aller Männer zwischen 20 und 50 erkranken fallweise an eine Prostatitis.
Typische Symptome sind Druckgefühl in der Nähe des Afters, Schmerzen im Unterbauch und Schmerzen im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule. Oft treten Probleme beim Wasserlassen auf, Erektionsprobleme und Schmerzen beim Samenerguss. Durch die Infektion mit Bakterien kann auch Fieber auftreten.
Es gibt eine Verbindung zwischen einer chronischen Prostatitis und der Entstehung eines Prostatakarzinoms.
Aktuelle Ergebnisse einer Studie bestätigen das, dass eine Entzündung im Prostatagewebe die Entstehung von Prostatakrebs begünstigt.
Dies wurde in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention am 28. Juli 2017 veröfentlicht
=> Prostatitis begünstigt Prostatakrebs
Bei einer chronischen Prostatitis wird die Entstehung von Prostatakrebs durch die Stoffwechselprozesse gefördet, durch den dauerhaft erhöhten oxidativen Stress (wenn sich „freie Radikale“ ungehindert entfalten können) und nitrosativen Stress (verursacht durch aggressive Stickstoffmonoxid Radikale).
Mehr über Prostatitis, Prostataentzündung: https://die-prostata.com/prostatitis/
Prostatakrebs Verlauf
Im Verlauf der Erkrankung von Entstehung bis zum Endstadium werden folgende Krebswachstumstadien definiert:
- Lokal begrenzt
- Lokal fortgeschritten
- PSA-Anstieg nach kurativer Therapie (Rezidiv)
- Fortschreiten durch Metastasierung
- PSA-Anstieg unter Hormontherapie (Hormonresistent oder Kastrationsresistentes Prostatacarcinom CRPC)
- Metastasiertes, Kastrationsresistentes Prostatacarcinom mCRPC): fortschreiten der Tumorerkrankung trotz Hormontherapie
- Fortschreiten der Krankheit unter Chemotherapie
Die alte Bezeichung hormonrefraktäres Prostatakarzinom (HRPC) wird seit 2011 nicht mehr verwendet
PSA Anstig bei Prostatakrebs, unabhängig von Behandlungsphase bedeutet:
der Tumor ist aktiv, oder wieder aktiv
Verlauf einer Prostatakrebserkrankung:
Modifizierte Verlauf der Erkrankung mit verschiedenen aktuellen und zukünftigen Therapien können Sie hier auf dem Bild anschauen: Fortschritt-Therapie.jpg
Lokal begrenztes Prostatakarzinom
Der Tumor wächst zuerst innerhalb der Prostatakapsel, die Drüse wird meistens vergrößert. Es kommt oft zum Brennen beim Wasserlassen, kleine Urin Mengen gehen ab. PSA Wert wächst.
Lokal fortgeschrittenes Prostatakarzinom
Als nächstes wird der Prostata Rand angegriffen. Prostatakrebs verlässt die Kapsel, es gibt aber keine Hinweise auf Metastasen außerhalb der Prostata.
Das Karzinom wächst in das umgebende Gewebe (regionale Ausbreitung).
„systemische“ Erkrankung, systemische Ausbreitung
Prostatakrebs verbreitet sich weiter entlang der Lymphgefäßen, Blutgefäßen und Nervenbahnen in die benachbarte Lymphknoten, Samenblase, kann die Blase, Nieren, andere im Bauchorgane, bis in die Knochen von Becken und Wirbelsäule befallen werden.
PSA-Anstieg nach kurativer Therapie (Rezidiv)
Wenn nach der Behandlung der PSA Wert wieder steigt, nennt man dies ein biochemisches Rezidiv, was dasselbe bedeutet wie ein Rückfall.
Beim Lokalrezidiv kommt zum Rückfall des Tumors an der Ursprungsstelle z.B. in der Prostataloge.
Zum Systemisches Rezidiv kommt, wenn das Prostatakarzinom schon Metastasen gebildet hat.
Beim klinischem Rezidiv werden folgen der Erkrankung spürbar, wie Metastasenschmerzen, abgedrückte Nerven, zerstörte Knochen.
Siehe auch => Rezidiv
Aggressives Prostatakarzinom:
Ein aggressives Prostatakarzinom bedeutet, dass die Krebszellen bereits im frühen Stadium begonnen haben, die Prostata zu verlassen und zu migrieren. Die Aggressivität des Tumors wird auch durch einen hohen Gleason-Score charakterisiert,
Prostatakrebs Metastasen, Absiedlungen
Einzelne Krebszellen können sich von dem ursprünglichen Tumor ablösen, schon vor dem die Prostata entfernt wurde.
Von einem Tumor in der Größe von 10 mm3 können sich täglich etwa 1 Million Krebszellen ablösen, wobei nur sehr wenige davon werden sich im Körper einnisten und Metastasen bilden.
Die Prostatakrebs Metastasen siedeln sich über die Lymphgefäße in verschiedenen regionalen Lymphknoten, oder über den Blutweg (hämatogen) in Knochen der Wirbelsäule z.B. Brustwirbelsäule, Oberschenkel, überall wohin die Blutbahnen führen. Es können Leber, Lunge und Gehirn betroffen sein. Es können nur einzelne oder gleichzeitig mehrere von diesen Organen betroffen werden.
Die von Haupttumor abgetrennten Tumorzellen verteilen sich über die Blutbahnen im Körper und interagieren dabei mit den Blutplättchen. Die Blutplättchen werden von Tumorzellen angeregt das Enzym Saure Sphingomyelinase zu produzieren. Das bewirkt die Bildung von Ceramid-Plattformen auf der Membran der Tumorzellen, was sie vom Immunsystem schützt.
Die zirkulierenden Tumorzellen können sich jetzt an flache Zellen in den Innenseiten der Blutgefäße anheften, den sogenannten Endothelzellen, und in ein anderes Gewebe auswandern, um dort schließlich Metastasen zu bilden.
CTC-Test, Zirkulierende Tumor Zellen im Blut: => CTC-Test
Häufigkeit Auftretens von Prostatakrebs Metastasen
Unterschiedliche Tumorarten scheinen bevorzugt in ganz bestimmte Organe zu wandern („homing“), bei Prostatakrebs bevorzugt in Lymphknoten oder Knochen. Für Entstehung von Metastasen ist Homing Faktor entscheidend.
Es gibt nur wenig Informationen darüber, wohin sich die Metastasen bei Prostatakrebs verbreiten. Eine Analyse über Ausbreitung von Prostatakrebs Metastasen wurde im Jahr 2014 veröfentlicht: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed
Insgesamt wurden 74.826 Männer mit metastasiertem Prostatakarzinom überprüft.
Die häufigsten Prostatakrebs Metastasen waren:
– Knochenmetastasen: 84%,
– metastasierte Lymphknoten (nicht lokale): 10,6%,
– Lebermetastasen: 10,2%
– Thorax (Brustkorb, auch Lungenmetastasen): 9,1%
– Hirnmetastasen: 3,1 %
– Verdauungssystem: 2,7%
– Organe in der Bauchhöle: 1,8%
– Niere und Nebenniere: 1%
Bei der Männer mit mehreren verschiedenen Prostatakrebs Metastasen waren bei Knochenmetastasen die in Leber am häufigsten (39,1%), dann Thorax (35,2%), entfernten Lymphknoten (24,6%) und Gehirn (12,4%).
Kastrationsresistente Prostatakrebs (CRPC), Definition
Wenn das Karzinom trotz aller möglichen hormonellen Therapieversuche fortschreitet, bezeichnet man es als Hormon resistent oder Kastrationsresistentes PCA.
Kastrationsniveau bedeutet, dass Testosteronspiegel kleiner ist als 0,5 ng/ml (oder < 1,7 nmol/l).
Wenn der Tumor eine Resistanz gegen Hormonblockade zeigt, beginnen die Testosteron- und PSA-Spiegel wieder zu steigen.
Quelle: aktuelle Leitlinie von 2015, Springermedizin.de:
Ein kastrationsresistentes Stadium liegt vor, wenn:
- der Serum-Testosteron-Wert im Kastrationsniveau (< 0,50 ng/ml bzw. 1,7 mmol/l) liegt und
- der PSA-Wert dreimal im Abstand mindestens einer Woche ansteigt, wobei zwei Werte mehr als 50 % über den Nadir angestiegen sein sollen und der PSA-Wert > 2 ng/ml beträgt („biochemischer Progress“) oder
- szintigrafisch mind. zwei neu aufgetretene ossäre Metastasen bzw. größenprogrediente Weichteilmetastasen gemäß RECIST („response evaluation criteria in solid tumors“) nachgewiesen werden („radiologischer Progress“).
Es gibt auch Prostatakrebs Arten, die von Anfang an auf die Hormonbehandlung nicht reagieren.
Diese Prostatakarzinome nennt man primär hormonresistante Tumoren.
Die aktuelle Leitlinie der European Association of Urology (EAU) empfiehlt als Zielwert der chemischen Kastration Testosteronspiegel von unter 0,20 ng/mL (oder 0,7 nmol/L).
Neue Untersuchungen zeigen, dass dieser Zielwert mit einem signifikant verlängerten Überleben (cause specific survival, CSS) sowie anhaltender Sensitivität auf die ADT korreliert.
Neuroendokrine Entwicklung von Prostatakarzinom
Bei einer längeren Hormontherapie oder bei Behandlung mit Zytiga/Xtandi ist möglich, dass sich der Prostatakarzinom in eine neuroendokrine Erkrankung entwickelt.
Im Hintergrund einer Hormonentzugstherapie kommt zu einer kompletten Umwandlung des Tumors. Bei niedrigen PSA Werten entstehen und wachsen neue Metastasen.
Diese neuroendokrinen Tumore reagieren kaum auf endokrinen Behandlungen.
Möglicherweise kann eine Kombinations Chemotherapie mit Carboplatin/Etoposid (CE) helfen (ASCO 2015 Abstract 5003).
Um diesen Verlauf der Erkrankung zu identifizieren sind radiologische Untersuchungen notwendig.
Sinnvoll wäre auch ein => CTC-Test (Zirkulierende Tumor Zellen).
Hinweise auf eine neuroendokrine Erkrankung können auch folgende Blut-Serumwerte geben:
- CRP: C-Reactive Protein, ein Entzündungsmarker
- LDH: lactate dehydrogenase, kann auch bei körperlicher Überlastung ansteigen
- ALP: Alkaline phosphatase
- NSE: Neuron-specific enolase
„Sekundärer“ Tumor
Bei fast bei einer Hälfte der Krebspatienten, bei denen der primär Tumor entfernt wurde, kehrt die Erkrankung wieder als ein sogenannter „sekundärer“ Tumor. Oft sind die Krebszellen aggressiver als beim ersten Mal. Die Behandlung wird aber mit gleichen Medikamenten durchgeführt, wie bei dem primären Tumor.
Forscher von der University of Pennsylvania haben festgestellt, dass diese Behandlung reicht nicht aus, weil das Immunsystem die Tumorzellen beschützt.
Für die Therapie der Zukunft müssen Wirkstoffe entwickelt werden, die das Schutzmechanismus der „bösen“ Immunzellen hemmen.
Neue Medikamente verlängern die Überlebenszeit, leider mit jedem weiteren Medikament sinkt die Wirkung
Mit der Einführung von neuen Wirkstoffen kann die Überlebenszeit der Prostatakrebs erkrankten weiter erhöht werden.
Leider, wie Kurt Miller, Direktor der Klinik für Urologie der Charité erklärt, bei vielen Patienten das erste Medikament, gleich welches ausgewählt wurde, besser wirkt als das zweite und dieses wiederum besser als das dritte.
Der Grund dafür könnten Kreuzresistenzen sein, die offenbar zwischen den einzelnen Medikamenten existieren.
Wie Miller berichtet, fanden Wissenschaftler in einer Studie heraus, dass Taxane wie Docetaxel und Cabazitaxel nicht nur Zellen daran hindern, sich zu teilen, sondern auch die Regulation des Androgenrezeptors – des Angriffsziels von Enzalutamid – beeinflussen.
Auch wenn die gewonnene Überlebenszeit mit jedem weiteren Medikament kurzer wird, können Patienten mit einem kastrationsresistenten Prostatakarzinom dank der Sequenztherapie rund zwei bis drei Jahre länger leben.
Prostatakrebs Endstadium, Symptome
Über Endstadium spricht man, wenn der Tod unmittelbar bevorsteht.
Wenn im Prostatakrebs Endstadium keine Behandlung stattfindet, wird das Wachstum von Tumor oft starke Auswirkungen haben: Inkontinenz, Harnstau, Nierenversagen, Blutungen aus Harntrakt, Metastasenbildung, dauerhafte Schlauchversorgung der Blase und Nieren bis zum Lebensende.
Prostatakrebs Endstadium, oder der Sterbeprozess dauert je nach Ausprägung ein Jahr bis mehrere Jahre. Eine richtige Therapie kann diesen Prozess lediglich verlangsamen.
Der Krebs breitet sich überall im Körper aus und kein Medikament ihn mehr aufhalten kann.
Der Erkrankte kann das Bett nicht mehr verlassen und wird nur palliativ behandelt.
Das kann nur an einem Organ liegen, können auch mehrere Organen gleichzeitig sein.
Symptome von Prostatakrebs Endstadium
Die Symptome im Prostatakrebs Endstadium können sich vom Mann zum Mann unterscheiden.
Es kann sein, dass die Lymphknoten, besonders in der Leiste fangen an zu wachsen, alle Bahnen zum Bein werden blockiert, Beinumfang wächst, Lymphdrainage wird abgesetzt, weil sie nicht mehr anschlägt. Der Erkrankte kann vom Bett nicht mehr aufstehen.
Wasseransammlungen die im Körper auftreten können das Herz und die Lunge ‚abdrücken‘, die Lunge füllt sich dann auch mit Wasser und die Atmung wird behindert…
Knochenmetastasen und Organmetastasen die ständig wachsen können, können auf andere Organe drücken und auch selbe starke Schmerzen verursachen.
Durch die fehlende Beweglichkeit die Muskeln und Sehnen verkürzen sich, was auch zu starken Schmerzen führt.
Manchmal trotz starken Schmerzmittel ist man nicht mehr schmerzfrei.
Große Menge an Schmerzmitteln wie Morphium oder noch stärkere kann auch zum Tod führen.
Metastasen, die sich überall einnisten, rauben dem Körper Energie, tritt eine allgemeine „Kachexie“ auf, also eine starke Abmagerung, stark ausgeprägte Gewichtsverlust. Viele Patienten sind kaum mehr als Haut und Knochen, wenn man sie anblickt.
Letztlich versagen die betroffenen Organe und der Kreislauf.
Durch die Krebserkrankung wird Immunsystem geschwächt, der Kranke ist potentiell ein einfacherer Angriffspunkt für Infektionserreger.
Verbunden mit langer Bettlägerigkeit sterben viele Krebskranke im Endstadium an einer Lungenentzündung.
Es kommt zu starken Schmerzen, der Körper wird schwächer, der Krebs raubt dem Körper wichtige Nährstoffe, der Mensch stirbt.
Auf den Palliativstationen in Kliniken oder Krankenhäusern wird versucht die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, wird versucht schwere Symptome zu lindern.
Meistens werden die Patienten mit Hilfe von erforderlich angepassten Schmerzmitteln und anderen betäubenden Medikamenten leise in den Tod begleitet.
Im Endstadium zum Sterben kommen oft die Erkrankte in ein Hospiz.
Die Hospiz ist eine Fachrichtung der Palliativmedizin: Ärzte, Krankenschwestern und Krankenpfleger lindern Symptome und Beschwerden von schwer erkrankten Patienten.
Manche Patienten wohnen hier Monate, andere nur zwei Tage. Im statistischen Schnitt kommt der Tod nach drei Wochen.
Der Verlauf kann sich individuell zeitlich und inhaltlich unterscheiden, eine genaue Zeitangabe ist sehr schwer zu machen.
Freiwilige Schenkung-Spende, hier anklicken:
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Schlagwörter: Prostatakrebs Endstadium, Prostatakrebs Verlauf Endtadium, prostatakrebs lebenserwartung, Prognose
Hallo, bei meinem Mann (60) wurde eine Prostataektomie mit dem da Vinci-System durchgeführt. Die Zuweisungsdiagnose lautete:
N.prostatae cT1c cN0 cM0 Gl.7 (3+4), 4/15 apikal positiv links bei primären PSA 14,69 ng/ml.
Die Biopsie der entnommenen Prosata ergab:
N.prostatei pT2c cN0 cM0 R1 (Apex links Gleason-Score 7(4+3) L0 V0 Pn1 Gleason-Score 9 (4+5)
Als weiteres Procedere wird nun der PSA Wert in 3-monatigem Abstand kontrolliert. Die erste Kontrolle ist am 18. Juni.
Wie hoch ist ihrer Meinung nach die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Rezidiv und Metastasenbildung kommt? Wie hoch ist die Lebenserwartung bei einem Rezidiv mit diesen Ausgangswerten?
Hallo, leider kann ich Ihnen keine Abschätzung geben für die Wahrscheinlichkeit für einen Rezidiv. Ich finde, wenn Jemand selbe schon betroffen ist, ist für ihn die Wahrscheinlichkeit nicht mehr wichtig.
Wenn ich mir die pathologischen Untersuchungsergebnisse anschaue, komme ich zu folgenden Erkenntnissen:
Hocher primäre PSA-Wert, aggressive Anteile in der Tumormasse (4+3), leicht positiver Schnittrand (R1), sehr aggressive Tumorzellen (4+5) in Lymphknoten (pN1),
da denke ich mir, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass sich einige Krebszellen schon vor der OP außerhalb Prostata verteilt haben.
Ob die Zellen zu Metastasen werden, ist nie sicher. Das kann aber auch nach 15 Jahren passieren.
Sehr wahrscheinlich ist aber, dass Ihr Mann noch viele Jahre lebt.
Es gibt sehr viele medizinischen Möglichkeiten um auch mit Rezidiven noch lange zu leben.
Ich lebe mit Metastasen schon fast 9 Jahre…
Wichtig ist den PSA Wert in 3-monatigem Abstand zu kontrollieren.
Danke für Ihre Antwort.
Pn1 bedeutet:
Pn(= perineurale Invasion): Tumorzellen befallen auch das Gewebe, das Nerven umgibt: Pn0 = keine Krebszellen in den Nervenscheiden, Pn1 = Krebszellen in den Nervenscheiden. Also die nicht die Lymphe (das ist mit L0 bewertet).
Hallo Jacek!
Nun wurde (42 Tage nach der Operation) der erste Bluttest gemacht.
Der PSA Wert liegt bei 0,11. Ist das gut oder schlecht? Er sollte doch bei Null sein.
Habe im Internet gelesen, das die Halbwertszeit des PSA Wertes zwischen 2 und 3 Tagen liegt. Mein Mann hatte den Wert von 14,69 vor der Operation. Wenn ich mir das ausrechne, komme ich (mit 3 Tagen gerechnet) auf einen Wert von 0,01 in 30 Tagen. Was bedeutet dieser Wert von 0,11 nun?
Hallo A.R.
das würde bedeuten dass noch Tumorreste geblieben sind, oder sich schon Metastasen gebildet haben.
Wenn der PSA-Wert auf über 0,2 ng/ml steigt sollen Sie mit dem Urologen über eine weitere Behandlung sprechen:
das wäre standardmässig eine Bestrahlung der Prostataloge
Hallo Jacek, es wurde wieder ein Bluttest gemacht, 13 Wochen nach der Operation. PSA 0,22
Welche Form der Therapie ist deiner Meinung nach sinnvoller: Bestrahlung oder Hormontherapie?
Wie geht es dir mit deiner Krankheit?
Hallo A.R.
Es ist möglich beides gleichzeitig zu machen. Beides gleichzeitig solle besser Wirken.
Mit der Bestrahlung der Prostataloge würde ich nicht lange warten. 3 Monate nach der OP ist schon möglich zu bestrahlen.
Hormontherapie, oder gleich anfangen mit Bicalutamid, oder die Bestrahlung abwarten.
Ich hatte vor ein paar Tagen PSMA-PET Untersuchung nach PSMA-Therapie mit Luthetium.
Diese Lutethium Therapie hat gut gewirkt, die Metastasen sind viel weniger geworden.
Etwas habe ich vergessen:
Vor einer Hormontherapie sollte man zuerst die Brustdrüßen bestrahlen, um Gynäkomastie zu verhindern
Hallo Jacek, gestern war mein Mann wieder in der Klinik, wo die Operation durchgeführt wurde. Sein PSA liegt ja bei 0,22 nach der OP. Er soll nun die PSMA Therapie erhalten. Bedeutet das, dass davon ausgegangen wird, dass sich bereits Metastasen gebildet haben? Die PSMA Therapie hat er aber erst in drei Monaten (früher ist kein Platz frei). Ich dachte, dass zuerst eine Strahlentherapie gemacht werden würde…
Wie verläuft eine PSMA Therapie, wie lange dauert sie? Gibt es da auch Nebenwirkungen?
Hallo A.R.,
ich vermute, es wird zuerst eine PSMA-PET-CT Untersuchung gemacht.
Die Untersuchung ist notwendig, um zu prüfen, ob die PSMA-Therapie überhaupt wirken kann.
Bei der Untersuchung wird es sichtbar, wo die Metastasen sich befinden.
PSMA-Therapie wird in der Regel erst durchgeführt, wenn andere Therapien nicht mehr wirken.
Die Therapie ist gut verträglich, als Nebenwirkung ensteht sehr oft die Mundtrockenheit (fehlt die Spucke).
Ich habe über die PSMA-Therapie hier geschrieben: http://prostatakrebs-tipps.de/psma-therapie-bei-fortgeschrittenem-prostatakrebs/
Hallo Jacek!
Bei meinem Mann wurde nun eine PSMA PET CT Untersuchung durchgeführt (Kopf/Hals, Lunge-Mediastinum, Abdomen-Becken, Skelett) Es wurde lediglich ein geringster uptake im LWK 4 ohne CT morphologisches Korrelat, nicht sicher als path. zu werten, Die Entfernung der Prosata erfolgte am 7.5., PSA Wert am 19.6.: 0,11, am 8.8.: 0,23, am 10.10.: 0,42.
Die Untersuchung hat keine pathologischen Ergebnisse gezeigt. Auch gibt es keinen Hinweis auf ein Lokalrezidiv. Sind wir damit über dem Berg? Was sind deine Erfahrungen mit dieser Untersuchung? Wie aussagekräftig ist diese Untersuchung?
Hallo A.R.
der ansteigende PSA-Wert zeigt eindeutig, dass der Prostatakrebs nicht besiegt ist.
Es sieht so aus, dass noch kleine Menge an Krebszellen geblieben sind, oder sich schon kleine, nicht sichtbare Metastasen gebildet haben.
Leider bei einer PSMA-PET-CT nicht alle Rezidive/Metastasen sichtbar sind, statistisch gesehen sind ca. 30% der Lymphknotenmetastasen nicht sichtbar.
Es gibt auch Tumorzellen, die wenig PSMA besitzen und deswege nicht sichtbar sind.
In der S3-Leitline schon bei dem PSA-Wert <0,5 ng/ml ist eine Bestrahlung der Prostataloge empfohlen.
Evetuell eine Hormontherapie könnte die Wirkung der Bestrahlung verstärken.
Hallo Jacek! Also… Mein Mann hatte ab Mitte Jänner bis Anfang März Strahlentherapie, 33 x (Bestrahlung der Prostataloge und der unteren Lymphe). Gestern PSA Bestimmung. Der PSA liegt nun bei nur mehr 0,04. Das ist doch super, oder was meinst du? In weiterer Folge soll nun in dreimonatigen Absänden der PSA Wert kontrolliert werden.
Hallo A.R. Ich finde es super. Es kann sein, das der PSA-Wert mit der Zeit noch ein bisschen nach unten geht, bis der nicht mehr messbar ist.
Da der Tumor am Anfang nicht sehr aggressiv war, es besteht die Chance, dass Ihr Mann jetzt geheilt ist.
Es besteht aber immer noch das Risiko, dass in ein paar Monaten oder Jahren der PSA-Wert wieder langsam steigt. Das weißt leider Niemand.
Meine Histologie ergab: Azinärer und kribriformgebautes Adenokarzinom der Prostata im rechten Seitenlappen (2,9x 2,3 sowie kleiner Tumoranteil im linken Seitenlappen. (1,5 cm).Gleason – Score 7 (3+4), Grad Gruppe 2. Für ein radikales Entfernen der Prostata habe ich halt das Problem, das ich vor einem Jahr eine Herz Op hatte, ob es von dieser Seite nicht zuviel Belastung ist. Mein Kardiologe rät mir eher ab. Wie sieht es mit Bestrahlung aus ? Die Bestrahlungstherapie hat doch Fortschritte gemacht, sodass nicht mit soviel Nebenwirkungen zu rechnen ist. Das kleine Becken ist frei und die Knochszintigrafie war ohne Befund. Ich habe demnächst mit einen Ärzteteam Besprechung. Vielen Dank im Voraus. Allen hier meine besten Wünsche . Samuel
Hallo Samuel,
leider haben Sie Ihren Alter nicht genannt, was oft für die Beurteilung der sinnvollen Behandlungen wichtig ist.
Sie schreiben, sie haben Anteile von kribriformen Karzinom, was nicht so gut ist.
Kribiforme Krebszellen sind weniger hormonempfindlich, können schnell hormonresistant sein, sind auch weniger strahlenempfindlich.
Meiner Meinung nach eine Entfernung der Prostata wäre für Sie sinnvoller als eine Bestrahlung.
Fragen Sie Ihren Kardiologen, wie er seine Empfehlung begründet, nicht zu operieren. Eine Bestrahlung kann auch belastend sein, mehrere Wochen jeden Tag zu Bestrahlung gehen.
Ja, es stimmt, dass die Strahlentherapie inzwischen genauer ist und weniger Nebenwirkungen verursacht, das gleiche kann man jedoch auch über eine Prostataentfernung mit DaVinci sagen.
Gruß, Jacek
Hallo, ich suche hier Rat und bedanke mich schon jetzt sehr für evtl. Antworten .
Bei meinem Vater (68 Jahre) wurde per Zufallsfund ein PCa nach erfolgter biopsie diagnostiziert. Es ist ein Schock für die ganze Familie. Gleason Score 4+4=8 bei allen 6/12 Stanzen, Infiltration der Perineuralscheiden.
Zum Glück wurden weder Knochenmetastasen noch andere Fernmetastasen entdeckt. Allerdings scheint leider ein regionaler Lymphknoten im Becken befallen zu sein. Alles andere wird sich dann bei der Operation ( geplant in 2 Wochen) ergeben.
Der PSA wert war im Krankenhaus bei 3,9 und nach bopsie 5,5 . Was ich irgendwie merkwürdig finde, das der Wert relativ niedrig ist. Ist das ein gutes Zeichen ? Ich würde meinem Vater so gerne etwas Hoffnung machen . Wie ist denn aus ihrer Erfahrung die Prognose und vor allem die Lebenserwartung? Und wie gestaltet es sich mit der Lebensqualität bei geplanten Anschluss Behandlungen wie ( Bestrahlung /Chemo / Hormontherapie?
Was für eine Anschluss Behandlung nach op würden sie empfehlen und wie sieht es mit Schmerzen und Nebenwirkungen aus ?
Kann man überhaupt noch Hoffnung auf Heilung haben ? Ich bin so dankbar für ihre Einschätzung.
Viele liebe Grüße
Hallo,
es sieht so aus, dass Ihr Vatter ähnliche Diagnose hat, wie ich vor 8,5 Jahren, ich war damals 53 Jahre alt. .
Ich hatte auch Gleason score 4+4 und niedrige PSA-Werte.
Ich habe inzwischen einige Knochenmetastasen, aber immer noch keine Schmerzen und ich habe nicht vor demnächst an Prostatakrebs zu sterben.
Die medizinischen Möglichkeiten entwickeln sich weiterhin sehr schnell.
Ob Ihr Vatter noch geheilt sein kann? Ja, das ist möglich. Möglich ist aber auch, dass der Krebs schon mehrere Metastasen gebildet hat, die noch nicht sichtbar sind.
So wie bei mir, es ist möglich auch mit Metastasen noch viele Jahre zu leben.
Es ist wichtig gegen die einzelnen Metastasen was tun, wie operieren oder bestrahlen.
An die Nebenwirkungen einer Hormontherapie kann man sich mit der Zeit gewöhnen.
Eine Chemotherapie dauert ca. 18 Wochen, kann aber das Leben um ein paar Jahre verlängern.
Da bei Ihrem Vatter der Krebs schon in die Lymphknoten gestreut hat (wie bei mir das war), es wäre sinnvoll jetzt schon mit Hormontherapie, mit Bicalutamid, zu anfangen, später auf antihormon Spritze zu umsteigen.
Gleich nach der OP kommt eine Anschluss Heilbehandlung in einer REHA-Klinik.
Wenn die Ausbreitung außerhalb der Prostata bei der OP festgestellt wird, wird es sinnvoll in ca. 3 Monaten mit der Bestrahlung der Prostataloge zu beginnen.
Niedrige PSA-Wert kann ein gutes Zeichen sein (wenig Metastasen, kleine Tumormasse), es gibt aber auch Tumore, die wenig PSA produzieren und schnell wachsen.
Leider es ist nicht möglich eine Prognose zu aussprechen, da jeder Mensch anders ist und sein Tumor sich unterschiedlich entwickeln kann.
Wenn Ihr Vatter aus der Reha zurückkommt, soll Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe aufnehmen (er kann das auch jetzt schon tun).
Wenn Sie weitere Fragen haben, werde ich gerne Ihnen beantworten.
Viele Grüße,
Jacek
Hallo Jacek, meinem Mann, 55, wurde die Prostata samt Blase entfernt, da lokal fortgeschritten und in die Harnblase infiltriert.Mit dem Mainz Pouch kommt er gut klar. Diagnose:Gleason Score 8, 4+4, mit PSA 11 und 3 Beckenmetastasen die im Psma pet ct nachgewiesen wurden. Diese werden nun nach der OP und Reha mit 20 Bestrahlungen behandelt.
Ebenso hat er vor der OP die 3 Monatsspritze bekommen und wird sie auch weiterhin kriegen.
Wie sollte die Nachsorge aussehen? Da der PSA auch trügerisch niedrig war, 11 ist ja nicht so hoch. Der Chirurg meinte, bei dem Krebs hätte er 3stellig sein müssen… Sollten wir darauf bestehen öfters ins CT zu gehen? Was würden Sie empfehlen?
Hallo,
mein PSA-Wert war nie höher als 6 und ich habe viele Metastasen. Es gibt Prostatakrebs Zellen, die nur wenig PSA produzieren.
Mit der 3 Monatsspritze und Bestrahlung wird der PSA-Wert runter gehen.
Wichtig ist mit der Hormontherapie mindestens 2 Jahre weiter machen, noch besser, nie mehr aufhören oder unterbrechen. Bei Gleason score 8 und niedrigen PSA-Wert können sich neue Metastasen entwickeln, sobald der Testosteronspiegel wieder steigt.
Öftere CT is nicht notwendig. Vielleicht 6 Monate nach der Bestrahlung eine CT oder PSMA-PET-CT, sonst wenn der PSA-Wert wieder steigt.
Ich bin 71 Jahre alt und bei mir wurde Prostatakrebs vor ca. 1 Jahr festgestellt und ich glaube es ist schon länger da ich habe bis jetzt keine Beschwerden, ich habe alle Behandlungen Methoden abgelehnt und wird durch Bluttest alle 3 Monaten unter Beobachtung gestellt.
Ich weiss nicht ob meine Entscheidung richtig ist aber ich wollte meine Lebensqualität die ich jetzt habe nicht auf Spiel setzen für eine Heilungschance die vielleicht nicht eintreten wird
Ich bin geschockt,vor 28Jahren, wurde bei mir eine totale Prostatarektomie vorgenommen.jetzt,im 76.Lebensjahr hat bei
der anfallenden PSA Kontrolle sich ein Wert von0,47 gezeigt.Drei Monate später,PSA Kontrollwiederholung ein Wert von
0,5.Der Urologe hat eine dritte PSA Kontrolle nach Ablauf der nächsten drei Monate verordnet.Er geht davon aus,das sich
Metastasen gebildet haben und eine Hormonbehandlung wohl anfällt.Ist es wirklich nachvollziehbar,daß sich nach 28 Jahren
Metastasen bilden?Ich frage mich,wie aggressiv solche 28 Jahre lang schlummernden Metastasen überhaupt sein können?
Mit 76 Jahren und dazu noch außerdem mit einem Postpoliosyndrom bedacht,hat es da überhaupt ein Sinn noch sich auf
eine Strahlen,oder bzw.Hormonbehandlung einzulassen,wobei die Wahrscheinlichkeit besteht,das diese Belastung mehr das
Ableben beschleunigen kann,als der natürliche Werdegang.Ich bin sehr verunsichert.Hat schon jemand mit demselben Problem
Zu tun gehabt,das nach 28 Jahren Prostataentfernung sich der Krebs zurückgemeldet hat?.
Hallo Peter,
ich habe einen Mann gekannt, bei dem nach sehr vielen Jahren nach der Prostataentfernung wieder PSA-Wert angestiegen war. Da er weitere sinnvolle Behandlungen abgelehnt hat, ist 30 Jahre nach der OP an Prostatakrebs gestorben.
Sie sollen nicht verzweifeln. Sie hatten so viele Jahre Ruhe von Krebs. Sie werden auch nich an Prostatakrebs sterben.
Der PSA-Wert ist noch niedrig. Warten Sie den nächsten PSA-Test ab.
Da Sie in Ihrem Alter bestimmt keinen hohen Testosteronspiegel haben, wird eventuelle Hormontherapie wenig Nebenwirkungen verursachen. Eine Behandlung mit Bicalutamid (Tabletten) würde bei Ihnen wahrscheinlich ausreichend sein.
Wenn nach dem nächstem PSA-Test Ihren PSA-Wert steigen soll, können Sie den Urologen nach einen PSMA-PET-CT Untersuchung fragen. Diese Untersuchung hilft auch kleine Metastasen zu finden.
Eine Bestralung der Prostataloge würde ich auf Ihrer Stelle ohne PSMA-PET-CT nicht zustimmen
Hallo,
ich bin 50 Jahre und habe einen gleason-score 7a .
Mein PSA war vor einem Jahr 9,2 danach war er 7,4.
Nach der MRT Biobsie 8,67 jetzt 8,26 (6Wochen danach) also wieder leicht fallend und die Prostata ist normal groß.
Welche Therapie ist die Sinnvollste ?
Hallo,
Besonders bei jüngeren Männern (unter 65 Jahren) mit Prostatakrebs erziehlt die Operation auf Dauer deutlich bessere Erfolge als die Strahlentherapie.
Da Sie zu den jüngeren gehören, finde ich (meine private Meinung) am sinnvollsten eine operative entfernung der Prostata mit Hilfe von DaVinci-Roboter.
Es passiert sehr oft, dass ein Tumor mit gleason score 7 nach der OP mit gleason score 8 bewertet wird.
Da bei Ihnen der PSA-Wert stabil ist, haben Sie große Chance geheilt zu werden.
Sie können auch noch abwarten, bis der PSA-Wert steigt, aber dass erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich Metastasen bilden.
Lieber Jacek,
ich hatte Ihnen vor ein paar Wochen mal geschrieben wegen meines Vaters. Er ist 79 Jahre alt und hat ein fortgeschrittenes, metastasiertes Prostatakarzinom. Er bekommt aktuell die Medikamente Abirateron und Prednisone.
Seit Januar 2018 ist er in Behandlung, da da seine Erkrankung entdeckt wurde. Außerdem wurde er im Februar bestrahlt (10 Mal, wegen Schmerzen in den Hüftknochen).
Seine PSA-Werte sind gut gefallen.
Er hat folgende PSA-Werte:
05.01.2018 53,43 PSA
21.02.2018 23,73 PSA
24.04.2018 0,20 PSA
24.07.2018 0,08 PSA
18.10.2018 0,26 PSA
18.12.2008 0,52 PSA
Die PSA Werte steigen wieder.
Sein Urologe hat ihn aber beruhigt, weil er der Meinung ist, dass der letzte Wert auch deshalb angestiegen sein könnte, weil er seit Wochen eine schwere und sehr hartnäckige Bronchitis hat und der Wert deshalb erhöht sein konnte.
Könnte das wirklich sein? Wie sehen Sie das? Er nimmt und nahm mehrere Medikamente deswegen ein, allerdings kein Antibiotika.
Ich mache mir große Sorgen wie es weitergeht.
Ihnen, lieber Jacek, wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest.
Leider
Hallo Natalie,
die steigende PSA-Werte zeigen es eindeutig, dass einige Krebszellen/Metastasen schaffen es weiter zu wachsen, auch unter Zytiga. Auch wenn Bronchitis Einfluss haben könnte, die Steigerung ist da.
Am bestem im neuen Jahr noch mal PSA-Wert testen.
Vielleicht auch ein PSMA-PET, zur Kontrolle.
Von anderer Seite gesehen, nach Zytiga ist möglich noch mit Xtandi zu probieren, danach wird schwierig.
Chemotherapie? PSMA-Therapie? Der Vatter ist jetzt 79 Jahre alt. Die mögliche Therapien haben schwere Nebenwirkungen, wirken (nicht bei Jedem) auch nur für begrenzte Zeit.
Da der PSA-Wert vor einem Jahr bei 53 war, hat Zytiga Ihrem Vatter schon mindestens 1 Jahr geholfen den Tumor zu bremsen. Das ist auch schon ein Grund zur Freude; und jetzt Weihnachten ohne Schmerzen.
Das Gute geniesen, so lange es geht.
Mir ist schwer zu schreiben, ich bin noch unterm Schock, da bei mir diese Woche 10 neue Knochenmetastasen diagnostiziert wurden. Ich weiß selbe nicht, was ich im nächsten Jahr damit machen kann. Und ich bin erst 61 Jahre alt.
Trotz allen Sorgen, die Hoffnung darf man nicht verlieren.
Wünsche genauso ein schönes Weihnachtsfest.
Jacek
Hallo,
bei mir wurde Anfang März 2019 ein Prostatakarzinom diagnostiziert, PSA 24,24. Gleason-Score 4+5= 9 in 8 Stanzen, 3+5 in 2 Stanzen (=10) von insgesamt 12 Stanzen.
Das Ganzkörper-MRT vom 05.03. 2019 ergab einen Verdacht auf ossäre Metastasen im Bereich des Os sacrums und den Verdacht auf eine Lympfknotenmetastase im Bereich der Iliaca-interna Gefäße.
Das PSMA PET CT vom 17.04. 2019 stellte u.a. mehrere kleinere iliakale Lympfknotenmetastasen bis 8 mm und darüber hinaus mehrere kleinere periprostatische und perirectale Lympfknotenmetastasen,
sowie mulitilokoläre ossäre Metatasen im Corpus sterni li., in LWK2, LWK3, LWK5 und in der rechten Massa lateralis ossis sacri fest.
Tumorstadium: cT3b, cN1, cM1b
Der mich behandelnde Urologe schlägt eine hormonablative Therapie in Kombination mit Abiraterone / Prednisolon, sowie die Gabe von Xgeva vor. Die Metastasen will er zunächst nicht behandeln. Ist diese Therapie richtig bzw. zielführend?
Vielen Dank für Ihre geschätzte Meinung.
Hallo Thomas, es sieht bei Dir leider nicht gut aus. Aggressive Prostatakrebs mit vielen Metastasen.
Eine OP oder Prostata Bestrahlung wird kein Arzt durchführen wollen, da Du zu viele Metastasen hast.
Die Behandlung, die Du jetzt bekommen kannst nennt sich systemische, die auf den ganzen Körper wirkt und bremst/stopt das weitere Wachstum von hormonabhängigen Prostatakrebszellen; also auch Metastasen.
Zuerst kommt Bicalutamid oder Flutamid in Tablettenform, nach ein paar Tage eine Depot-Sprize mit Medikamenten, die die Testosteronproduktion in Hoden hemmen.
Zu dieser Antihormonbehandlung ist inzwischen als Standard zu sehen die Behandlung mit Abiraterone oder Chemotherapie mit Docetaxel. Vorteil von Chemo ist, dass sie auch auf Krebszellen wirkt, die Testosteron unabhängig sind.
! jede Behandlung verursacht Nebenwirkungen, vom Patient zu Patient können sie unterschiedlich sein.
Xgeva finde ich gut, aber in Deinem Fall die Spritze nur jede 2 Monate nehmen. Für monatliche gabe muß der Krebs viel weiter fortgeschritten sein.
Hallo Jacek,
ich schreibe hier wegen meinem Vater. Er ist 79 Jahre alt und hat seit Januar wissen wir, dass er an einem fortgeschrittenem metastasiertem Prostatakrebs erkrankt ist.
Er bekam Bestrahlungen und ab Januar die Hormontherapie, die er in monatlichen Spritzen verabreicht bekommt.
Er nimmt zusätzlich noch die Medikamente Abirateron und Prednisone täglich ein.
Seine PSA-Werte sind gut gefallen.
Er hat folgende PSA-Werte:
05.01.2018 53,43 PSA
21.02.2018 23,73 PSA
24.04.2018 0,20 PSA
24.07.2018 0,08 PSA
18.10.2018 0,26 PSA
Der PSA ist leider wieder gestiegen. Bedeutet das nun, dass die Hormontherapie nicht mehr richtig wirkt? Kann es auch sonst mal zu Schwankungen kommen? Wie kann es jetzt weitergehen?
VG
Hallo N.
ein erhöhte PSA-Wert bedeutet noch nichts. Es müssen mindestens zwei nacheinander folgend steigende Werte sein.
Nach einer Bestrahlung ist es möglich, dass es zu einem vorübergehenden PSA-Anstieg kommt, so genanntem “Bounce”.
Außerdem bekommt Ihr Vatter für sein Alter die aktuell bestmögliche Behandlung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Hormontherapie schon nicht mehr wirkt.
Was mich stutzig macht, ist die monatliche Spritze. Meistens bekommt man die Spritze für antihormonele Behandlung jede 3 Monate (LHRH-Analoga) und monatlich spritze gegen Knochenmetastasen.
Es gibt aber auch Antihormonspritzen die man monatlich gibt (GnRH-Antagonistenn), meistensfür bei Erkrankten mit Herzproblemen
VG
Hallo Jacek,
ich muss mich korrigieren, die Bestrahlungen waren nicht für den Prostatakrebs sondern für eine Knochenmetastase.
Er bekommt natürlich die monatlichen Spritzen für die Knochenmetastasen. Die Spritze für die Hormontherapie bekommt er vierteljährlich.
Vielen Dank für Ihre rasche Antwort. Sie hat mich schon etwas beruhigt. Der Urologe möchte nun den PSA-Wert schon nach 2 Monaten kontrollieren und nicht die üblichen drei Monate abwarten.
Ich hoffe sehr, dass die Hormontherapie noch wirkt. Mein Vater ist ansonsten sehr fit für sein Alter und er hat keinerlei sonstige Erkrankungen. Auch die Hormontherapie verträgt er gut, er ist nur schneller müde und hat an Gewicht zugenommen.
Vielen Dank Jacek für Ihr Engagement. Sie sind für viele Betroffene und deren Angehörige eine wertvolle Unterstützung.
Hallo Natalie,
ich finde es gut, dass der Urologe den PSA-Wert schon nach 2 Monaten prüft.
Da Ihr Vatter nur eine Knochenmetastase hat, würde ich vorschlagen, dass er die monatliche Spritze (ich vermute es ist Xgeva) jede 2 Monaten bekommt.
Xgeva jede 2 Monate ist ausreichend und diese Dosierung mindert das Risiko für Kiefernekrose.
Viele Grüße, Jacek
Hallo,
mein Vater hat folgende Werte:
– gleason score 5+5 (10)
– PSA Wert 31
– T3-4
– Blut im Urin und Schmerzen bzw. unangenehmes ziehen.
Es wurden gestern die Knochen untersucht, zum Glück nicht befallen.
Was würden Sie für weitere Untersuchungen empfehlen? Wir haben erst in 1,5 Wochen den neuen Termin beim Urologen und wollen keine Zeit verlieren. Sollte man evtl. Lunge etc. vorab nach Metastasen untersuchen lassen? Was empfehlen Sie für Therapien? Gibt es bei so einer Prognose überhaupt noch Chancen auf Heilung?
Viele Grüße
Hallo,
eine Chance auf Heilung gibt immer, wenn die Glaube und Hoffnung auf Heilung sehr groß sind.
Aus medizinischen Gründen würde ich sofort mit anti-Hormontherapie anfangen (mit Bicalutamid) und die Prostata durch eine OP entfernen.
Ich persönlich bevorzge eine OP mit DaVinci.
Weitere Untersuchungen lieber erst nach der OP.
Da der Prostatakarzinom bei Ihrem Vatter sehr aggressiv ist, die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor schon gestreut hat ist sehr hoch. Es gibt zum Glück inzwischen mehrere mögliche Therapiemöglichkeiten, dass auch ohne Heilung ein langes Leben mit dem Krebs möglich ist.
Viele Grüße
Hallo
Bei meinem Vater 58 wurde Prostata krebs diagnostiziert, was sagen die Werte über seinen Krebs aus gleason score : 4+5=9
Isup grad 5
Psa >100 ng/ml
6 positive stanzen von 12
Heisst das schon das sich der krebs über die prostata ausgebreitet hat metstasen etc … oder gibt es noch die möglichkeit das sich auf die prostata beschränkt ?
Vielen Dank im vorraus
Mfg
DENIS
Hallo,
es tut mir leid, aber bei dieser Aggressivität von Prostatakarzinom und so hohem PSA-Wert ist nicht mehr möglich, dass der Tumor sich nur noch in der Prostata befindet.
Ihr Vatter wird vermutlich nicht mehr operiert/bestrahlt.
Kann aber trotz der hohen Tumorlast noch lange leben. Es gibt inzwischen viele neue Therapiemöglichkeiten, die das Leben verlängern.
Zuerst wird die Anti-Hormontherapie mit Bicalutamid notwendig, dazu kommt die 3-monats Spritze.
Zu der Hormonbehandlung wird vermutlich eine Chemotherapie oder Medikament Zytiga angewendet.
Ich kenne einen Prostatakrebs erkrankten, der vor ca. 6 Jahren bei der Diagnose PSA-Wert bei 560 hatte, er bekommt die Hormonblockade und geht noch arbeiten.
MfG, Jacek