Männer, die Alkohol trinken, erkranken häufiger an Prostatakrebs.
Das zeigen die Ergebnisse neuesten Studien
Fallkontrolle und Kohortenstudien zur Bewertung von Zusammenhang von Alkoholkonsum und Prostatakrebs
Bisher wurde die Meinung verbreitet, dass Alkohol das Risiko für Prostatakrebs nicht beeinflusst,
hat aber Einfluss auf Entstehung von andere Krebsformen, z.B. Darmkrebs oder Brustkrebs.
Bei den bisherigen Studien wurde der gesamte Alkoholkonsum untersucht, Studien auf der Grundlage des Verbrauchs von bestimmten Getränken wie nur Wein, Whisky, Wodka, Sake oder harte Liköre wurden ausgeschlossen. Auch einige andere Kriterien wurden bisher nicht berücksichtigt. Ehemalige Trinker wurden bisher fälschlicherweise als Abstinenzler klassifiziert.
Fallkontrolle und Kohortenstudien zur Bewertung der Verbindung zwischen Alkoholkonsum und Prostatakrebs
Die aktuelle Studien wurden von PubMed and Web of Science searches durchführt:
Fall-Kontrolle und Kohortenstudien von Alkoholkonsum und Prostatakrebs Morbidität und Mortalität, mit Datenbasis bis Dezember 2014.
Unsere Meta Beobachtungs-Analyse findet zum ersten Mal eine signifikante Dosis-Wirkungs-Verbindung zwischen der Menge der Alkoholaufnahme und dem Risiko für Prostatakrebs beim niedrigen Alkoholkonsum.
Das relative Risiko (RR) von Prostatakrebs Morbidität (Häufigkeit von Erkrankung) oder Mortalität (Sterblichkeit) ist schon bei wenig Trinkenden (bei niedrigen Volumenalkoholverbrauch) signifikant erhöht (> 1,3 g und <24 g pro Tag), im Vergleich zu Abstinenz.
Trinkkategorien wurden folgend definiert:
- gelegentliche Trinker (0,02-0,33 g / Tag);
- ehemalige Trinker, die sich jetzt vollständig enthalten;
- aktuelle gelegentliche Trinker, bis zu einem Getränk pro Woche (<1,30 g pro Tag);
- Trinker mit geringer Menge, bis zu 2 Getränke oder 1,30 bis 24 g pro Tag;
- mittlere Menge, bis zu 4 Getränke oder 25-44 g pro Tag;
- Vieltrinker, bis zu 6 Getränke oder 25-64 g pro Tag;
- Sehr viel Trinkende, 6 Getränke oder 65 g oder mehr pro Tag.
Errechnete mittlere relative Risiko (RR) von Prostatakrebs Morbidität oder Mortalität aufgrund von Alkoholkonsum wurde in diesem Diagramm zusammengefasst:
Schätzungen für das bereinigte relative Risiko (RR) zeigen ein deutlich erhöhtes Risiko von Prostatakrebs bei:
4. Wenigtrinker (RR = 1,08, p <0,001), bis zu 2 Getränke oder 1,30 bis 24 g pro Tag
5. Mittel-Trinker (RR = 1,07, p <0,01), bis zu 4 Getränke oder 25-44 g pro Tag
6. Vieltrinker haben ein signifikant höheres Risiko (RR = 1,14, p <0,001), 45- <65 g / Tag
7. Sehr viel Trinkende (ab 65+ g / Tag) haben noch höheres Risiko (RR = 1,18 , P <0,001).
Angesichts der sehr hohen Krankheitshäufigkeit von Prostatakrebs in der entwickelten Welt, sind die gesundheitlichen Auswirkungen von Alkoholkonsum signifikant.
Diese Studie wurde von den US National Institutes of Health finanziert.
Die Details der Studien sind in dem originalen Artikel zu finden.
Die originale Veröffentlichung in BioMed Central vom 15 November 2016 habe ich hier als PDF zum Download eingefügt: => Alkohol-Prostatakrebs
Fazit:
Männer, die Alkohol trinken, erkranken häufiger an Prostatakrebs.
Prostatakrebs kann in den zukünftigen Schätzungen zu den alkoholbedingten Krebserkrankungen neben anderen Krebsarten (z.B. Brust, Speiseröhre, Dickdarm, Leber) integriert werden.