PSA Wert, Gleason Score, Prostatakrebs Diagnose
Wie wichtig ist der Prostata Wert, auch PSA Wert genannt? Wie aggressiv und gefährlich ist die Krankheit, auch im Betracht auf Alter? Was bedeutet Gleason Score? Gleason Grad (
Inhaltsverzeichnis der Seite
Prostatakrebsdiagnose verstehen
Wenn Sie Prostatakrebsdiagnose haben, es ist sehr wichtig sie zu verstehen. Das hilft Ihnen Ihr Verständnis zu der Behandlung zu verbessern.
Fordern Sie Ihren Pathologiebericht an: Eine Kopie Ihres Pathologieberichts, in dem Bericht genannte Diagnose ist die Grundlage für die benötigte Behandlung. Besonders wichtig ist der Gleason Score.
Verstehen Sie Ihre Diagnose: im Bericht gibt es wichtige Details wie die Art und das Ausmaß des Krebses, ist der Tumor gutartig oder aggressiv, Art, Grad und Ausdehnung des Krebses. Sie können auch Ihren Arzt fragen oder mit dem Pathologen sprechen, wenn Sie Fragen zu Ihrem Bericht oder Ihrer Diagnose haben.
Diagnose Prostatakrebs
Eine Diagnose Prostatakrebs kann nicht aufgrund einer digitalen rektalen Tastuntersuchung (DRU), einer Ultraschall oder eines erhöhten PSA Wertes gestellt werden.
Zur genaueren Abklärung der Prostatakrebs Diagnose werden Gewebeproben (Biopsie) aus der Prostata entnommen.
Je früher die Prostatakrebs Diagnose, desto besser die Prognose
In relativ frühen Krebsstadium, wenn der Tumor die Größe von ca. 1 mm Durchmesser erreicht, hat schon ca. 300.000 Krebszellen gebildet.
Laut Robert Koch-Institut, seit dem => PSA Test als Diagnoseinstrument eingeführt wurde, konnte die Sterblichkeit am Prostatakrebs um 20% reduziert werden.
Nicht alleine PSA Wert ist entscheidend für die Therapie, sondern auch viele andere Kriterien und Befunde.
Erhöhte wie auch schwankende PSA Werte sollten in der Regel abgeklärt werden!
In aktuellen Publikationen wird berichtet, dass bei einem PSA Anstieg, durch den Einsatz der multiparameter-MRT, auf eine Biopsie verzichtet werden kann.
In Wirklichkeit bei Tumoren mit einem Durchmesser unter 1 cm ist die MRT nicht immer zuverlässig.
Gerade die kleineren Tumoren können durchaus diejenigen sein, die später metastasieren und zum Tode führen.
Die aktuell beste Prostatakrebs Diagnose Verfahren sind die multiparameter-MRT und die Positronen-Emissions-Tomografie in Kombination mit PSMA, die PSMA-PET.
Eine Biopsie bleibt weiterhin notwendig, um die Verdächtige Areale auf Gewebeänderungen zu prüfen.
Je früher das Karzinom entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Es wird zwischen verschiedenen Formen der Prostatakrebs Diagnosestellung unterschieden:
- Klinisch manifestes (auffällig): Tumor wird mit der rektalen Tastung diagnostiziert
- Inzidentelles (Tumor zufällig entdeckt wird): bei der Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie; BPH) wird zufällig in einer Gewebeprobe ein Prostatakarzinom gefunden.
- Latentes Prostatakrebs: ohne Symptome verlaufenden, unsichtbaren Prostatakarzinom. Mehr als 40% der über 50 – jährigen und 60% der über 80 – jährigen haben einen Prostatakrebs, viele sterben jedoch an anderen Leiden, ohne das ihnen die Prostata je Probleme bereitet hätte.
- Okkultes Prostatakrebs (verborgenen): Es gibt kein auffälligen Befund, keine Symptomen. Erst seine Tochtergeschwulste (Metastasen) machen sich bemerkbar.
PSA Wert, PSA Wachstum, PSA Tabelle
Was ist PSA Wert?
PSA ist die Abkürzung für Prostata spezifischen Antigen.
Die im Blut messbare Konzentration von Prostata-Wert ist als der PSA Wert, oder Gesamt PSA bekannt.
PSA ist ein von der Prostata gebildeter Eiweißkörper, auch bei gesunden Männern vorhanden. Seine Aufgabe ist die Verflüssigung des Spermas. Es lässt sich sowohl in der Samenflüssigkeit als auch im Blut nachweisen.
PSA wird auch vermehrt von Prostatakrebszellen produziert.
Vorsicht!
- PSA Wert ist hilfreich bei Prostatakrebs Diagnose und bei weiterer Verfolgung der Erkrankung, ist aber kein Krebsmarker
- PSA Wert ist nicht spezifisch für Krebs
- es gibt keinen PSA Wert der Krebs anzeigt
- PSA Wert verrät nicht, ob ein Krebs ruht oder aggressiv is
Das Gesamt-PSA (engl. „total PSA“) tPSA setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen.
Der überwiegende Teil des PSA ist an ein Molekül namens „alpha1-Antichymotrypsin“ (ACT) gebunden; dieser Teil wird als „gebundenes PSA“ (engl. complexed PSA) cPSA bezeichnet. Der geringere Teil (ca. 10 bis 30 %) ist ungebunden und wird als „freies PSA“ (fPSA) bezeichnet.
Das Gesamt-PSA setzt sich also im Wesentlichen aus dem gebundenen und dem freien PSA zusammen, tPSA = cPSA + fPSA.
Freies PSA (f-PSA)
Freies PSA ist ein inaktives PSA, welches in die Blutbahn zirkuliert (fPSA).
Bei Männern mit Prostatakrebs ist freies PSA Wert niedriger als bei Männern mit gutartiger Prostatavergrößerung und Prostatitis.
Forscher haben herausgefunden, dass ein Zusammenhang zwischen der Bösartigkeit des Prostatatumors und dem rechnerischen Verhältnis der beiden PSA Werte (d.h. aus freiem PSA [f-PSA] und Gesamt PSA Wert [t-PSA]) besteht.
Je kleiner der Quotient ist, umso bösartiger der Tumor.
Bei einem Verhältnis von freiem PSA zu Gesamt-PSA von < 15 % ist die Existenz eines Prostatakarzinoms wahrscheinlich. Bei einem PSA Qutienten von > 20 % liegt eher eine andere Ursache für die PSA Erhöhung vor.
Das Freie PSA ist nicht un bedingt sinnvoll beim Urologen zusätzlich zu bestimmen, da die Werte meistens verfälscht sind. Die Blutprobe des Freien PSA hat eine Halbwertszeit von nur zwei bis drei Stunden.
Die Blutprobe des Freien PSA hat eine Halbwertszeit von nur zwei bis drei Stunden. Das Gesamt PSA, oder PSA Wert hat deutlich längere Halbwertszeit und deswegen wird für die Diagnostik unverzichtbar.
Nicht selten betrachtet der Hausarzt PSA Werte von 2 bis 4 als normal, was in der Praxis nicht stimmt.
Ein erhöhter PSA Wert kann ein Hinweis auf Erkrankung der Prostata sein. Ein normaler PSA Wert gibt es nicht und ist von verschiedenen Kriterien abhängig.
Zum Beispiel die Größe der Prostata und Erkrankungen beeinflussen den Wert.
Bei jungen Männern ist die Prostata 10 – 20 Gramm schwer und mit dem Alter wächst sie kontinuierlich. Ein Gramm gesundes Prostatagewebe erhöht das PSA um ca. 0,1 ng/ml.
Ein Gramm Prostatakrebszellen erhöht das PSA jedoch um das 10-fache, also um ca. 1 ng/ml.
Bei Männern ab 40 Jahre, spätestens ab 45, wird ein jährliche PSA Screening empfohlen. Es gibt Fälle, dass Prostatakrebs schon in diesem Alter sich ausbreitet. Bei PSA unter 2.0 empfehlen die Leitlinien Kontrollen im Abstand von 2 Jahren.
PSA Wert Tabelle, Alterstabelle
Auf Basis von zahlreicher Studien wurde ein Schwellenwert (cut-off-Wert) festgelegt, ab dem eine Prostatabiopsie (Gewebeentnahme) sinnvoll ist.
Weil die Prostata sich mit dem Alter vergrößert, erhöht sich auch der PSA Wert. Altersabhängige Schwellenwerte für das Gesamt-PSA (PSA Schwellenwert zur Biopsie) sind als PSA Tabelle folgend definiert:
- Alter 40-49 Jahre: 2,5 ng/ml
- Alter 50-59 Jahre: 3,5 ng/ml
- Alter 60-69 Jahre: 4,5 ng/ml
- Alter 70-79 Jahre: 6,5 ng/ml
Bei einem gesunden Mann bis 50 soll der PSA Wert unter 1,0 liegen.
Wenn der PSA Wert leicht oder stark erhöht ist, wird empfohlen zum Urologen zu gehen, um die Ursache zu klären. Es kann als Ursache auch eine Prostataentzündung (Prostatitis) sein.
Bei stabilen, aber erhöhten Wert ist eine PSA Untersuchung jede 6 Monate zu empfehlen.
Bei PSA Werten < 4 ng/ml und einer PSA-Anstiegsgeschwindigkeit von > 0,75 ng/ml pro Jahr wird eine Abklärung mit einer Stanzbiopsie empfohlen.
PSA Wert und die Wahrscheinlichkeit für Prostatakrebs Diagnose
Eine exakte Abschätzung ist auf Basis des PSA Wertes allein nicht möglich, sagt die Europäische Gesellschaft für Urologie in ihren Leitlinien:
- Bei PSA Werten zwischen 0 und 0,5 ng/ml liegt das Risiko für Prostatakrebs bei 6,6%
- PSA Werten zwischen 0,6 und 1 ng/ml, bei etwa zehn von 100 Männern befindet sich ein Karzinom in der Prostata. Wenn die Werte nicht deutlich steigen, haben diese sehr kleinen Tumoren keine Auswirkungen auf die Gesundheit. In einigen seltenen Fällen können die Tumoren sehr aggressiv sein und zum Tod den Betroffenen führen
- Bei PSA zwischen 1,1 bis 2 ng/ml liegt das Risiko für Prostatakrebs bei 17%
- Bei PSA Werten von 2 – 4 ng/ml müssen zwischen 23 und 27 von hundert Männern damit rechnen, dass tatsächlich ein Prostatakrebs haben.
- Bei Werten von 4 – 10 ng/ml (zum Beispiel PSA Wert 5, oder PSA-Wert 7) müssen vier von zehn Männern damit rechnen, dass Tumorgewebe entdeckt wird.
- Bei PSA Wert von über 10 ng/ml haben mindestens sieben von zehn Männern ein Prostatakarzinom
Bei einer Untersuchung in der Universitätsklinik in Tübingen hat mir ein Radiologe erzählt, dass es Fälle gibt, dass bei PSA < 1 ng/ml Metastasen auftreten und nur durch die Symptome wie Schmerzen und folgende Metastasen Untersuchungen wird das Prostatakarzinom diagnostiziert.
Gleichzeitig gibt es Männer, die bei PSA über 20 kein Prostatakarzinom haben.
Der PSA Wert gehört weiterhin zu den wichtigsten Kriterien der Prostatakrebs Diagnostik. Noch wichtiger ist das PSA Wachstum, oder Änderungen von diesem Wert.
Unabhängig vom Alter oder Krebsstadium, nur wenn das PSA wächst, bedeutet das für den Betroffenen, dass der Tumor auch wächst und ist „aktiv“. Es sind mindestens zwei PSA Tests in kurzen Zeitabständen (2, 4, 6 Wochen, abhängig vom Arzt) nötig, um das PSA Wachstum oder Stagnation festzustellen.
PSA Wert Verdopplungszeit (PSAVZ) als Vorhersage für PCA:
- > 6 Jahre, eher kein Prostatakarzinom
- < 6 Jahre, eher ein Prostatakarzinom
Die PSAVZ gibt an, innerhalb welcher Zeit sich der PSA Wert verdoppelt.
Sie kann man auch durch die komplizierte Formel berechnen:
PSAVZ = t x log2 / (log(ePSA) – log(aPSA))
Dabei ist:
- log: der dekadische Logarithmus
- t: die Zeit in Monaten zwischen zwei PSA Messungen,
- ePSA: der letzte gemessene PSA Wert,
- aPSA: der erste gemessene PSA Wert.
PHI Prostate Health Index
Der „Prostate Health Index“ (PHI) und das [-2]pro-PSA kann durch eine Blutuntersuchung ermittelt werden: bei Patienten mit einem PSA Wert im Bereich zwischen 2 und 10 ng/ml.
Die Untersuchung wird nicht von Krankenkassen bezahlt und die Kosten liegen etwa bei 100 und 120 Euro.
Der Prostate Health Index (PHI) wird bei Bedarf als eine labordiagnostische Entscheidungshilfe bei der Prostatakrebs-Früherkennung genutzt.
Kann die Auskunft geben über die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Patienten mit einem PSA Wert im Bereich zwischen 2 und 10 ng/ml ein Prostatakarzinom vorliegt. Damit ergibt sich die Möglichkeit, unnötige Biopsien zu vermeiden.
Der PHI basiert auf einer PSA-Isoform [-2]pro-PSA (einem „Vorläufer-PSA“).
Je höher sind die Konzentrationen von [-2]pro-PSA und Gesamt-PSA und je geringer die des freien PSA, desto wahrscheinlicher ist, dass der Patient an einem aggressiven Prostata-Krebs leidet.
Das Gesamt-PSA (tPSA), das freie PSA (fPSA) und das [-2]pro-PSA müssen aus derselben Blutprobe bestimmt werden, und diese muss in einem Kühlbehälter versandt und innerhalb von 24 Stunden verarbeitet werden!
PSA Dichte (PSAD)
PSA Dichte gehört neben dem PSA-Wert, die PI-RADS Klassifikation (mpMRT) und Gleason Score zu den wichtigsten Paremeter bei Prostatakrebs Diagnose.
PSA Dichte wied definiert als Verhältnis von PSA-Wert/Prostatavolumen
Wenn man die PSA Dichte mit Durchmesser der Indexläsion von MRT kombiniert, ist möglich sich bis zu 80 Prozent der MRT-gesteuerten Biopsien zu vermeiden.
Das Prostatavolumen kann mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung der Prostata ermittelt werden.
Die Formel zur Berechnung der PSAD lautet:
PSAD = Gesamt-PSA/Prostatavolumen [ng/ml/cm³]
Gesundes Prostatagewebe produziert pro Volumeneinheit eine gewisse Menge von PSA. Da beim Altern des Mannes auch seine Prostata an Volumen zunimmt, steigt auch sein PSA Wert.
Mit der PSA-Dichte ist eventuell möglich festzustellen, ob der gemessene PSA Wert gutartige, oder eher bösartige Ursachen haben kann.
Je geringer die PSA-Dichte, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass ein Prostatakarzinom vorliegt.
Eine PSAD von >0,15 ng/ml/cm³, bei gleichzeitigem PSA-Anstieg von >0,75 ng/ml/Jahr, bedeutet laut einer japanischen Studie eine 3,5-fache Wahrscheinlichkeit an Prostatakrebs zu erkranken.
Unabhängig vom Krebsstadium oder Alter, wenn PSA Wert nicht steigt, bleibt stabil oder fällt, gibt es schon ein Grund zur Freude.
Für die langfristige Berechnung von PSA-Verdopplungszeit und PSA-Anstiegsgeschwindigkeit gibt es auch komplizierte, mathematische Formel, für die ein guter Taschenrechner notwendig ist. Ich habe nicht vor, das Thema genauer zu beschreiben, weil ich selbe die Berechnung nie genutzt habe. Ich trage meine Werte bei myprostate.eu ein und dort wird automatisch eine Berechnung mit einer grafischen Auswertung gezeigt.
PSA Wert über 200 oder ein PSA Wert über 1000
Ich habe schon Männer getroffen, die PSA Wert über 100 oder auch über 1000 hatten und haben geschafft das Karzinom in Griff zu kriegen und noch lange damit leben.
Ein PSA Wert über 200 oder ein PSA Wert über 1000, bedeutet noch nicht, dass es demnächst mit dem Leben zu Ende geht. Wie gesagt, hängt es ab vom PSA Wachstum und Aggressivität des Tumors. Mit einer Hormontherapie ist es möglich einem hohen PSA Wert zu stabilisieren, oder sogar sehr stark zu unterdrücken. Es können viele Jahre vergehen bis sich der Zustand ändert.
Ein PSA Test, auch PSA Screening genannt, kostet in Deutschland ca. 30 EUR,
und wird als Vorsorgeuntersuchung von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. In Österreich ab dem 50. Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Bei einem Prostatakrebs Verdacht, oder während der Prostatakrebs Behandlung wird der Test auch in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Verfälschung des PSA Wertes, Prostata Wertes
eine Erhöhung des PSA kann verschiedene Ursachen und Auswirkungen haben. Beispiele:
- Prostata Massage, Erhöhung PSA ca 3 Fach, Dauer ca 3 bis 4 Tage
- Radfahren, Erhöhung PSA 1,5 Fach, Dauer ca 1 bis 2 Tage
- Ejakulation, Erhöhung PSA bis 2 Fach, Dauer ca 1 bis 2 Tage
- Prostatabiopsie, Erhöhung PSA bis 50 Fach, Dauer ca 4 Tage bis 4 Wochen
- Katheter, Erhöhung PSA ca 4 Fach, Dauer ca 5 bis 7 Tage
- Darmspiegelung, Erhöhung PSA 3 bis Fach, Dauer ca 3 bis 5 Tage
- TRUS, Erhöhung PSA bis 2 Fach, Dauer ca 1 bis 2 Tage
Medikamente, wie Finasterid (Proscar) und Dutasterid (Avodart) können den PSA Wert bis auf die Hälfte verringern, aber nur, wenn die Prostata noch nicht ausoperiert wurde.
Meine Erfahrung und meine Nachforschungen zeigen, dass es aggressive Prostata Krebszellen gibt, die schon beim niedrigen PSA Wert Metastasen auslösen, besonders bei „jüngeren“ Männern, im Alter zwischen 40 bis 60 Jahre. Meine Empfehlung, ab einem PSA Wert von 2,5 ng/ml jede 6 Monate die Blutuntersuchung durchzuführen und die PSA-Anstiegszeit beobachten.
Bei Verdopplungszeit unter einem Jahr, PSA-Wachstum ab 40% in 6 Monaten, oder Wachstum um 0,75 ng/ml pro Jahr, wird eine Biopsie beim Urologen empfohlen.
Mit dem Alter vergrößert sich die Prostata. Eine kleine Prostata und ein erhöhter PSA Wert kann auf ein Tumor deuten und deswegen wird eine sofortige Biopsie empfohlen.
Wenn bei der erste Diagnostizierte PSA-Wert 20 ist oder größer, wird eine OP oft ausgeschlossen. Verschiedene Untersuchungen sind notwendig um zu klären, wie aggressiv und wie groß der Tumor ist. Ist er schon in das umliegende Gewebe gewachsen? Haben schon Metastasen in anderen Organen gebildet? Abhängig von den Ergebnissen der Untersuchungen sind unterschiedliche Therapien möglich, wie zum Beispiel Hormonblockade oder Radiotherapie.
Mit einer Biopsie ist es möglich nachzuweisen, ob es sich um eine Entzündung, gutartige oder aggressive Krebszellen handelt.
Das Ergebnis der Aggressivität wird mit der Gleason Score spezifiziert.
Gleason Score, Gleason Grad ( engl. Gleason pattern)
Geason Score gehört zu den wichtigsten Paremeter bei Prostatakrebs Diagnose.
Der Gleason Score gibt Informationen über die Bösartigkeit und die Aggressivität eines Tumors. Je höher der Gleason Score, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs schneller wächst oder Metastasen bildet.
! Ein Tumorgrad (Gleason Score) ist niemals allein für die Prognose entscheidend, sondern ist nur im Kontext mit anderen Parametern zu betrachten. Dabei sind vor allem die Tumorgröße und der Serum-PSA-Wert zu beachten.
Bei einer Biopsie oder operativen Prostataektomie (Entfernen der Prostata) werden Gewebeproben gewonnen. Die Proben werden vom Pathologen (subjektive Betrachtung) unter dem Mikroskop untersucht und dann bewertet. Die Auswertung wird dann in Gleason Grad und Gleason Score klassifiziert. Das Wort Score übersetzt bedeutet Ergebnis, Punktzahl. Das Wort Gleason kommt vom amerikanischen Pathologen Dr. Donald Gleason der diese Grading-Systeme entwickelt hat.
Gleason Score wird bei positivem Karzinomnachweis vom Pathologen an den Urologen übermittelt.
Auf dem Bild:
Auf der rechten Seite ist eine etwas normalen Gleason Wert von 3 zu sehen, mit mäßig differenzierten Krebs.
Auf der linken Seite ist Gewebe mit einem Gleason Wert von 4, die sehr undifferenziert ist.
Gleason Score besteht als die Summe zweier Gleason Grades.
Der Erste Gleason Grad (
Der Zweite Gleason Grad beschreibt
- bei Stanzbiopsie den schlimmste Gleason Grad (aber nur, wenn das schlimmste Gleason-Muster schlimmer ist als das erste Muster)
- bei Prostatektomien und transurethralen Resektion die am zweithäufigsten vertretene Gewebestruktur.
Tipp zum Merken:
– die erste Zahl: die am häufigsten vertretene Gewebestruktur
– die zweite Zahl: die zweit-häufigste oder schlechteste Gewebestruktur
Durch die unterschiedliche Regeln für Biopsie und Prostataektomie können die Gleason Score unterschiedlich Hoch sein. Falls zusätzlich kleinere Anteile eines dritten (noch schlimmeren) Gleason-Musters vorliegen, wird in diesen Präparaten ein sogenannter tertiärer Gleason Grad vergeben.
Der niedrigste Wert ist 1, der höchste 5.
Da sich die Gleason Wert 1 und 2 an Biopsien kaum vom Gleason Wert 3 unterscheiden, werden sie heute nicht mehr diagnostiziert. Es werden also vom Pathologen maximal drei Gleason-Muster, nämlich die Muster 3, 4 und 5 in der Beurteilung der Stanzen berücksichtigt.
- Gleason Grad 1-2 : einfache, runde Drüsen, relativ gleichmäßig, Mit aktuellen Methoden wird nur sehr selten zugewiesen.
- Gleason Grad 3: Unregelmäßige Zell,-Drüsengröße, keine abgestorbene Zellen, Gleason 3 wird am häufigsten beobachtet.
- Gleason Grad 4: Kribriformes Muster (vom Aussehen siebartig), Verschmelzung kleinerer Drüsen
- Gleason Grad 5: Unregelmäßige Zellen ohne erkennbaren Drüsenstrukturen, abgestorbenes Gewebe (zentrale Nekrosen)
Die bei einer Biopsie entdeckten Muster liegen normalerweise zwischen Gleason Grad 3 und 5.
Gleason Score von G1+G2 < 6, z.B. 2+3=5a (3+2=5b) bewertet den Tumor als nicht aggressiv, oder Benigne (gutartig),
Gleason Score 6, G1+G2 = 6, z.B. 3+3=6 bewertet den Tumor als vielleicht aggressiv, soll beobachtet werden, regelmäßige PSA Kontrolle, so genannte „Watchful Waiting“ (Kontrolliertes Zuwarten) oder active surveillance (Aktive Überwachung).
Auch bei einer Gleason Score von 6 handelt es sich um Krebs:
- Basalzellen gehen verloren,
- das Gewebe weitet sich extraprostatisch aus (über den äußeren Prostatarand hinausgehend),
- biochemische Rezidive kommen mit einer Häufigkeit von 10% vor,
- auch Tumor mit Gleson Score 6 kann mit der Zeit Metastasen bilden.
Gleason Score 7, G1 +G2 = 7, wird Tumor eingestuft als aggressiv, oder Maligne (bösartig), wobei 4+3=7 (alte Bezeichnung 7b) ist aggressiver als ein Gleason Score 3+4=7 (alte Bezeichnung 7a). Hier wird in de meisten Fällen, abhängig vom PSA Wert, eine dringende Behandlung des Tumors empfohlen (z.B. Operation, Bestrahlung, siehe auch unter Behandlung).
Die alte Bewertungen Gleason Score 7a oder Gleason Score 7b werden nicht mehr vergeben.
!!! Bei Prostatakarzinomen mit einem Gleason Score von 7 oder mehr, die Kribriformen oder intraduktalen Merkmale aufweisen, das krankheitsspezifische Überleben beträgt nach 15 Jahren nur 67% (Quelle: SpringerMedizin.de).
Tertiärgrad: Nach der Prostataektomie kann zusätzlich zu Gleason 3+4 und 4+3 Tertiärgrad 5 hinzu kommen. Das bedeutet, dass neben den Gleason 3 und 4 zusätzlich noch kleine Anteile vom Gleason Grad 5 gefunden wurden.
Zum Beispiel Gleason Score 3 + 4, Tert. 5 oder 4 + 3, Tert. 5
Dieser Tertiärgrad hat eine statistische prognostische Bedeutung, wobei jeder Mensch anders ist und eine genaue Prognose nicht möglich ist.
Gleason Score 8: Der prozentuell häufigste und der zweithäufigste Grad werden addiert. Domminiert aber nur ein Gleason Grad, z.B. 4, so wird der Grad als 4+4 definiert: G1 + G2 = 8
Prostatakrebs mit Gleason Score 8, Gleason Score 9, oder 10 ist ein sehr aggressive, hochgradige Karzinom.
Bildet Metastasen schon sehr früh, oft noch vor der Krebs Diagnose, die Heilung ist nicht mehr möglich. Wie viele Jahre bleiben noch zum Leben ist hier nicht möglich zu beurteilen. Es ist aber kein Todesurteil. Ich habe Männer getroffen, die schon über 10 Jahre mit aggressivem Prostatakrebs leben.
Es hängt viel vom behandelten Arzt ab, von der Art der Behandlung, vom Alter des Patienten und seiner psychischen und physischen Verfassung und was sehr wichtig ist, von Patienten Engagement. Mit ein bisschen Glück ist es möglich auch einen aggressiven Krebs zu stabilisieren, und manchmal für sehr viele Jahre zum Stillstand bringen.
Seit der Neufassung des Gleason Scores (Epstein et al., 2005) werden in Stanzbiopsien Gleason-Scores unter 6 gar nicht mehr vergeben, weil man vermeiden möchte, dass das Ergebnis im Operationspräparat höher sein könnte.
Es findet also bei niedrigen Gleason Scores zwischen 2 und 5 „sicherheitshalber“ eine Höhergradierung statt. Hat ein Patient z.B. einen Gleason Score 3, 4 oder 5 in seinem gesamten Tumor, wird er demnach auf 6 hoch gradiert.
IQ-Gleason
„Integrierter quantitativer Gleasongrad“ IQ-Gleason
ermöglicht eine sehr viel feinere Abstufung als die klassischen 5 Gleason Score Gruppen, was besonders wichtig ist bei Tumoren mit kleineren Anteilen von Gleason Grad 5 (mit Tertiärgrad).
Der IQ‐Gleason erstreckt in einer sehr feiner Abstufung über eine Skala von 0 (Gleason 3+3) bis 117,5 Punkte (Gleason 5+5).
- Zuerst wird der prozentuale Gleason 4 und 5 Anteil zusammengefasst. Z.B. 25% Gleason 4 und 5% Gleason 5 ergibt: 25 + 5 = 30.
- Dadurch, dass ein Gleason 5 Muster vorhanden ist, werden dem Score 10 Punkte addiert, was ergibt 30 + 10 = 40
- Wenn der Gleason 5 Anteil mindestens 20% beträgt, werden zu dem Score zusätzlich 7,5 Punkte addiert.
WHO-Grading, ISUP Grad, Epstein Grading, Graduierungsstufe
Um die Klassifizierung für Patienten verständlicher zu machen wurde von der International Society of Urological Pathology (ISUP) eine neue Gleason Nomenklatur eingeführt.
Diese neue Nomenklatur wird unter den Namen ISUP-Grad, Graduierungsstufe, Epstain-Grad oder WHO-Grad in der Diagnose von Prostatakrebs benutzt.
Das neuen Grading Systems für Diagnose Prostatakrebs wurde entwickelt und publiziert von Prof. Jonathan Epstein vom John Hopkins Hospital in Baltimore (USA).
Es werden fünf Gruppen/Graden unterschieden:
- 1 aus Gleason Score ≤ 6
- 2 aus Gleason Score 3+4
- 3 aus Gleason Score 4+3
- 4 aus Gleason-Score 8
- 5 aus Gleason Score 9 – 10
Das neue Bewertungsschema ist seit 2016 WHO-Standard, hier Details:
neue gleason-score-neue-einstufung
Die Reproduzierbarkeit (bzw. die Vergleichbarkeit) der Bestimmung des Gleason Score durch verschiedene untersuchende Pathologen am selben Präparat ist leider sehr unbefriedigend, liegt bei nur 48 Prozent,
Quelle: DNA-Zytometri.
Das bedeutet, dass zwei Pathologen bei der Beurteilung desselben Präparates nur in jedem zweiten Fall zum gleichen Ergebnis kommen.
Aus der mangelhaften Reproduzierbarkeit des Gleason Score ergeben sich für die betroffenen Patienten unter Umständen falsche Entscheidungen bei der Behandlung von Prostatakrebs.
WALZ-Score, Walz Nomogramm
Die WALZ-Score ist ein Wert, der das Risiko auf ein Frührezidiv für Prostatakarzinom nach einer Prostataektomie darstellt. Diese Auswertung soll bei der Auswahl von weiterer Therapie helfen.
Eine Arbeitsgruppe um Walz J et al aus Hamburg identifizierte die Eigenschaften der Patienten mit einem hohen Risiko für ein Frührezidiv und entwickelte daraus ein Nomogramm zur Vorhersage eines Rezidivs innerhalb der ersten zwei Jahre nach einer operativen Entfernung der Prostata.
Die Analysen basiert auf den folgenden Parametern:
Patientenalter, klinisches Stadium, PSA, pathologischer Gleason, extrakapsuläres Wachstum (EKW), positive Absetzungsränder (PAR), Samenblaseninvasion (SBI), Lymphknoteninvasion (LKI).
Die stärksten Vorhersagen für frühen biochemischen Rezidiv sind demnach Pathologische Gleason Score ≥7, Samenblase Infiltriert und Lymphknotenmetastasen.
Die Genauigkeit des Nomogramms betrug in der externen Validierung 86,6%.
Beispiel für WALZ-Score aus einem pathologischen Befund:
Walz-Score: 122, PSA freies 2 Jahres-Überleben: 70%
Leider ist mir nicht genaueres über den WALZ-Score bekannt. Bisher habe ich nur diese Folie mit dem Walz-Nomogramm gefunden:
=> WALZ-Nomogramm, Walz-Score , ich kann sie aber nicht erklären
Alter bei Prostatakrebs Diagnose
Im höheren Alter, über ca. 70 Jahre ist der Tumor-Wachstum meistens langsam; Sterben wird der Betroffene eher wegen einer anderen Erkrankung. Der Wert von Gleason Score liegt hier oft bei 6, seltener bei 7 oder 8.
Da die Prostata im hohen Alter meistens vergrößert ist, ist auch der PSA Wert höher, auch wenn sich kein Prostatakrebs entwickelt hat.
Beim Diagnose Prostatakrebs Im Alter von ca. 50 Jahre ist der Krebs oft aggressiv, Gleason Score von 8 bis 10, die PSA Werte sind oft niedrig. Es gibt zum Glück auch Fälle, wo der Krebs mit 45 Jahre diagnostiziert wurde und nach der Prostata OP keine Ausbreitung der Krankheit folgte.
Niemand kennt die Zukunft und es ist nie möglich zu sagen, wie es weiter geht mit der Entwicklung der Krankheit. Es kann noch sehr viele Jahre gehen, der Prostatakrebs kann aber auch trotz Behandlung schnell weiter wachsen.
Werden Sie Manager Ihrer Krankheit!
Werden sie zum Chef Ihrer Gesundheit!
Ein Taschenbuch zu kaufen bei Amazon
Diagnose Prostatakrebs. Ein Ratgeber – nicht nur für Männer
Die beiden Herausgeber, Prof. Dr. Lothar Weißbach und Dr. Edith A. Boedefeld, machen Mut, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Sie zeigen die vielfältigen Entscheidungsmöglichkeiten der betroffenen Männer und ihrer Ärzte auf.
Der Patient lernt, wie er zusammen mit seinem Arzt entscheiden kann, welche Behandlung bei Diagnose Prostatakrebs für ihn am besten ist.
Das Buch ist für bereits Erkrankten eine Hilfestellung, um mit der Situation besser umgehen zu können. Es hilft den Angehörigen, vor allem den Partnerinnen, Verständnis aufzubringen und Hilfestellung zu leisten.
Ein Prostatakrebs Diagnosebericht vom Urologen ist oft schwer zu verstehen
Tipp: Ich schreibe mir immer auf der Kopie einige Erklärungen für die Latein-Worte. Einige davon:
apical = das untere Ende
basal = grundlegend, an der Basis (Zentral?)
pelvine = Becken
Urethra = Harnrohre
Nukleoli = Nucleolus, lat. Kernkörperchen, Mehrzahl Nucleoli
Adenokarzinom = mikrodrüsen mit siebähnlichen Formen (cibriform)
cranial nach caudal = von onen nach unten
ventral = bauchwärts
Ductus deferens = Samenleiter
Perinnural = um einen Nerv herum
Epithel ist andere Bezeichnung für Drüsengewebe
intraepithelialen Neoplasie = bösartige Veränderung
Myoglanduläre Hyperplasie = Die Schnittfläche der Prostata zeigt ein aus weissen Knoten mit feinen Zystchen (dilatierte Drüsen) aufgebautes Parenchym (Gewebe). Das Organ ist deutlich vergrössert. N1 Befallen (regionäre Lymphknotenmetastasen keine Blutgefäßinvasion
L1 = Tumorzellen in Lymphgefäßen nachgewiesen
R1 – Resttumor vorhanden (Schnittrand vom Tumor befallen)
T3b In die Samenblase(n) eingewachsen
P1 (= perineurale Invasion): Tumorzellen befallen auch das Gewebe, das Nerven umgibt
Die Tumorstadium-Klassifikation finden Sie auf der Seite: Klassifikation Prostatakrebs
Für eine kleine Spende, als Anerkennung für meine Arbeit und Ratschläge würde ich mich freuen.
Freiwilige kleine Schenkung-Spende, hier anklicken:
=> SCHENKUNG – SPENDE an Prostatakrebs Ratgeber
Schlagwörter: Diagnose Prostatakrebs, Prostatakrebs Diagnose, PSA-Wert, gleason score, PSA, PSA Wert über über 1000
Hallo Josef.
Ich spreche aus eigener Erfahrung . Hatte 2020 auch 7b + 7a gehabt bei PSA 11,4 und habe mich in Bielefeld mit TULSA-PRO Behandeln lassen .
Kosten insgesamt über 13,000 € ( mit vor/nach Untersuchung ) . Mir wurde dort viel versprochen , leider erneut PSA Anstieg . Mai 2021 dann in Gronau die Prostata OP und leider wegen Kapsel Durchbruch im August nach PSMA PET-CT Lymphknotenmetastasen festgestellt . Jetzt Hormontherapie und auch Bestrahlung. Ich würde nicht die TULSA machen sondern “ RAUS damit “ , solange noch innerhalb der Kapsel . Viel Glück . Dominik
Hallo Dominik,
ich habe heute Deinen Kommentar an Josef (prostatakrebs-tipps.de) gelesen.
Kurz zu meiner Person, ich bin 70 Jahre alt, habe am 1. Dezember von meinem Urologen nach einer Biopsie die Diagnose Prostatakarzinom erhalten mit dem Gleason-Score 7a.
Übermorgen habe ich ein 1. Gespräch im Klinikum Fürth bezüglich OP-Methoden bzw. Alternativen.
Ich schwanke noch bei einer (wahrscheinlichen OP) zwischen Klinikum Fürth, der Klinik in Gronau und der Martini-Klinik.
Wie waren Deine Erfahrungen in Gronau.
Für ein kurzes Resümee wäre ich Dir sehr dankbar.
Weihnachtliche Grüße
aus dem Frankenland
Ralf Döhring
Hallo Ralf,
über Klinikum Fürth habe ich keine Informationen.
Klinik in Gronau und in der Martini-Klinik gehören zu den erfahrensten Kliniken, die mit DaVinci operieren.
Es ist wichtig, dass die Klinik viele OPs im Jahr durchführt. Mit DaVinci/Laparoskopisch ist die Wundheilung besser.
Mit Gleason Score 7a hat man noch sehr große Chancen auf vollständige Heilung.
Weihnachtliche Grüße
aus Schwabenland
Jacek Wojcik
Hallo Jacek
heute habe ich meine Biopsie Werte erhalten. Die sind soweit für mich OK, also eigentlich sehr ermutigend.
Allerdings würde ich mich persönlich dennoch für eine Behandlung entscheiden wollen. Es ist gut Zeit für die Wahl der geeigeneten Therapie zu haben, aber ein Tumor ist ein Tumor.
Er kann wachsen, muss aber nicht.
Persönlich würde ich CyberKnife allen anderen Methoden vorziehen. Aber hierzu muss ich mich weiter schlau machen, bzw beraten lassen. Hast Du mittlerweile mehr Info zu CyberKnife? Das wäre toll.
Active Surveillance kommt wohl auf Grund der hohen PSA Dichte bei kleinen Volumen nicht in Frage. (ist die wirklich so hoch)
Aber wie schon oben geschrieben. Die Unsicherheit.
Was ich nicht verstehe warum bei Gleason 6 zu einer OP geraten wird. Schnibbeln hört sich für mich immer negativ an. Zumal es hier auch keine Sicherheit gibt. Und wenn der Operateur während der OP entscheidet das nicht nervenschonend operiert werden kann, dann ist alles weg!?? Und ich denke ein Eingriff ist auch generell für den Körper stärker belastend als eine perkutane Bestrahlung.Hinzu kommt der psychische Druck.
-> Die Kliniken bieten natürlich nur die Methoden an die Sie im Haus haben.
Schon mal im Vorfeld lieben Dank und weiterhin einen postiven Verlauf.
Auch allen anderen Betroffenen wünsche ich ebenfalls alles Gute,ein starkes Selbstvertrauen und vor allem Wissen über die Krankheit. Jacek beweist uns wie wichtig das ist.
LG
Bernd
Hauptdiagnosen
Adenokarzinom der Prostata cT1c cN0 cMx Gleason-Score 3+3=6 ISUP Gruppe 1 ED 03/2021 Prostatavolumen 21 ml
PSA-Werte
07.2020 (extern): 2.85 ng/l
01/2021 (extern): 3.24 ng/l
DRU: Blande.
PSA-Density 0.154
Histologie Prostatastanzbiopsien Basis rechts: Azinäres Adenokarzinom der Prostata nachgewiesen in 1/2 Zylindern. Tumoranteil: 15 %, Tumorlänge: 2 mm. Gleason Score 3+3=6. ISUP-Grad 1.
Prostatastanzbiopsien Mitte rechts: Atypischer kleinazinärer Drüsenherd (ASAP) (0/2).
Prostatastanzbiopsien Apex rechts, Basis, Mitte und Apex links: Prostatagewebe ohne PIN- oder Karzinomnachweis (jeweils 0/2).
TRUS / MRI Fusionsbiopsien, Mitte links (P01): Prostatastanzbiopsien ohne PIN- oder Karzinomnachweis (0/4).
TRUS / MRI Fusionsbiopsie, Apex rechts (P02): Azinäres Adenokarzinom der Prostata nachgewiesen in 1/4 Zylindern. Tumoranteil: 3 %, Tumorlänge: < 1 mm. Gleason Score 3+3=6. ISUP-Grad 1.
MR Prostata vom 24.02.2021:
PI-RADS 5 Prostataläsion (P02): Periphere Zone apikal posterior lateral rechts. PI-RADS 3 Prostataläsion (P01): Periphere Zone mid-glandulär posterior lateral links. Extrakapsuläres Wachstum: Nein. Samenbläscheninfiltration: Nein. Keine suspekten lokoregionären Lymphknoten. Kein Nachweis von Metastasen. Gesamt PI-RADS: 5.
Beschluss
Der Patient qualifiziert für eine radikale roboterassistierte laparoskopische (daVinci) Prostatovesikulektomie, eine primäre perkutane Radiatio ohne Androgendeprivationstherapie oder eine LDR-Brachytherapie.
Hallo Bernd,
Gleason Score 6, ISUP-Grad 1 bedeutet, dass der Tumor nicht aggressiv ist und bei so niedrigem PSA-Wert reicht zuerst aktive Überwachung.
Jede Behandlung verursacht Nebenwirkungen, auch Cyber Knife kann die Nervenbahnen um die Prostata beschädigen.
Die Nervenbahnen sind für Impotenz zuständig.
Ich kenne Cyberknife-Methode eher zur Bestrahlung von Metastasen. Wenn Du die Möglichkeit hast die Prostata damit zu bestrahlen, ist bestimmt auch sehr gut geeignet. Obwohl auch andere Methoden wie Protonen oder VMAT sind sehr genau.
Bei niedrigem Gleason Score, bei lokal begrenztem Karzinom (wie bei Dir) ist eine LDR-Brachytherapie sehr empfehlenswert.
Diese Methode würde ich bei Dir bevorzugen.
Bei Gleason 6 ist eine OP nicht notwendig. OP ist eine radikale Behandlung und bei nicht aggressivem Krebs ist das eine Übertherapie. Natürlich kann man das machen…
Bei der OP wird immer versucht nervenschonend zu operieren. Wie gut das funktioniert hängt auch von eigener Anatomie, wo genau verlaufen die Nervenbahnen, wie groß und wie geformt ist die Prostata.
Hier findest Du einige Informationen über verschiedene Methoden der Bestrahlung: http://prostatakrebs-tipps.de/behandlung/bestrahlung/
LG Jacek
Hallo Bernd,
ich habe ein Prostatakarzinom rechts mit einem Gleasonscore vob 7b, der PSA- Wert liegt bei 10,4.
Empfohlen wird eine OP.
Jetzt habe ich gelesen, dass auch noch in diesem Stadium eine TULSA pro Behandlung möglich ist.
Was soll ich tun
Was würden Sie mir raten
LG
Josef
Hallo Josef,
bei Gleason score 4+3 = 7b ist die Wahrscheinlichkeit für Rezidive und Metastasen hoch.
Ich würde keine Lokale Therapie wie Tulsa machen.
Ich finde eine OP oder eine Bestrahlung viel sinnvoller.
Aber Deine Infos sind sehr sparsam, wurde nur eine Stelle mit dem Tumor gefunden? Wurde mpMRT gemacht?
Der Alter wäre auch wichtig.
Gruß, Jacek
Hallo Josef.
Ich spreche aus eigener Erfahrung . Hatte 2020 auch 7b + 7a gehabt bei PSA 11,4 und habe mich in Bielefeld mit TULSA-PRO Behandeln lassen .
Kosten insgesamt über 13,000 € ( mit vor/nach Untersuchung ) . Mir wurde dort viel versprochen , leider erneut PSA Anstieg . Mai 2021 dann in Gronau die Prostata OP und leider wegen Kapsel Durchbruch im August nach PSMA PET-CT Lymphknotenmetastasen festgestellt . Jetzt Hormontherapie und auch Bestrahlung. Ich würde nicht die TULSA machen sondern “ RAUS damit “ , solange noch innerhalb der Kapsel . Viel Glück . Dominik
Guten Tag,
vielen Dank für diese Webseite. Sie ist sher informativ und eine gute Hilfe.
Ich bin 57 Jahre, lebe in der Schweiz und habe heute den Befund des MRI erhalten. Lokal begrenzter Befund mit einer Grösse von ca 1,8 x0,8 cm(ist das gross?. Der PSA Wert war nach 6 monaten von 2,8 auf 3,25 gestiegen, was auc hder Grund für das MRI darstellte. Mein Urolgo meldet mich jetzt für die Biopsie an. Die psychische Belastung ist zur Zeit sehr hoch. Insbesondere die Frage nach einer möglichen Behandlung.Und auch, nachdem ich etliche Betroffenen Berichte gelesen habe, wie es sich um die tatsächliche Lebensqualität verhält.
Die Ärzte halten sich hier etwas bedeckt. Auch was mögliche Behandlung angeht.Von Gefühl her, würde ich mich spontan für die Strahlentherapie entscheiden.
Ich denke die Biopsie wird nicht so toll sein und eine Behandlung unabdingabar.Aber schlussendlich weiss ich nicht was zu tun ist.
Das Loch in dem ich gerade Hocke scheint riesig. Ich denke Ihr alle wisst von von ich rede.
Schon mal herzlichen Dank und Gruss
Hallo Bernd,
das Du gerade im Loch hockst ist verständlich. Wenn das weitere Vorgehen geklärt wird, wird es Dir besser gehen. Die Unsicherheit ist am schlimmsten.
Dir Größe von Befund hat nichts zu sagen. Am wichtigsten ist Ergebnis der Gewebeentnahme, also Biopsie.
Erst nach der Biopsie kann man über weiteres Vorgehen nachdenken.
Die Biopsie ist nicht schlimm, vielleicht bisschen unangenehm (auch abhängig vom Art der Biopsie). Danach ein paar Tage Blut im Urin.
Ob Operation oder lokale Bestrahlung (wie Brachytherapie), eventuell Bestrahlung durch den Bauch, die Entscheidung muss noch warten.
Wenn nach der Biopsie der Gleason Score bei 4+3, oder 4+4 oder noch höher sein soll, dann wäre eine Operation in Deinem Alter am sinnvollsten.
Von einer Inkontinenz brauchst Du keine Angst zu haben, in den meisten Fällen gibt es keine oder für nach ein paar Monaten sich zurückbilden.
Übrigens, auch nach einer Bestrahlung kann Inkontinenz auftreten, aber mit einer Verspätung um ein paar Monate.
Denkt daran: Prostatakrebs ist sehr oft heilbar, mit Prostatakrebs ist möglich noch viele Jahre zu leben.
Ich lebe schon mit meinem metastasiertem Prostatakrebs schon über 10 Jahre und es geht mir gut
Gruß, Jacek
Ich wurde unter telefonischen Druck (Sterbewahrscheinlichkeit) zu einer sehr kurzfristigen Prostatektomie am 08.11.2018 überredet. 16.07.2018 MRT und 17.09.2018 Stanzbiopsie mit Tumornachweis in 11 von 23 Stanzen Gleason score 8. Ich bin 70 Jahre alt, habe seit 14 Jahren eine Partnerin, die 14 Jahre jünger ist (1-2 mal wöchentl. Verkehr) fahre jährlich ca. 3.000 km Rad, bin Eisbader, gehe noch Arbeiten, jährliche Fastenkuren und ernähre mich seit der Diagnose Cholesterin frei. Hatte am 13.01.2019 eine 4 wöchige Südafrikareise gebucht, vor der ich keine Operation haben wollte. Wurde durch Angstpsychose trotz allem dazu gedrängt. PSA Wert war von 11,3 nach Bekanntgabe der Diagnose auf 9,6 runter gegangen. Operation erfolgte dann trotz schriftlich eingereichtem Operationswunsch nach nEERPE-Nervenschonend in Bauchschnitt und Radikaloperation Prostatakarzinom pT2c Nx Mx R0, Gl.sc.7 mit Entfernung von Drüsen. Seit dem totale Inkontinenz und Impotenz. Totaler Lebensverlust!!! Nun möchte ich wenigstens durch eine Manschette der Harnröhre die Inkontinenz verhindern um wenigstens am gesellschaftlichen Leben wieder teilnehmen zu können. Gibt es andere Möglichkeiten um wieder ein menschenwürdiges Leben führen zu können?
Über ähnliche Erfahrungen habe ich auch in meiner Selbsthilfegruppe gehört.
Wegen Inkontinenz ist wichtig ein gutes Schließmuskeltraining zu lernen. Ein Beckenbodentraining wird in den meisten REHA Kliniken nicht richtig gelernt. => https://prostata-selbsthilfe-bietigheim.de/inkontinenz-beckenboden-schliessmuskel-training/
Empfehlung der Mitglieder der Selbsthilfegruppe:
Kliniken Hartenstein in Bad Wildungen, besonders die Abteilung Neuro-Urologie.
UKR – Urologisches Kompetenzzentrum für die Rehabilitation Kliniken Quellental und Wildetal.
Staufenburg Klinik Durbach.
Positiv wird AMS 800 Sphinkter beurteilt, funktioniert oft gut bei Inkontinenz.
Es gibt noch eine Inkontinenz Klemme Dribblestop
Die Informationen zu der Klemme und Möglichkeit zu bestellen finden Sie auf der Seite => maennerinkontinenz.de/Dribblestop
Hallo Jacek!
Mein Ehemann ist 69 Jahre alt. Am 03.11.17 wurde bei ihm PSA- wert 8.12 ng/ ml fest gestellt , wobei war er beschwerdefrei ( bis jetzt). Urologe hat eine Antibiose (10 Tage ) eingeleitet. Am 28.11.17 war PSA 5.5 ng/ ml, am 25.01.18- 6.2 ng/ml. In Standartbiopsie ( 12 Stanzen) wurde li. von 6 Stanzzylindern 10% (G2, Cleason-Score 3+3) Prostatakarzinom- Infiltrate diagnostiziert, rechts war unauffällig.TNM-Klassifikation: pT1c.Urologe empfahl eine radikale OP. Mein Mann hat abgelehnt – wollte active Überwachung. Es erfolgten nur PSA Kontrolle weiter beim Hausarzt. Am 27.06.18- 4.84ng/ ml, 08.11.18 – 5.27ng/ ml, 01.03.19- 5.40ng/ml, 28.08.19-6.43ng/ml. In multiparametrische MRT vom 20.08.19:
TZ: bei Prostataadenom- kein primer suspekter Herd.
PZ: In der posteolateralen mittleren PZ li.subkapsuläre Indexläsion (etwa 8×7 mm.)- Kapselkontakt etwa 8mm.
In der posterolateralen / posteromedialen mittleren PZ re. Subkapsulär (13x5mm), hier breiter(ca.12 mm )Kapselkontakt, Unschärfe
Verdickung des Gefässnervenbündels rechts sowie verkürzter rectoprostatischer Winkel rechts. An beiden Lokalisationen ist die Wahrnscheinlichkeit für ein klinisch relevantes Karzinom erhöht,rechts kann eine extraprostatische Ausdehnung vorliegen, jeweils gezielte MRT/TRUS- Fusionsbiopsie empfohlen.
Mein Mann ist für Protontherapie entschieden in Rienecker Protontherapie Center München. Wir haben praktisch Zusage bekommen, aber unsere Krankenkasse übernimmt Kosten nicht, deswegen KK- Wechsel. Ab 01.11.19 ist mein Mann bei AOK, die Kosten übernimmt. Aber mir macht Sorge MRT-Befund. Ob wir eilen müssen mit Bestrahlung und selbst bezahlen? Wir planen Nächte Woche PSA- Kontrolle. Wie hoch ist Warscheinlichkeit von Metastasen? Ist Karzinom jetzt aggressiver geworden?
Mit herzlichen Grüßen
Natalie
Hallo Natalie,
meiner Meinung nach eine Protonenbestrahlung der Prostata ist nicht viel besser als andere moderne Bestrahlungsmethoden. Die Bestrahlungstechniken haben sich stark verbessert (VMAT, IGMRT, …).
Selbe bezahlen? Es sind ca. 20.000 Euro. Abwarten bis AOK bezahlt?
Ist das sicher das AOK das bezahlt? Laut S3-Leitlinien soll die Prostata mit IGMRT bestrahlt werden.
Bei Deinem Mann wäre eine Brachytherapie (Bestrahlung von Ihnen) mit seeds für sinnvoller, weniger Nebenwirkungen, sehr gute Wirkung.
Der Tumor bei Deinem Mann ist nicht aggressiv, Gleason score ist sehr niedrig, PSA wächst nur langsam. Vermutlich wird bis November nicht über die Prostatakapsel wachsen.
Metastasenbildung ist aber nicht ausgeschlossen, das weißt Niemand. Es ist möglich das auch wenig aggressive Tumore Mikrommetastasen bilden, die nach ein paar Jahren sichtbar werden und weiter mutieren können.
Ich finde, eine Fusionsbiopsie jetzt gleich zu machen könnte mehr Klarheit geben, wie dringend eine Behandlung wäre.
Viele Grüße, Jacek
Hallo Jacek!
Vielen herzlichen Dank für Antwort. Ich habe nicht gedacht,dass so schnell geht!
Lt. Rienecker Proton Therapie Center die AOK Bayern hat für ihre Versicherten einen Versicherungsvertrag für Protontherapie am RPTC abgeschlossen.
Ich bedanke mich noch mal für Ihren Rat. Unglaublich, was Sie für Menschen tun!
Danke und liebe Grüße.
Hallo Jacek !
Ich bin 69 Jahre alt. Bei mir wurde kürzlich nach PSA-Anstieg von 3,2 auf 6,5 innerhalb eines Jahres (inzwischen auf 5,2 wieder gefallen) und mpMRP eine Fusionsbiopsie kombiniert mit einer Standardbiopsie (insgesamt 12 Stanzen) durchgeführt. Im Ergebnis sind 11 von 12 Stanzen PCA-positiv, Befall 10 – 30%, Gleason-Score bei allen 11 betroffenen Stanzen 3+3. Es wurde keine Kapselüberschreitung im MRT festgestellt. Der Urologe empfahl sofort eine Radikal-OP. Ich möchte gern aktiv überwachen, d.h. den PSA-Wert kontrollieren und bei Anstieg ggf. eine weitere mpMRT ausführen lassen. Mir ist bewusst, daß dieser Plan wegen der Ausdehung des Tumors nicht leitliniengerecht ist. Was hältst Du davon ? Herzlichen Gruß Wolfgang
Hallo Wolfgang,
es ist schwer für mich eine Meinung zu Deiner Situation zu äußern.
Bei Gleason-Score 3 + 3 und Alter von fast 70 Jahren ist es nicht unbedingt notwendig eine aktive Behandlung zu starten. Dein PSA-Wert ist auch in Grenzbereich für Dein Alter.
Wenn Du abwarten möchtest, sollst du nicht seltener als jede 3 Monate Dein PSA-Wert testen.
Von der anderen Seite, wenn die Tumorzellen entfernt sind, können nicht mehr mutieren oder streuen.
Andere Möglichkeit, die ich bei Dir als sinnvoll sehe, ist eine Brachytherapie. Dabei werden radioaktive Seeds in die Prostata eingesetzt. Ich habe von vielen erfolgreichen Behandlungen gehört.
Ich empfehle Dir die Seite von Josef Dietz: http://www.prostata-shg.de
Josef Dietz ist der Spezialist für aktive Überwachung in der Selbsthilfe. Auf seiner Seite findest Du auch die Kontakt Daten.
Herzliche Grüße, Jacek
Die positive Einschätzung der Brachytherapie teile ich nicht. Es gibt außerdem auch Kombinationstherapien Brachy plus externe Bestrahlung. DI externe Bestrahlung hat sich verbessert.
Bei klar auf die Postata beschränkten Befunden (und Notwendigkeit aktiver Therapie) neige ich eher zur Operation.
Es sollte jedem klar sein, dass eine nicht leitliniengerechte (nicht-) Behandlung eben einen Verstoß gegen den Stand der Wissenschaft darstellt. Da muss man hier keinen Rat mehr einholen: Man kann das so machen oder nicht, aber es sollte niemand zuraten.
Ebensowenig, wie einem gesunden Menschen zur Ausübung eines Risikosports wie „Basejumping“ geraten werden sollte. Sie werden deshalb nicht nächstes Jahr tot umfallen. Mit 69 Jahren (übriges Allgemeinzustand nicht genannt) kann es gut oder schlecht ausgehen, d.h. Sie können auch vorher an anderer Todesursache strerben, und eine OP kann auch gut oder schlecht verlaufen.
10 bis 30% Befall ist schon mal eine Menge, auch wenn ich nicht so sicher bin, wie das jeweis ermittelt wird, andererseits ist die Entscheidung mit Gleason 3+3 vielleicht nicht extrem leichtsinnig zu nennen.
Hallo jacekw,
mein PSA Wert ist vom Juli 2018 – auf Wert 10,04 bestimmt worden und ist jetzt im Oktober auf 12,78 gestiegen. Tastbefund ist ok. Testosteron sehr niedrig, Jetzt wurde auch das Freie PSA bestimmt. Da steht Freies PSA,abs. (Roche) 3,78 (0,00-1.00) und Freies PSA relativ 28,8. (18-80 Das spricht doch eher gegen einen Prostatkrebs ? Die Prostata ist nur leicht größer. Die Werte weiß ich jetzt nicht. Was bedeutet bitte Freies PSA, abs. (Roche). Es erfolgt eine MRI in zwei Monaten. Beste Grüße Armin (66Jahre)
Hallo,
ich bin kein Fan von Freiem PSA. Die Blutprobe des Freien PSA hat eine Halbwertszeit von nur zwei bis drei Stunden.
Ich würde mich mehr auf diese MRI (MRT) Untersuchung verlassen, wenn das eine Multiparameter-MRT wird.
Vermutlich wird aber eine Biopsie doch nodwendig, um sicher zu sein, was für den hochen und dazu steigenden PSA-Wert verantwortlich ist.
Je früher das geklärt wird, desto besser.
Gruß, Jacek
Hallo, leider bin ich wegen meiner PSA- Werte stark verunsichert: primär 11/2014 8,7, freies PSA 7%, Kontroole beim Urologen 12/14: 6,8, frei 7%, 4/15 dann 7,5; 11/15 6,5; 10/16 7,5; 11/17 8,0; 7/17 8,5.
Es besteht bei wechselnden irritativen Beschwerden stets eine Abhängigkeit von der Nahrungsaufnahme, üppiger, Alkohol in Maßen: Zunahme. Nach bestimmten Dingen, Nüssen auch erhebliche akute Beschwerden.
Letztlich ist der Wert seit knapp 4 Jahren nicht über dem Ursprungswert, unter lngsamer Lockerung einer maßvollen Abstinenz wieder steigend, bis 0,5/Jahr, ca. bis 12 Prozent, freies PSA verdächtig. Mein Urologe meinte, dem freien PSA sei nicht zu trauen, HWZ? Wenn nach 3-4 Stunden bestimmt, dürfte ja nur noch die Hälfte vorliegen. Ein vorgeschlagenes MRT habe ich in der Konstellation zunächst abgelehnt, zu niedrige Spezifität. Das langzeitig stabile PSA lässt hoffen? Was empfehlen Sie zur ergänzenden Medikation, Diät? Vielen Dank.
Hallo, ich weiss es nicht, wie alt Sie sind.
Wenn ich aber Ihre PSA-Werte anschaue, da denke ich mir, dass Sie eine vergrösserte Prostata haben.
Ob sich da auch ein Tumor befindet ist ohne multiparameter-MRT oder einer Biopsie nicht zu feststellen. Da Sie aber seit 4 Jahren einen konstanten PSA-Wert haben, würde ich mir jetzt keine Sorgen machen. Wenn Sie Tumorzellen in der Prostata haben, sind sie vermutlich nicht aggressiv.
Bei nicht aggressivem Prostatakarzinom (Gleason score =3+3) die beste Behandlung ist aktive Überwachung.
Wenn Sie Angst haben, dass Sie den „richtigen“ Zeitpunkt verpassen, genes Sie jede 6 Monaten zum Urologen zur Kontrolle.
Wenn Sie eine Vergrößerte Prostata haben, können Sie sich vom Urologen Duodart verschreiben lassen, es ist gut gegen die Vergrößerung und hat eine Schutzwirkung gegen Prostatakrebs.
Das Freie PSA, ich bin auch kein Fun für diesen Wert, wenn testen, dann am besten direkt im Labor. Bis die Blutprobe vom Arzt ins Labor einkommt und dort untersucht wird, sind sehr oft die Werte verfälscht.
Diät? Ich esse alles, versuche aber die Kolenhydrate zu minimieren (schon seit mehreren Jahren, aber es klppt nicht).
Sonst denke ich Kurkuma und Vitamin D sind wichtig.
Einiges über die Ernehrung habe ich hier beschrieben: Ernährung Prostatakrebs
Hallo,
ich bin 55 Jahre alt und hatte in den letzten Jahren folgende PSA-Werte:
2010: 0,41
2011: 0,54
2012: 0,57
2013: 0,68
1014: 0,56
2015: Keine Messung
2016: 0,86
2017: 0,90
2018: 1,50
Im letzten Jahr ist er also entgegen der bisherigen Entwicklung um 0,6 gestiegen. Der Urologo rät zur Kontrolle in 6 Monaten.
Mir ist dabei etwas unwohl. Was würden Sie raten?
Vielen Dank und viele Grüße
Hallo, es ist schwer eine Antwort zu geben, ohne zu wissen, was ist die Ursache für den PSA-Anstieg.
Ca. 2 Tage vor dem PSA-Test solle kein Sex, kein Radfahren, keine Reizung der Prostata sein.
Die Empfehlung vom Urologen in 6 Monaten den Wert wieder zu kontrollieren ist schon nicht falsch.
Da Sie in sehr gefährlichem Alter sind, ich würde den PSA-Test schon früher machen lassen, vielleicht schon in einem Monat (spätestens in 3 Monaten), um den Wert zu absichern.
Wenn der Urologe es nicht bevorzugt, gehen Sie zu anderem Urologen, oder zum Hausarzt.
Werte von einem anderen Labor können sich aber um bis zu 20% unterscheiden.
Vielen lieben Dank für die Einschätzung.
Was wäre denn der nächste Schritt, wenn sich der Wert bestätigt?
Viele Grüße
Lothar
wenn der PSA-Wert in kurze über 2 ng/ml steigt, würde ich als sinnvollste sehen eine multiparameter-MRT Untersuchung.
Das wollen leider nicht alle Ärzte sofort machen.
Der Urologe wird wahrscheinlich nur eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) machen. Besser wäre eine Transrektale Ultraschall -TRUS Untersuchung.
Bei einer guten TRUS Untersuchung kein ein gute Arzt einiges sehen.
Zum endgültigen Abklären wird vermutlich eine Biopsie nötig.
Am besten melden Sie sich nochmal, wenn Sie neue PSA-Werte haben, dann sehen wir weiter.
Viele Grüße, Jacek
Nochmals vielen Dank. Da mein Urologe noch keine Eile sieht, werde ich morgen wohl auf eigene Initiative hier vor Ort in einem großen Labor einen PSA Test machen lassen. Ist dort ganz einfach machbar und gar nicht teuer.
Macht es hier eventuell Sinn, das freie PSA und das Gesamt-PSA mit bestimmen zu lassen?
Viele Grüße
Lothar
das freie PSA hat eine Halbwertszeit von nur zwei bis drei Stunden, so dass ein Test direkt im Labor Sinn haben kann.
Ich kenne mich aber mit der Auswertung nicht aus.
Hallo jacelw,
gerade habe ich das Ergebnis aus dem Labor und kann es gar nicht glauben:
Gesamt-PSA: 0,78
Freies PSA: 0,22
Verhältnis: 78%
Auch wenn es sich dabei um ein anderes Labor handelt, so scheint es doch, dass die 1,5 vor 9 Tagen ein Aussetzer waren.
Sorry, das Verhältnis ist natürlich 28%.
Kann ich dies als Entwarnung ansehen oder können unterschiedliche Labore tatsächlich solche Unterschiede haben und 0,78 und 1,5 am Ende das Gleiche sein?
Hallo Lothar,
wie ich schon geschrieben habe, die PSA-Werte von verschiedenen Laboren können sich nicht mehr als bis zu 20% unterscheiden.
So gesehen die neuen Werte sind super. Auch der PSA-Verhältnis sieht sehr gut aus. Es ist ein Grund zu feiern.
Jetzt die Zeit genießen und in 6 Monaten zum Urologen zur Kontrolle gehen.
Viele Grüße, Jacek
Vielen Dank Jacek für die Hilfe.
Ich werde mich dann wieder melden.
Gruss Lothar
Hallo Jacek,
ich war die diese Woche am gleichen Tag beim Urologen und im Labor und habe etwas seltsame neue PSA-Werte. Da mir die Unterschiede vor 4 Monaten etwas seltsam vorkamen, habe ich die Abnahme parallel innerhalb einer Stunde gemacht.
Zunächst war ich beim Urologen. Dort erfolgte die Blutabnahme vor der Tastuntersuchung. Von dort bin ich dann ca. 400 Meter zum Großlabor gegangen und habe mir dort noch einmal Blut abnehmen lassen. Dies war nur ca. 30 Minuten nach der Untersuchung beim Urologen.
Die neuen PSA-Werte lauten (Blutabnahmen innerhalb von 30 Minuten):
Urologe: 1,24
Großlabor: 0,83 (Freies PSA: 0,25, Verhältnis 29,7)
Der Unterschied beträgt 50%.
Jetzt lauten meine gesammelten Werte:
Urologe (Biomerieux):
2010: 0,41
2011: 0,54
2012: 0,50
2013: 0,68
2014: 0,56
2015: nicht gemessen
2016: 0,86
2017: 0,90
24.04.2018: 1,50
28.08.2018: 1,24
Großlabor Labor Koblenz (Abbott Architekt)
04.05.2018: 0,78
28.08.2018: 0,83
Der Urologe hat dafür keine richtige Erklärung.
Der fragt mich aber auch, was ich damit überhaupt bezwecken möchte.
Da beide Werte gut seinen, soll ich locker bleiben und mich in einem Jahr wieder melden.
Siehst du das auch so?
Lothar
Hallo Lothar,
ich hoffe, der Urologe hat Dir auch schon mal die Prostata vermessen.
Der PSA-Wert wächst mit der Größe der Prostata.
Wenn nicht, kannst Du trotzdem noch locker bleiben.
Ich denke, es reicht wenn Du jetzt ca. 6 Monaten wartest und dann wieder erst im Frühjahr zum Urologen gehst.
Gruß Jacek
Ja, die Prostata wurde per Ultraschall vermessen.
Das Gewicht beträgt 30 Gramm.
Urologe meinte, das wäre altersentsprechend.
Hallo Jacek,
ich sag einfach mal Du, weil ich das persönlich schöner finde.
Bin auf diese Seite gestoßen, weil ich seit 1,5 Jahren mit steigenden PSA- Werten konfrontiert bin.
Ich möchte gern meine Erfahrungen mitteilen, wie schwer es doch manchmal ist, mit der Prostatakrebsdiagnostik klarzukommen.
Im Frühjahr 2013 erhielt mein Vater 75jährig die Diagnose PCA mit Knochenmetastasen und er verstarb im Juli 2017 an der Krankheit.
Die Diagnose meines Vaters veranlasste mich im Juli 16 das erste mal zur Vorsorge zu gehen, ich ließ eine Ultraschalluntersuchung machen, der Urologe strahlte mich an und meinte alles ok, jetzt lassen sie sich mal noch von der Schwester Blut abnehmen, da wird ein PSA- Wert von um etwa 1ng/ml rauskommen.
2 Wochen später rief ich in der Praxis an um mal nachzufragen, da teilte mir die Schwester am Telefon mit 3,8ng/ml alles ok…
Ich fand das ziemlich hoch und vereinbarte ein Befundgespräch mit dem Urologen, er meinte nur wir beobachten mal und messen in einem halben Jahr wieder.
Im Februar 2017 war der Wert auf 4,15ng/ml gestiegen, der Urologe veranlasste eine Biopsie über den Darm, die er selbst vornahm.
Ergebnis:In allen 10 Stanzen kein PCA nachweisbar.
Ich freute mich natürlich über diese Teilentwarnung und wir vereinbarten halbjährlich den PSA Wert zu kontrollieren.
Im September dann großer Schreck.. PSA auf 5,92 gestiegen.Erstmals auf mein Nachfragen auch mal das freie PSA gemessen, Ergebnis 9%.
Daraufhin wurde im September 17 ein mpMrt in der Charite in Berlin gemacht, Ergebnis alle Pirads2, also doch schon mal sehr beruhigend, dachte ich.
In Eigeninitiative über meine Hausärztin ( mein Urologe war dagegen) machte ich anschließend eine Antibiose über 10 Tage mit Ciprofloxacin, worauf der PSA Wert im Oktober 17 mit einer Senkung auf 4,8ng/ml reagierte.
Ich fragte meinen Urologen was wir denn jetzt machen sollen und als er meinte, er will eine Rebiopsie mit 24 Stanzen machen und das auch noch blind, habe ich mich von ihm verabschiedet und mir einen neuen Urologen gesucht.
Ich habe mittlerweile 2 neue PSA Werte, im Dezember 17 war er 5,46ng/ml und im Februar 6,08ng/ml und freies PSA nur noch 6,74%
Obwohl ich im September 2017 ein Pirads 2 MRT erhalten habe, steigen meine Werte und ich habe mich eigentlich damit abgefunden , das es nur eine Frage der Zeit ist, das der Feind gefunden wird.
Ich habe jetzt eine Überweisung zu einem mit meinem Urologen bekannten Professor in die Charite Berlin-Mitte, der weitere Diagnostik betreiben möchte, weil meine Werte einfach nicht zu den Befunden passen.
Mich hat das ganze mittlerweile so mitgenommen, das ich kaum noch in der Lage bin ein normales, unbeschwertes Leben zu führen.
Ich wollte mir das alles nur mal von der Seele schreiben und würde aber doch gern auch deine Meinung hören was es mit diesen Verläufen, gerade was auch das freie PSA betrifft auf sich haben könnte.
Vielen Dank und alles gute
Bernhard
Hallo Bernhard,
es ist manchmal so, wie bei Dir: ein erhöhtes PSA und kein Karzinom nachweisbar.
Ich habe schon mehrmals Männer getroffen, bei denen der PSA-Wert bei mehr als 10 lag, kein Prostatitis und kein Prostatakarzinom gefunden wurden und das schon seit mehreren Jahren. Manchmal ist es so, ist aber schwer zu verstehen.
Ich finde es gut, dass Du „am Ball“ bleibst.
Ich würde mich freuen, wenn Du hier Deine weiteren Erfahrungen mitteilst.
Viele Grüße, Jacek
Hallo Jacek,
vielen Dank für deine Antwort, die mir ja auch Hoffnung macht.
Ich war heute in der Charite in Berlin-Mitte und habe mit dem Professor gesprochen.
Ich hatte ja eine Überweisung für eine Fusionsbiopsie, die er jedoch ablehnt, weil auf dem MRT nichts zu sehen ist.
Mir wurde Blut abgenommen für Eine PHI- Messung, die soll wohl aussagekräftiger sein als das freie PSA. Wenn der Wert über 35 ergibt will er eine normale Biopsie bei mir machen.
Erfreulicherweise hat er sich fast genauso geäußert wie Du es in Deiner Antwort getan hast.
Schon komisch dieses PSA….
Ich bekomme nächsten Donnerstag Bescheid und werde dann weiter berichten.
Ich wünsche Dir und allen Betroffenen eine gute Zeit und niedrige Werte bei bestem Befinden.
Viele Grüße
Bernhard
Hallo Jacek,
wollte mal ein Update geben wie es bei mir weitergegangen ist.
Der Phi-Wert ergab 38,9. Der Grenzwert liegt wohl bei 40 und nicht bei 35 wie ich ursprünglich annahm.
Gesamt PSA auf 6,93ng/ml gestiegen, freies PSA unverändert bei knapp 7 %.
Allerdings wurden die beiden letzten Blutwerte von 6,08 und 6,93 nach Hybritech Verfahren kalibriert, also bin ich umgerechnet auf WHO bei 4,8 und 5,5.
Ich habe mir einen Termin für eine erneute Biopsie im April gemacht, der Urologe riet noch zu 1-2 PSA Messungen im vierteljahres-Takt, aber ich erhoffe mir endlich Klarheit. Werde eine woche vor dem Biopsie-Termin nochmal messen lassen und wenn dann ein Rückgang des PSA wäre würde ich die Biopsie absagen.
LG Bernhard