Last Updated on 10. April 2018 by Jacek
Stress als möglicher Risikofaktor für Prostatakrebs.
Wissenschaftler vom Albert Einstein College of Medicine in New York haben jetzt in einer Studie mit Mäusen und menschlichen Zellen erkannt, dass das sympathische Nervensystem und Stress im Anfangsstadium von Prostatakrebs eine wichtige Rolle spielt.
Analyse von Gewebeproben die Patienten mit Prostatakrebs entnommen wurden zeigten, dass aggressive Tumoren mehr Nervenfasern innerhalb und um sie herum haben, als nicht aggressiven Tumoren.
Schon frühere Studien haben gezeigt, dass einige Tumoren entlang der Nervenfasern wachsen und sich verbreiten. Nerven wurden häufig in und um Tumoren gefunden, aber ihre Rolle in der Entwicklung von Krebs war nicht klar.
Die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin scheinen das Krebswachstum in der Prostata anzufeuern.
Die Hormone binden an Rezeptormolekülen auf der Oberfläche von Tumorzellen und lösen eine Krebs-stimulierende biochemische Reaktion.
Beta-Blocker als Abhilfe
Sind die Andockstellen für diese Botenstoffe durch Betablocker besetzt, können die Stresshormone nicht wirken. Der Krebs wird abgebremst.
Aus dieser Erkenntnis ergibt sich ein neues Behandlungskonzept mit Medikamenten wie Beta-Blocker, die den Blutdruck senken.
Warum die Beta-Blocker gleichzeitig als positive Nebenwirkung das Prostatakrebs-Risiko senken, konnte sich die Medizin bis jetzt noch nicht erklären.
Wissenschaftler in den USA haben rausgefunden, dass die Betablocker auf das so genannte vegetative Nervensystem wirken. Diese Nerven lassen sich nicht willentlich beeinflussen. Genauer gesagt, die Betablocker wirken auf einen Teil dieses Nervensystems, auf das so genannte sympathische. Es ist für Erregung zuständig, wie zu raschen Herzschlag.
Die Experten unter der Leitung Paul Frenette warnen davor zu schnell Schlüsse aus diesem Ergebnis zu ziehen und Betablocker zur Prävention von Prostatakrebs einzusetzen.
Weitere klinische Studien mit Patienten können klären, ob das ein neuer Ansatz bei der Prostatakrebs-Prävention und -Behandlung wäre.
Klinische Studien zeigen, dass auch bei Brustkrebspatientinnen die Beta-Blocker eine hemmende Wirkung auf den Krebs hatten, sagte der leitende Wissenschaftler Dr. Paul Frenette, vom Albert Einstein College of Medicine in New York City.
Quelle: Fachjournal Science