Orteronel TAK-700

Orteronel (TAK-700) von Millennium und Takeda Orteronel, ein neues Medikament gegen Prostatakrebs

Orteronel TAK-700  ist ein orales, nichtsteroidale Androgensyntheseinhibitor welcher das adrenale und testikuläre Enzym 17α-Hydroxylase/17,20-Lyase hemmt. Millenium und Takeda behaupten, dass Orteronel besser als ähnliche CYP17 Inhibitoren ist, weil es weniger Auswirkungen auf die Cortisol-Synthese hat, und daher möglicherweise nicht erforderlich gleichzeitige Behandlung mit einem Steroid wie Prednison.

Orteronel TAK-700 ist  als Tablette einzunehmen.

Orteronel TAK-700  chemische Struktur

Orteronel TAK-700 chemische Struktur

Orteronel, TAK-700 unterdrückt die Testosteronbildung in der Nebenniere, die durch die 3-monatlichen Hormonspritzen nicht verhindert werden kann. Somit sinkt der Testosteronspiegel auf noch tiefere Werte. TAK-700 ist der chemische Konkurrent zu dem zugelassenen Präparat Abiraterone (Zytiga®), jedoch hemmt es an einem anderen Enzym innerhalb der chemischen Reaktion zur Bildung des Testosterons. Nebenwirkungen sind in der Regel nur milde ausgeprägt und umfassen u.a. leichte Übelkeit, Erhöhung der Bauchspeicheldrüsenenzyme, Schwitzattacken.

 

CYP17-Inhibitoren sind neuartige und gut tolerierbare Wirkstoffe, welche sehr eff ektiv die Bildung von Testosteron hemmen. Für Patienten mit metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakarzinom
(mCRPC), die nach einer Chemotherapie mit Docetaxel progredient wurden, konnte kürzlich mit dem Medikament Abiraterone eine beeindruckende Wirksamkeit nachgewiesen werden.
Dennoch entwickeln Patienten nach einiger Zeit eine Resistenz gegen diese neue endokrine Therapie. Die aktuelle Studien untersuchen den frühen Einsatz des CYP17-Inhibitors Orteronel unmittelbar nach Stabilisierung der Erkrankung unter Docetaxel (sog. switch maintenance therapy).

In einer Phase-II-Studie kam es bei 32% der Patienten zu einem PSA-Abfall über 90% und bei 76% der Patienten zu einem PSA-Abfall über 50%. Die Zeit bis zur Progression betrug 14,8 Monate.
Die häufigsten Nebenwirkungen waren Nausea (Übelkeit), Erbrechen, Appetitlosigkeit und Obstipation (Verstopfung), wobei diese Symptome nicht stark ausgeprägt waren. Die in Paris vorgestellten Phase-II-Daten stellen der Substanz eine günstige Nutzen-Verträglichkeits-Relation aus.

Orteronel TAK-700 wird aktuell in Phase 3-Studien getestet.

Im Rahmen der Studie soll überprüft werden, ob durch diesen Therapieansatz die Zeit bis zur Progression verlängert und dadurch die Lebensqualität verbessert werden kann.  
Die Studie soll mit mehr als 1.400 chemotherapienaiven Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom untersucht werden.

Patienten, deren PSA-Wert nach einer Docetaxelhaltigen Chemotherapie wieder steigt.
Einschlusskriterien: Progress Metastasen oder steigender PSA nach Docetaxel Chemotherapie
Ausschlusskriterien: Stattgefundene Therapie mit Abiraterone

In einer randomisierten, placebokontrollierten Phase-III-Studie wurde diese Substanz bei Patienten mit metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakarzinom getestet

Der Vorsprung von Orteronel im Vergleich zu Placebo beim Gesamt­überleben von median 17,0 versus 15,2 Monate fiel statistisch nicht signifikant aus, wohl hingegen eine Verlängerung des rPFS von median 5,7 auf 8,3 Monate. Auch beim PSA-Abfall gab es signifikante Vorteile: 25 % der Patienten im Orteronel-, aber nur 10 % derer im Placeboarm zeigten eine ≥ 50%ige Abnahme.

Die mediane Zeit bis zur PSA-Progression lag unter dem Androgenblocker mit 5,5 gegenüber 2,9 Monaten beinahe um das Doppelte höher. Keine signifikanten Unterschiede ergaben sich beim Schmerzscore-Rückgang (12,5 vs. 9 %). Nebenwirkungen waren im Verumarm häufiger: Nausea 42 vs. 26 %, Erbrechen 36 vs. 17 %, Fatigue 29 vs. 23 % und Amylase-Anstieg 14 vs. 2 %.

Orterenol hält Progression auf, verlängert nicht das Gesamtüberleben

Orterenol Studie  abgebrochen !!!

Die Firma Takeda hat noch während der klinischen Studie die Entwicklung des Medikaments gestoppt.
Am 19. Juni 2014 wurde das Ende des Orteronel-Entwicklungsprogrammes beim Prostatakarzinom nach 2 Phase-III-Studien beim mCRPC, die keinen Gesamtüberlebensvorteil zeigten, bekanntgegeben (Quelle: ESMO 2015; abstr. 2500).

 


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