Prostatakrebs und die Psyche

Prostatakrebs und die Psyche

Wenn wir gesund sind, merken wir es nicht, dass wir eine Prostata haben. Wenn die Prostata aber krank wird, wird die Abhängigkeit von Prostatakrebs auf die Psyche immer wichtiger.

 


Denkende in Stuttgart, Prostatakrebs und die Psyche

Gerade wir, die mutigen Männer, gehen nicht gerne zur Vorsorgeuntersuchung, aus Angst eine negative Diagnose zu bekommen.  Viele von uns verschweigen und verstecken die Krankheit vor Freunden, Bekannten und sogar Angehörigen aus Scham und Peinlichkeit.

Die Diagnose Prostatakrebs trifft uns überraschend. Die Angst vor dem Tod und um die Zukunft dominiert unsere Gedanken. Nicht wenige Männer fühlen sich nach der Diagnose wie betäubt, können nicht  klar denken und  Entscheidungen treffen. Damit ist jeder Überfordert

 Kaum jemand kann ruhig schlafen. Gerade nachts, wenn wir müde und erschöpft sind, kommt  die Angst, Wut, Traurigkeit, verschiedene Gedanken und Gefühle. Wir fallen in das berühmte „tiefe Loch“, das  aus Depression, Selbstmitleid, Schuldgefühle und Hoffnungslosigkeit besteht.

In dieser Situation leidet unsere Familie, Bekannte und die soziale Umgebung. Besonders die Ehefrau und die Kinder fühlen sich vernachlässigt und hilflos.

Eine Krebserkrankung kann durch Gewichtsverlust, Haarausfall, Operation zu Veränderung des Äußeren führen. Betroffene verlieren dann häufig das Gefühl für ihren Körper.

Prostatakrebs und die Psyche, ein Beispiel

 Vor kurzem hat mich ein Betroffener angeschrieben. Dieser hat die psychischen Probleme nach der Krebsdiagnose sehr treffend dargestellt:

„Ich bemerke, dass ich seit ca. 3 Wochen am Bauch zunehme, die Hosen passen mir nicht mehr. Mein Essverhalten hat sich jedoch nicht geändert.
Ich bemerke, dass ich aufbrausend bin, teilweise ungerecht und ängstlich. Jedes Neues verursacht bei mir „Kopfschmerzen“ und Angstgefühle.
Meine Frau habe ich jetzt seit 3 Wochen „links“ liegen gelassen. Ich muss mich zwingen, lieb zu sein. Hass breitet sich aus, das ich unweigerlich spüren lasse.
Teilweise habe ich auch Schmerzen im ganzen Körper und auch „unten“ herum. Dies sind aber keine Schmerzen im eigentlichen Sinne, sondern nur ein flaues, beklemmendes Gefühl. Vielleicht auch ausgelaugt. Ich weiß es nicht. Ich kann es einfach nicht beschreiben…“

Ich habe auch manchmal solche Gefühle, wie Angst, Depression, Hoffnungslosigkeit, fühle mich überfordert und traurig.

Ein wichtiger Schritt, um Ängste abzubauen ist Sich ausführlich zu informieren. Je mehr wir über die Krankheit und ihre Behandlung wissen, desto besser. Das Wissen beseitigt das Gefühl, dem Krebs machtlos ausgeliefert zu sein und gibt dem Patienten die Möglichkeit, selbst über den Verlauf mitzubestimmen.

Prostatakrebs ist meistens eine chronische Erkrankung. Ängste vor Rückfällen oder dem Fortschreiten der Krankheit können psychisch sehr belastend sein und das Leben im weiteren Verlauf bestimmen.  Die Behandlungsfolgen, wie die Einschränkungen der Sexualität oder eine Inkontinenz, können sich negativ auf das Selbstwertgefühl und die Stimmung von Prostatakrebspatienten auswirken.

Müdigkeit und Erschöpfung, auch als Fatigue bekannt, kann im gesamten Verlauf von Prostatakrebs Erkrankung auftreten: bei Diagnosestellung, Therapie, Nachsorge oder einer palliativen Versorgung.
Unter Therapie, insbesondere während Chemo- oder Strahlentherapie, tritt ein akutes Fatigue-Syndrom bei 60-80% aller Patienten auf.

Detailtier über Fatigue Syndrom bei Prostatakrebs kennen Sie auf der folgenden Seite lesen:
=> Fatigue Syndrom

Wichtig ist schon am Anfang Prostatakrebs und die Psyche zu behandeln.
Wegen der Psyche ist am besten einen Psychoonkologe zu besuchen. Möglich ist schon im Krankenhaus, danach über die Krankenkasse einen Spezialist für Psychoonkologie zu finden.

Wichtig ist auch in einer Selbsthilfegruppe sich Hilfe holen.

Depressionen bei Prostatakrebs

Depressionen können nicht nur die Psyche aber auch den Körper beinflüssen.
Einige bestimmte Symptome sprechen dafür, dass sich um eine depressive Erkrankung handelt
und nicht nur eine vorübergehende Müdigkeit.

Die wichtigste Symptome für eine Depression (sogenannte Hauptsymptome) sind:
– gedrückte, depressive Stimmung;
– Interessenverlust und fehlende Freude an irgendeine Tätigkeit;
– Antriebsmangel
– ständige Müdigkeit.

Wenn mindestens zwei dieser Merkmale länger als zwei Wochen bestehen, kann das auf eine Depression hinweisen.
In diesem Fall ist es ratsam, sich an einen Psychotherapeuten  oder noch besser an einen Psychoonkologe zu
wenden.

Wie finde ich einen Psychoonkologen?

Prostatakrebs und die Psyche, wo finde ich einen Arzt, einen Psychoonkologe der mir hilft?
Auf der Seite von Krebsinformationsdienst ist möglich nach Psychoonkologen in der Nähe zu suchen. Man muss nur die Postletzahl eingeben.
Hier ist der Link:  Psychoonkologe finden

Sonst ist auch möglich über einen Krankenkasse Dienst einen Psychologe und ein Termin suchen lassen.

Mit Ängsten umgehen lernen

Man sollte den angenehmen Seiten des Lebens mehr Gewicht geben: die eigenen besonderen Fähigkeiten schätzen lernen, das zu tun, was Spaß macht oder Freude bringt.

Auch Wissen hilft gegen Angst, auch oft rückwärts zählen.

Möglich neue Ziele in Angriff nehmen. Am besten Ziele, die man in kürze Zeit selbe erreichen kann. Z.B. bei fehlender Konzentration sich als Ziel nehmen, drei Seiten von einem Buch zu lesen. Dieses Ziel ist nicht schwer zu erreichen, aber beim Erfolg bringt uns psychische Zufriedenheit und stärkt das Gefühl für die eigene Kraft.

Heilung bedeutet nicht völlig gesund werden, sondern inneren Frieden finden und das Leben trotz Behinderungen voll ausschöpfen.

Dr. Bernie Siegel schreibt in seinem Buch „Prognose Hoffnung“: „Was Sie denken und fühlen verändert über das Nervensystem, Hormone und die Immunabwehr den Zustand Ihres Körpers“. Dr. Simonton: „Das was Sie tun, oder nicht tun, kann den Verlauf der Krankheit beeinflussen“.

„Egal, wie es bisher war, Ich habe die Macht mein Leben zum Positivem zu verändern.“

Antworten Sie die Fragen:

  • Was erlaubt mir die Krankheit zu tun, was ich schon immer gerne getan hätte, mich aber nicht getraut habe?
  • Was muss ich durch die Krankheit nicht mehr machen, was ich bisher nicht gerne getan habe?

„Über die Psyche können wir die Lebensqualität deutlich verbessern.“

Partner und das soziale Umfeld sollten dabei nicht ausgeschlossen werden, auch sie sind von der Erkrankung mitbetroffen. Die Unterstützung von nahestehenden Personen fällt umso leichter, je mehr Anteil sie an den Gefühlen der erkrankter Person haben.

Auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Patienten zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe kann hilfreich sein: Sie können Ihnen eigene Strategien gegen die Angst mitteilen. Manchmal gibt es im Verlauf einer Krebserkrankung allerdings Phasen, in denen die Belastung so groß wird, dass zur Krankheitsbewältigung die eigenen Kräfte und auch die Unterstützung durch Angehörige und Freunde nicht mehr ausreichen. Werden Ängste und psychische Belastung zu intensiv, sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Prostatakrebs und die Psyche, das sind zwei verschiedene Begriffe, die sich meistens durch die lange Erkrankung immer wieder gegenseitig beeinflussen. Besonders schwierig wird es währen de Hormontherapie, wenn die Testosteronproduktion im Körper blockiert wird.
Mann wird müde, Muskel bauen ab, Mann nimmt zu, ist weniger beweglich, man denkt immer wieder an Tod.

Ich ginge auch oft zu einer Psychoonkologin, jetzt habe ich aber keine. Nur wenn ich in die Klinik Öschelbronn fahre, kann ich dort hilfreiche für mich Gespräche führen.
Dort auch habe ich den Therapeut Josef Ulrich kennengelernt, der das Buch über Selbstheilungskräfte geschrieben hat.

 

Selbstheilungskräfte: Quellen der Gesundheit und Lebensqualität (Aethera)
Taschenbuch – 1. September 2016 von Josef Ulrich (Autor)

Meine Empfehlung, ein sehr gutes Buch das mir sehr geholfen hat
Es geht um die Selbstheilungskräfte der Menschen, egal ob krank oder gesund. Wie kann ich meine Selbstheilungskräfte aktivieren? Wie kann ich meine Gesundheit verbessern?
Auf sensible Weise vermittelt Josef Ulrich seine jahrelangen Erfahrungs- und Heilungserlebnisse mit Patienten.

Prostatakrebs und die Psyche, es ist wichtig das positive zu sehen. Jeden Tag erleben wir etwas nettes. Behalten Sie das im Kopf und erinnern Sie sich am Abend im Bett  an das positive. Wir sollen Dankbar sein, dass wir noch leben dürfen.

Tipp: Versuchen Sie öfter spazieren zu gehen, am besten in einen Park oder Wald. Gehen Sie alleine, damit Sie besser über Alles nachdenken können.
Machen Sie immer wieder Pausen, setzen Sie sich auf eine Bank oder einem Baumstamm. Umarmen Sie Bäume, reden Sie mit denen, hören Sie zu, holen Sie sich neue Kräfte.
Gehen Sie in eine Kirche, egal welche, am besten wenn sie dort fast alleine sind. Bleiben Sie dort einige Minuten in der Ruhe sitzen. Mir hilf das wieder zufrieden zu sein.

Mehr über Prostatakrebs und die Psyche erfahren Sie auf meiner Seite:  Krebs und Psyche

Ein Appell an mutige Männer !

Ich würde mich freuen, wenn Sie zu diesem Thema auch ein „Kommentar“ abgeben (am Seitenende), über Ihre eigenen Gefühle,  Probleme und andere psychischen Veränderungen.

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16 Kommentare

  1. gestern die 2 nachkontrolle. das warten auf das ergebnis war irgendwie horror. permanent die angst das der wert hoch geht.
    zu glück ist der wert gesunken. mein blutdruck war bei der übermittlung des werts bei gefühlt 500.
    bleibt tapfer männer
    alles gute und gruss

    • mit der Zeit gewönnt man sich an diesen Angst bei PSA Kontrolle. Bei mir schon seit über 11 Jahren.
      Zum Glück, es gibt meistens noch Lösungen, auch wenn der PSA-Wert steigt.
      Bei mir steigt jetzt wieder, ich weiß aber, dass es noch nicht das Ende ist. Ich finde noch eine Behandlung, die mir das Leben weiterhin verlängert.
      Kopf hoch!

      • Was soll ich 6 Monate nach einer Prostatasektomie gegen psychische Probleme machen, es ist schlimm meistens nachts, Angstgefühle, Schweißausbrüche und Schlaflosigkeit.
        Ich bin 70 Jahre alt und wurde am im März 2022 in der Martiniklinik operiert. Freundliche Grüsse

  2. Hallo
    ich habe vor 6 Monaten meine Bestrahlung abgeschlossen und warte jetzt auf die 2te Nachuntersuchung im Dezember. Ich hasse dieses Warten. Ich hasse, dass ich in einen Kalender eingesperrt bin, diese Angst auf negative Veränderung; Angst vor Schmerzen. (wobei meine Prognose gut ist, 3+3)
    Natürlich, mich zwingt keiner dazu, aber Kontrolle ist gut.
    Das musste mir aber erst mein Psychoonkologe sagen.
    Er sagt, dass das wie beim TÜV ist;
    wenn Gut dann hat man Ruhe, wenn nicht, dann gibt es eine Behandlung.
    Ich weiß aber nicht, wie lebenswert ein Leben mit Chemo und so ist. Allerdings der Blick auf die Foristen und Jacek zeigt, dass sich Kämpfen lohnt. Schon allein um evt später den Männern eine bessere Behandlung ermöglichen zu können.
    Die Medizin macht gerade Riesen Fortschritte.

    Aber dennoch. Bei jedem Zwicken und Zwacken kommt die Angst. Aufgrund von 3 alten Bandscheibenvorfällen tut mir eigentlich fast jeden Tag irgendein Knochen weh.
    Da kommt die Frage. Evt war das ja gar kein Bandscheibenproblem. Evt ist das ja alles der Prostata geschuldet.
    Und Zack, hängt man wieder im Kopf fest.
    Den Weg zu einem Psychoonkologen sollte man unbedingt wahrnehmen.
    Sie haben die notwendige Erfahrung durch den Umgang mit vielen Krebspatienten und können dadurch die Angst die man empfindet relativieren.
    Und Sie zeigen einem den Weg zum Jetzt.
    Was ich ändern werde ist das Zeitintervall der Kontrolluntersuchung. Entweder auf 4 oder 6 Monate. Ansonsten schaffe ich es nicht den nötigen Abstand zu gewinnen.

    Die Veränderung der Prostata nach der Bestrahlung hat sich auf verminderte Ejakualtmenge und evt auf einen Verlust der Lust beschränkt. Das finde ich nicht so tragisch.
    Viel schlimmer empfinde ich die latente Depression, die Lustlosigkeit an allem.
    Wofür das alles, wenn es irgendwann vorbei ist?
    Aber das geht ja auch jedem gesunden Menschen so. Das letzte Hemd hat keine Tasche, wie man so schön sagt.

    Deswegen versuche ich jetzt mich von den alten Gewohnheiten zu trennen und mein Leben für das Jetzt zu gestalten.

    passt auf euch auf

  3. Da ich aktuell meine Seite nicht bearbeiten kann, schreibe ich hier als Kommentar eine Ergänzung.

    Mit Selbstheilungskräfte gegen Krebs, positives Denken, Sprüche.
    In habe Gedanken und Sprüche gesammelt, die mir helfen die schwere Krebs Erkrankung mit Lebensqualität zu füllen
    Hier ist der Link:
    https://myprostate.de/sprueche-selbstheilungskraefte/

  4. Martin Lobinger

    Schade zu hören, dass ein akutes Fatigue-Syndrom während einer Chemo- oder Strahlentherapie bei 60-80 % aller Patienten auftritt. Mein Onkel litt vor einigen Jahren an Prostatakrebs in einem frühen Stadium. Zum Glück hat er sich nur wenige Male einer Chemotherapie unterzogen, sodass Müdigkeit bei ihm nicht aufgetreten ist.

  5. Kommentar von Sylvia: http://prostatakrebs-tipps.de/kontakt/comment-page-18/#comment-2176

    Hallo Jacek, ich (Sylvia) hatte Ihnen schon zweimal geschrieben und bin auch positiv überrascht und Dankbar für Ihre Antwort.
    Aber nun bin ich am Ende meiner Kräfte und habe große Angst.Jetzt ist es soweit mein Mann hat sich sogut wie aufgegeben und das nur weil sich die Ärzte nicht eingig sind. Erst OP, dann keine OP,dann doch OP und dann die Absage vom op.Urologen.Wo leben wir warum geht man nach Leitlinien vor, wo doch jeder Mensch anders ist,
    Solche Leitlinien sind von Menschen gemacht die nie so eine Krankheit durch gemacht haben oder daran erkrannt sind.
    Wenn nicht mal die Urologen und die Onkologen sich einig sind, wird dies auf den Rücken der kranken Menschen ausgefächtet.
    Der Onkologe ist der Meinung man kann meinen Mann OP machen , die Urologie sagt nein laut Leitlinie. Mein Mann ist 63 Jahre Gleason score 8,PSA 10,7 und schnellwachsender bösartiger Krebs, der auch schon gestreut hat.Wir haben die Bilder gesehen sie sind noch sehr klein die Metastasen.Duch diese Durcheinander sind wir mit den Nerven fertig, ich habe Angst das mein Mann sich was an tut. Und die Sch. Corona Zeit tut ihr üblieges noch dazu.
    Ein Menschenleben ist nichts mehr wert. Wenn mein Mann stirbt dann nicht an Krebs sondern an Corona die die Heilung verhinderd und Menschen mit diesen und anderen schweren Krankheiten auf der Strecke lässt.
    Nirgendswo bekommt man ein Termin, können kein aufnehmen wegen Corona und das geht soweiter von Praxis zu Praxis.Der urologe von meinen Mann geht in Rente und hat kein Nachfolger , die Suche ist so schwierig und wird durch Corona behindert, dann wenn man doch ein Termin bekommt braucht man unbedingt einen Überweisungsschein vom Urologen , obwohl diese keine mehr ausschreibt oder ein vertröstet auf später und dann die Praxis geschlosen ist wenn man persönlich hin geht.Wird auch höflichst drauf hingewiesen nur Urologe Überweisung, Hausarzt wird nicht anerkannt und da können wir sie nicht behandeln oder sie machen eine Privatesprechstunde ??????Wo bitte leben wir?
    Mein Mann möcht die Op und wird jetzt alleine gelassen. Die Krankenkasse anrufen ist nur Warteschleife und dann Rückruf, aber da wird auch nur rum geeiert , ja bitte haben sie Verständnis es ist Corona und da sind die Zeiten eben so, können es ja auch nicht ändern, versuchen sie es weiter, vielleicht finden sie ja jemand der ihren Mann behandelt.Das sind für mich keine Aussagen und geholfen hat man uns auch nicht.Ich möchte doch nur das man meinen Mann,Vater und Opa hilft. Meine Angst wird von Tag zu Tag größer, das sich mein Mann was antun könnte,weil wir jetzt auf der Stelle sehen. Das bischen Kraft das ich jetzt noch habe geht dadrauf, obwohl ich sie später mehr brauche um für mein Mann dazusein, schleudert man uns ein ein schwarzes Loch und schaufelt dieses langsam zu, so fühlen wir uns,
    Danke Jacek, ich hoffe Sie sind mir nichtt böse das ich mir dies von der Seele geschrieben habe?
    Danke das ich hier sein darf und Erfahrungen sammeln kann.

    Wünsche allen hier das Sie viel Kraft und Geduld aufbringen, was ja an Jacek ein Beispiel ist.

    • Hallo Silvia,…
      Deine Zeilen haben mich sehr berührt.
      Auch wenn diese Zeilen schon ein Jahr alt sind. Ich wünsche dir / euch, das es sich doch zum besseren gewendet hat. Deine Zeilen haben mich berührt. Weil ich es leider ebenso erlebe. Nicht nur im gesundheits Wesen. Sondern überall. Der Kunde, ein Patient, erfährt heute nicht mehr Wertschätzung gleich unserer Generation. Geld wiegt mehr als Empathie. Was tun? Was tue ich?
      Ich trage auch diesen Krebs. Und einen Katheter. Voraussichtlich noch Monate. Was tue ich? Ich nehme an was ist. Und achte auf das was trotzdem an guten bleibt. Einzelne Ärzte für die der Mensch noch Mensch ist. Ich achte auf die pflegerinnen welche trotz Belastung weiterhin versuchen Empathisch zu bleiben. Ich achte auf mich. Wo lasse ich noch. Ich nehme an. Mein Bruder hast mir gestern geschrieben. Er hat geschrieben…
      Pass auf dich auf.
      Ich habe zurück geschrieben, geht nicht mehr, weil ich nicht mehr die Kontrolle über das habe was passiert.
      Ich stelle heute, in diesem Moment fest. KONTROLLE, HABE ICH WEITER HIN.
      Ich fürchte das meine Zeilen an dich gerichtet, zu spät. Eventuell auch nicht hilfreich. Schreiben möchte ich doch. Und seit es nur, um mich mitzuteilen. Und auch um dir auf zu zeigen. WIR SIND NICHT ALLEINE.

  6. Nach der radikalen Prostatektomie bekam ich die Inkontinenz schnell in den Griff, so dass ich nach ca. 5-6 Monaten keinerlei Beeinträchtigungen mehr habe. Dagegen hatte ich jetzt nach 10 Monaten bisher keine einzige Erektion, was mich unbewusst doch mehr psychisch belastet. So diagnostizierte mein vertrauter Arzt eine kleine Depression, die sich besonders in Ruhephasen unangenehm bemerkbar macht. Innere Unruhe, Herzrasen, Schlafstörungen, Schweißausbrüche sind deren Symptome. Aufgetreten sind diese erstmals nach etwa 9 Monaten.
    Als erstes werde ich bei der nächsten Kontrolluntersuchung dies mit dem Chefarzt der Urologie erörtern und nach Lösungsmöglichkeiten suchen.
    Fühle mich momentan alles andere als sportlich motiviert, obwohl ich bis zur OP den Sport als Hobby Nr. 1 gesehen und auch gelebt habe.

    • Ich hatte im September 2019 eine radikale Prostatektomie, bei einem sehr kleinem Tumor, aber mit Gleason Score 9/7a/7b recht ungünstiger Histologie.
      Mir wurde von Anfang an klargemacht, dass eine nicht nerverhaltende OP notwendig ist. So konnte ich mich schon vor der OP auf die Folgen einstellen. Der Heilungsprozess nach der OP verlief reibungslos und nach etwa 3 Monaten war meine Inkontinenz komplett weg. Eine Erektion kann ich nicht mehr bekommen, aber ich habe habe mit meiner Partnerin Wege gefunden, ein weiterhin erfülltes Sexleben zu führen. Wichtig ist, dass bei Allem was tu tust und denkst deine Partnerin einbezogen wird. Ich trainiere täglich mit der Vakuumpumpe, mache 5 mal die Woche Pilates um meinen Beckenboden zu stärken. Mir geht es rundum gut, auch psychisch. Ich habe die Krankheit so wie sie kam angenommen und will das beste aus der Situation machen. Erfreulicherweise ist mein PSA-Wert seit einem Jahr unter der Nachweisgrenze.
      Ich stehe für Leidensgenossen oder ihre Partnerinnen gerne für einen Austausch zur Verfügung.

    • Lieber Walter Emmert
      Ich würde gerne das Du verwenden, wenn das für dich ok ist.
      Wenn Sport für Dich vor der OP wichtig war, mach unbedingt weiter, das tut wirklich gut und dein Körper und besonders dein Beckenboden wird es dir danken. Ich kann dir nur empfehlen täglich mindestens 20 Minuten Übungen mit der Vakuumpumpe zu machen. Das trainiert die Schwellkörper, so dass eine Erektion überhaupt erst wieder ermöglicht wird.
      Ich habe mit meiner Frau auch alternative Formen der Sexualität ohne Erektion gefunden, und möchte behaupten das ist nicht schlechter als vor der Operation.
      Ich wünsche Dir bei Deiner Arbeit, die Krankheit zu verarbeiten viel Erfolg und würde mich über einen Erfahrungsaustausch mit dir sehr freuen.
      LG. Ernst Fuchs

  7. Ich denke auf jeden Fall, dass alleine das Wissen, dass etwas nicht richtig ist, die Psyche beeinflussen kann auch wenn man nichts spürt. Eine ausführliche Information ist hier total wichtig Ängste abzubauen. Ich wusste allerding nicht, das Prostatakrebs eine chronische Krankheit ist.

  8. Der Prostatakrebs ist immer ein Problem wegen des PSA Wertes

  9. Psychisch war ich zunächst angekratzt (auch wütend!) in der ungewissen Zeit vor der Biopsie. Danach habe ich mich sozusagen „meinem Schicksal ergeben“. Einen „Kampf gegen den Krebs“ habe ich mir erspart, den verliert man fast immer. Ich versuche, das Beste aus meiner Situation zu machen und bewährte Behandlungen soweit sinnvoll zu nutzen (keine Experimente!).
    Die Frage nach dem „Warum“ bzw. „Warum gerade ich“ stellte ich nicht. Es gibt zu viele mögliche Ursachen, und der Zufall hat wohl den größten Einfluss. Merkwürdigerweise leben alle mir persönlich bekannten Prostatakrebs-Patienten betont gesundheitsbewusst: Nichtraucher, keine Alkoholiker, bewegen sich viel in der Natur, kein ausschweifendes Leben.

  10. Liebe Betroffene und Angehörige, Ende April wurde mir die Prostata radikal entfernt. Die Diagnose Prostatakrebs habe ich anfangs Jahr im Alter von 55 nach einer Biopsie erhalten. Die ersten Tage ist ein wahrer Cocktail an Gefühlen. Ich habe mich für einen sehr offenen Umgang mit dieser Krankheit entschieden. Ich habe offen mit der Familie, Freunde, Geschäftskollegen und Vorgesetzte darüber gesprochen. Ich hatte aber auch grosses Glück, habe ab 60 systematisch Vorsorge gemacht. In drei Jahren konnte ich beobachten wie der PSA wert immer schneller stieg. Zwei MRI Untersuchungen waren negativ. Erst die Biopsie brachte Gewissheit. Genau das war auch meine Botschaft an meine Bekannten, Prostatakrebs kommt nicht über Nacht. Etwas ist aber übrig geblieben wie kann der Prostatakrebs von einem cT1c zu einen pT2c um drei Stufen in nur drei Monaten wachsen? Das ist die letzte Stufe bevor der Tumor die Prostatakapsel verlässt. Wie es weiter geht ist offen, die Prognosen sind gut dass es vorbei ist. Muss versuchen trotzdem bewusst und ohne Angst zu leben.

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