Klassifikation Prostatakrebs

Klassifikation Prostatakrebs, Tumorstadium 

Die in der Erstdiagnose, meistens nach einer Prostatabiopsie festgestellte Tumorstadien Klassifikation hilft besonders den Ärzten die folgende Behandlung zu bestimmen.
Bei Prostatakrebs werden noch die PSA-Werte und Gleason Score für die Analyse genutzt.
Bei der mpMRT Diagnostik wird PI-RADS Klassifikation verwendet

 

Um die Erkrankung und die Klassifikation von Prostatakrebs besser zu verstehen, schauen Sie sich auch die Seiten an: Prostatakrebs Diagnose und die Seite über Prostatakrebs

 

Eine weltweit einheitliche Stadien Einteilung bei Prostatakrebs, die Prostatakrebs Klassifikation wird in ähnlicher Weise auch bei anderen Krebserkrankungen angewendet wird – das so genannte TNM-Klassifikation.
Je nach Ausbreitung des Tumors spricht man von verschiedenen Stadien (Entwicklungsstufen, Tumorstadien) des Prostatakrebses. Die Einteilung erfolgt nach bestimmten internationalen Normen, für die hauptsächlich drei Gesichtspunkte maßgebend sind:

  • die Größe und Ausdehnung des Tumors (T)
  • die Beteiligung der Lymphknoten (N)
  • das Vorhandensein von Metastasen (M)

Untersuchungen zur Stadienbestimmung und  Feststellung des Ausbreitungsgrades von Prostatakrebs werden als Staging (englisch) genannt.

Ausbreitung von Prostatakrebs:

Lokal begrenztes Prostatakarzinom wenn in der klinischen Untersuchung oder Bildgebung kein Nachweis für ein Tumorwachstum außerhalb der Prostatakapsel oder eine Metastasierung festgestellt wurde (T1–2N0M0).

Lokal fortgeschrittenes Prostatakarzinom: wenn der Tumor in die Prostatakapsel eindringt, die Samenblase und/oder umliegender Organe  befallen sind  (T3–T4N0M0).

Fortgeschrittenes oder metastasiertes Prostatakarzinom: wenn die regionale oder regionäre Lymphknoten befallen sind oder  Fernmetastasen festgestellt wurden; die Stadien T4 N1 und/oder M1

Schauen Sie auch die Seite:  => Prostatakrebs Verlauf und Prognose

Klassifikation Prostatakrebs Tumorstadien:

T = PrimärtumorKlassifikation Prostatakrebs, TNM Klassifikation

  • TX Primärtumor kann nicht beurteilt werden
  • T0 Kein Anhalt für Primärtumor
  • T1 Klinisch nicht erkennbarer Tumor, der weder tastbar noch in bildgebenden Verfahren sichtbar ist
    • T1a Tumor zufälliger histologischer Befund (“incidental carcinoma“) in 5% oder weniger des resezierten Gewebes
    • T1b Tumor zufälliger histologischer Befund (“incidental carcinoma“) in mehr als 5% des resezierten Gewebes
    • T1c Tumor durch Nadelbiopsie diagnostiziert (z.B. wegen erhöhter PSA)
  • T2 Tumor begrenzt auf Prostata, ist er bei der Tastuntersuchung meistens rektal fühlbar
    • T2a Tumor infiltriert die Hälfte eines Lappens oder weniger
    • T2b Tumor infiltriert mehr als die Hälfte eines Lappens
    • T2c Tumor infiltriert in beide Lappen
  • T3 Tumor breitet über die Prostatakapsel hinaus, durchbricht die Prostatakapsel
    • T3a Extrakapsuläre Ausbreitung (ein- und /oder beidseitig)
    • T3b Tumor infiltriert Samenblase(n)
  • T4 Tumor wächst auch ausserhalb der Prostata, er befällt Nachbarorgane und bildet Metastasen. Tumor infiltriert benachbarte Strukturen (Blasenhals, Sphincter externus, Rektum, Levator-Musukulatur) und/oder ist an der Beckenwand fixiert.

 

 N – Regionäre Lymphknoten

  • NX Regionäre LK können nicht beurteilt werden
  • N0 Kein Anhalt für regionäre LK
  • N1 Regionärer Lymphknotenbefall

M – Fernmetastasen

  • MX Fernmetastasen können nicht beurteilt werden
  • M0 Kein Anhalt für Fernmetastasen
  • M1 Fernmetastasen
    • M1a Nichtregionärer Lymphknotenbefall
    • M1b Knochenmetastasen
    • M1c Andere Manifestation

G – Histopathologisches Grading, Grading-Systems für Prostatakrebs

  • GX Differenzierungsgrad kann nicht bestimmt werden
  • G1 Gut differenziert (leichte Anaplasie) (Gleason 2-4)
  • G2 Mässig differenziert (mässige Anaplasie) (Gleason 5-6)
  • G3-4 Schlecht differenziert/undifferenziert (ausgeprägte Anaplasie) (Gleason 7-10)

 

Ein neus Bewertungsschema als WHO-Standard Gleason-Grading-System

Ab 2016 solle in Verbindung mit dem Gleason-Grading-System ein neus Bewertungsschema als WHO-Standard Gleason-Grading-System eingesetzt werden, entwickelt und publiziert von Prof. Jonathan Epstein vom John Hopkins Hospital in Baltimore, ML (USA). 
Quelle: .pathologie-dgp.de Grading-Schema für Prostatakrebs nach Epstein

Tumorstadium Klinische Klassifikation Prostatakrebs im Detail

Für die Klinische Klassifikation von Prostatakrebs werden werden TNM-Klassifikation, Pathologische Klassifikation und R-Klassifikation mit verschiedenen ergänzenden Kennzeichen. Zusätzlich wird die PI-Rad Klassifikation verwendet, als Ergebnis der multiparametrischer MRT.

Detalierte TNM Prostatakrebs Klassifikation

T – Primärtumor

  • TX Primärtumor kann nicht beurteilt werden
  • TO Kein Anhalt für Primärtumor Tis Carcinoma in situ
  • T1,T2,T3,T4 zunehmende Größe und/oder lokale Ausdehnung des Primärtumors

N – Regionäre Lymphknoten

  • NX Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden
  • NO Keine regionären Lymphknotenmetastasen
  • N1, N2, N3 zunehmender Befall regionärer Lymphknoten

Direkte Ausbreitung des Primärtumors in Lymphknoten wird als Lymphknotenmetastase klassifiziert.
Metastasen in anderen Lymphknoten als den regionären werden als Fernmetastasen klassifiziert.

M – Fernmetastasen

  • MX Fernmetastasen können nicht beurteilt werden
  • MO Keine Fernmetastasen
  • M1 Fernmetastasen
    Die Kategorie M1 kann wie folgt spezifiziert werden:

    • Lunge PUL Knochenmark MAR
    • Knochen OSS Pleura PLE
    • Leber HEP Peritoneum PER
    • Hirn BRA Nebenniere ADR
    • Lymphknoten LYM Haut SKI
    • Andere Organe OTH

Unterteilung von TNM Klassifikation

Manche Hauptkategorien sind dort, wo eine größere Spezifität
benötigt wird, weiter unterteilt (z. B. T1a, T1b oder N2a, N2b).

Ergänzende Angaben zu TNM Klassifikation, Zusätzliche Kennzeichen

Ergänzend zur TNM-Klassifikation können folgende Angaben gemacht werden:

  • cT (von englisch „clinical“ = klinisch): Einstufung anhand der Symptome z.B. durch Abtasten,  eine körperliche Untersuchung
  • pT (von englisch „pathological“: pathologisch): Einstufung durch eine Gewebsprobe bestätigt.
  • rT  (rezidiv) steht dafür, dass ein Tumor erneut aufgetreten ist, kennzeichnet Rezidivtumoren nach krankheitsfreiem Intervall (z.B. rT2N0M0 oder rpT3pN1pMX).
  • R: zeigt an, dass nach einer Behandlung noch restliches Krebsgewebe gefunden wurde.
  • Tis / Cis: bedeutet Krebs-Vorstufe oder Frühform.
  • X: gibt an, dass sich das Merkmal nicht beurteilen lässt. Dies kann daran liegen, dass es nicht untersucht wurde oder das Ergebnis nicht eindeutig ist. Zum Beispiel bedeutet NX, dass nicht beurteilt werden kann, ob sich der Tumor in die Lymphknoten ausgebreitet hat.
  • Y: weist darauf hin, dass der Tumor bereits behandelt wurde.

 

  • a-Symbol kennzeichnet Fälle, bei denen die Klassifikation erst anlässlich einer Autopsie erfolgte.
  • m-Symbol in Klammern gesetzt, wird benutzt, um multiple Primärtumoren in einem anatomischen Bezirk anzuzeigen (z.B. pT1(m)) 
  • y-Symbol Wenn die Klassifikation während oder nach initialer multimodaler Therapie erfolgt, werden die TNM- oder pTNM-Kategorien durch das Präfix „y“ gekennzeichnet (z.B. yT2N1M0 oder ypT2pN2pM0).

Das ycTNM oder ypTNM kennzeichnet die Ausdehnung des Tumors, die tatsächlich während des Zeitpunktes der Untersuchung nachweisbar ist. Die Zusatzbezeichnung „y“ soll nicht dazu dienen, die mögliche Ausdehnung eines Tumors vor einer multimodalen Therapie abzuschätzen.


pTNM: Pathologische Klassifikation

pT – Primärtumor

  • pTX Primärtumor kann histologisch nicht beurteilt werden
  • pT0 Kein histologischer Anhalt für Primärtumor
  • pTis Carcinoma in situ
  • pT1, pT2, pT3, pT4 Zunehmende Größe und/oder lokale Ausdehnung des Primärtumors bei histologischer Untersuchung

pN – Regionäre oder regionale Lymphknoten

  • pNX Regionäre oder regionale Lymphknoten können histologisch nicht beurteilt werden
  • pN0 Histologisch keine Lymphknotenmetastasen
  • pN1, pN2, pN3 Zunehmender Befall regionärer oder regionaler Lymphknoten bei histologischer Untersuchung

Direkte Ausbreitung des Primärtumors in Lymphknoten wird als Lymphknotenmetastastasiert klassifiziert.
Fälle, bei denen nur Mikrometastasen, die 0,2 cm oder kleiner sind, können durch den Zusatz (mi) kenntlich gemacht werden. , z.B. pN1(mi) oder pN2(mi).

pM – Fernmetastasen

  • pMX Fernmetastasen können mikroskopisch nicht beurteilt werden
  • pM0 Mikroskopisch kleine Fernmetastasen
  • pM1 Mikroskopisch Fernmetastasen

Unterteilung von pTNM
Manche Hauptkategorien sind weiter unterteilt (z. B. pT1a, pT1b oder pN2a, pN2b).

G – Histopathologisches Grading

  • GX Differenzierungsgrad kann nicht bestimmt werden
  • G1 Gut differenziert
  • G2 Mäßig differenziert
  • G3 Schlecht differenziert
  • G4 Undifferenziert

 

Fakultative, optionale Deskriptoren

L – Lymphgefäßinvasion

  • LX Lymphgefäßinvasion kann nicht beurteilt werden
  • LO Keine Lymphgefäßinvasion
  • L1 Lymphgefäßinvasion

V – Veneninvasion

  • VX Veneninvasion kann nicht beurteilt werden
  • VO Keine Veneninvasion
  • V1 Mikroskopische Veneninvasion
  • V2 Makroskopische Veneninvasion

Makroskopischer Befall der Wand einer Vene (ohne Tumor im Lumen) wird als V2 klassifiziert.

C-Faktor

Der C-Faktor (C = Abkürzung von Certainty, „Diagnosesicherheit“) drückt die von den verwendeten diagnostischen Methoden abhängige Zuverlässigkeit der Klassifikation aus. Seine Verwendung ist fakultativ.
Die Definitionen des C-Faktors sind:

  • C1 Aussage aufgrund von diagnostischen Standardmethoden, z.B. Inspektion, Palpation und Standardröntgenaufnahmen, intraluminale Endoskopie bei bestimmten Organen
  • C2 Aussage aufgrund spezieller diagnostischer Maßnahmen, z.B. bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen in speziellen Projektionen, Schichtaufnahmen, Computertomographie (CT), Sonographie, Lymphographie, Angiographie, nuklearmedizinische Untersuchungen, Kernspintomographie (NMR);
  • C3 Aussage aufgrund chirurgischer Exploration einschließlich Biopsie und zytologischer Untersuchung
  • C4 Aussage nach definitiver chirurgischer Behandlung und pathologischer Untersuchung des Tumorresektats
  • C5 Aussage aufgrund einer Autopsie Der C-Faktor wird hinter die Kategorien T, N und M gesetzt. Ein Fall kann z.B. beschrieben werden als T3C2, N2C1, M0C2.

Residualtumor – R-Klassifikation

Das Fehlen oder Vorhandensein von Residualtumor (Resttumor) nach Behandlung wird durch die R-Klassifikation beschrieben. Sie spiegelt die Effekte der Therapie wider, beeinflusst das weitere therapeutisches Vorgehen und liefert die zuverlässigsten Voraussagen zur Prognose.

Die Definitionen der R-Klassifikation sind:

  • RX Vorhandensein von Residualtumor kann nicht beurteilt werden
  • RO Kein Residualtumor
  • R1 Mikroskopischer Residualtumor, positiver Schnittrand
  • R2 Makroskopischer Residualtumor

Eine R1-Situation bedeutet, dass der Tumor mikroskopisch die Ränder der Prostata erreicht hat. Ein derartiger Befund ist allerdings noch nicht gleichbedeutend oder beweisend für kapselüberschreitendes Tumorwachstum.
Die so genannte „Kapsel“ besteht lediglich aus unscharf begrenztem fibromuskulärem Stroma (bindegewebige Stützgerüst eines Organs).

Quelle: Medac Urologie

PI-RADS Klassifikation

Eine neue  Befundungsschema MR-Protokolle PI-RADS: Prostate Imaging – Reporting and Data System.
Die PI-RADS Klassifikation basiert auf den Bildern der multiparametrischen MRT.

PI-RADS Klassifikation Version 1 Scoring Schema basiert auf einer Skala  von 1 bis 5:

  • PI-RADS Score 1: das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist sehr unwahrscheinlich
  • PI-RADS Score 2: das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist unwahrscheinlich
  • PI-RADS Score 3: das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist fragwürdig (unklarer Befund)
  • PI-RADS Score 4: das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist wahrscheinlich
  • PI-RADS Score 5: das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist sehr wahrscheinlich

Weitere Entwicklung von Pi-Rads Klassifikation, besonders mit Berücksichtigung der peripheren Zone führte zu der Version 2. Die Details (in Englisch von American College of Radiology): PIRADS Klassifikation Version 2

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26 Kommentare

  1. gerhard michalitsch

    hatte MRT Gering vergrößerte Prostata mit postentzündlichen narben der peripheren zonen und teilweise inkompe#letter berandung der bph-knoten
    -PI-Rads Klassifikation 3 unklarer befund
    Verlaufskontrolle in 6 monaten empfohlen

    und was heißt das

    • das bedeutet, dass die MRT keine eindeutige Ergebnisse gezeigt hat.
      Hat keine aggressive Tumorzellen gefunden, kann aber auch nicht ausschließen, dass wenig aggressive Tumorzellen sich bilden.
      Eine zusätzliche Abklärung könnte eine Biopsie geben.
      Ob es sinnvoll ist eine Biopsie zu machen, hängt auch von Ihrem Alter und von dem PSA-Wert ab.
      Vermutlich hat der Urologe keine Notwendigkeit gesehen etwas zu unternehmen, deswegen die Kontrolle, auch PSA-Wert, in 6 Monaten.
      Die BPH Knoten und Prostataentzündung erhöhen den PSA Wert deutlich.

  2. Guten Tag !
    Bei mir wurde PSA Wert 25,8 ng/ml festgestellt . Dann eine Prostatastanzbiopsie .Diagnose Azinäres Adenokarzinom der Prostata 8/12 bds.Gleason Score:7b (4+3)WHO 3; LO; VO;Pn1; Habe 10 Tage Tabletten FLUTMID AL 250, 2mal tägl. bekommen.Nun spritz mir der Urologe Bauchspritzen .Am 2.12 .2021 wird bei mir CT:Abdom,P-NPL;Fiaiae ?und Skelettsz,P-NPL;Filieae? Nun meine Frage ,wie stehen meine Chancen .Bin 73 Jahre . In voraus vielen Dank
    Pter Roth

    • Hallo,
      Ihre Chancen dass Sie an Prostatakrebs nicht sterben stehen sehr gut.
      Es ist gut, dass die „Standard“ Hormontherapie eingeleitet wurde. Sie blockiert das Wachstum von Prostatakrebs, so dass Sie Zeit gewinnen.
      Die Hormonblockade verursacht leider auch Nebenwirkungen, wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Gewichtzuname, oft auch leichte Schwäche. Mit dem lässt sich aber leben, man gewöhnt sich dran.
      Die Untersuchungen, die Sie am 2.12. machen werden, sind ziemlich ungenau. Sie müssen aber nach Leitlinien gemacht werden. Wenn dabei aber wenig oder Keine Metastasen gefunden werden, werden Sie sich entscheiden müssen für eine Bestrahlung oder eine OP. Beides hat Vorteile und Nachteile.
      Dafür haben Sie aber noch ein bisschen Zeit. Versuchen Sie Ihr Leben zu leben und genießen.
      Viele Grüße,
      Jacek Wojcik

  3. Hallo bei mir wurde ein 3×3 x1,5cm Karzinom d.h. hochpathologische Diffusionswerte und T2-Kontrast in der AZ,TZ und PZ .Der ADC Wert ist auf Werte um 300 hochgradig abgesenkt,was in der regel mit einem hohen Geason-Scoe korreliert.Die kapsel ist in Takt LYMPHKNOTENSTATUS und kursorich Skelett unauffällig .nebenbefundlich etwas 1,5cm großes Harnblasendivertikel .Mittlerer Oberbachorgane unaufffällig.PSA Wert von 6,8 auf 10,6 gestiegen
    Über ein Kommentar wäre ich sehr dankbar.

    • Hallo,
      Harnblasendivertikel bedeutet, dass Ihre Prostata vergrößert ist und drückt an die Blase. So können Sie Ihre Blase nicht vollständig entleeren.
      „Karzinom d.h. hochpathologische Diffusionswerte“, da verstehe ich, dass Sie eine MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel hatten, aber keine multiparametrische-MRT.
      Da im MRT-Befund ein 3x3x1,5cm großen aggressiven Prostatakarzinom vermutet wird, ist jetzt eine Biopsie der Prostata sinnvoll (notwendig). Danach eine Behandlung wie Entfernung der Prostata, eventuell Bestrahlung…
      Da anscheinend die Prostatakapsel vom Tumor nicht angegriffen wurde, und keine Metastasen in Lymphknoten gefunden wurden, die Chance auf Heilung sehr groß ist

  4. Hallo
    folgender Pathologischer Befund mit der Bitte um Ihre Rückmeldung:

    PSA: 8,11
    PI-RADS 5
    Histologische Beurteilung der Tumorinfiltrate einzelner Fraktionen
    10 Filtrationen: Gleason 5 + 4 = 9
    Ansonsten adenomyomatöse Hyperplasie der Prostata mit fokaler Atrophie und postatrophischer Hyperplasie

    Bericht:

    Prostatastanzbiopsate mit Infiltration durch Azinäres Adenokarzinom in den o.a. Fraktionen ( C61.9 / M8140/3 )
    Perineuralscheideninfiltration: Pn1
    Größter Tumorherd 6,9 mm
    Seite rechts
    Malignitätsgrad: G3
    Höchster Gleason Score in einer Stanze: 5 (90 %) + 4 (10 % ) = 9
    WHO 2016: 5 ( 1-5 )

    • Hallo, keine Frage?
      für mich sieht der Befund so aus, dass am besten wäre die Prostata demnächst operativ zu entfernen. Eventuell auch gleich mit Hormonterapie anfangen.
      Der Tumor ist sehr aggressiv und hat schon vermutlich gestreut.
      Was aber gut ist, es wurde kein cribriform Karzinom gefunden. Das kann die folgende Therapien erleichtern.

  5. Hallo . Bei mir wurde eine Biopsie gemacht . Eine Seite hat einen Gleason 3+3 , die andere Seite 4+4 . Mir sagen diese Werte wahrscheinlich eine OP. MRT muss ich erst machen . ( 2.6.). Was sagen diese Werte eigentlich aus .

    • Hallo,
      Gleason Score 3+3 bedeutet wenig aggressiver Prostatakrebs.
      Gleason Score 4+4 bedeutet aggressiver Prostatakrebs, eine Tgerapie ist notwendig.
      Ob eine OP oder Bestrahlung, oder Hormontherapie, das hängt von mehreren Faktoren ab: vom Alter, PSA-Wert, ob Metastasen vorhanden sind, von allgemeinem Körperlichen Zustand.
      Eine Hormonblockade, mindestens mit Bicalutamid wäre ab sofort nicht schlecht, um das Wachstum der Tumorzellen zu bremsen

  6. Hallo .Mein Mann (50) , bei Diagnose Nov.2018 (49)
    Bei meinem Mann kam bei der Stanzbiopsie folgendes heraus.
    pT2c NX LO VO Pn1 Ro .Gleason war 3+3=6
    Er unterzog sich einer nervschonende radikale prostatektomie.
    PSA vor OP 10 . Nach der OP ;
    pT2c pNo(0/6) MO VO Pn1 MO RO

    Bei Antritt AHB 0,16. Bei Ende der AHB unverändert 0,16
    Dann erste Nachkontrolle beim Urologen ( 3Monate später) PSA 0,33
    Erneute sofortige Blutabnahme – Ergebnis PSA eine Woche später 0,35

    Es wurde eine Bestrahlung angeordnet .
    Der Arzt beim Strahlentherapiecentrum überwies meinen Mann zuerst zu einem PSMA PET CT.
    Befund , 2 Lymphknoten pararektal
    Bestrahlung wurde gestartet .
    7 Wochen lang 30 Bestrahlungen auf die Prostathöhle und 33 Bestrahlungen auf die beiden Lymphknoten. Ende der Betsrahlung sagte man uns das der PSA erst wieder frühestens nach 3 Monaten genommen werden sollte .
    Gesagt – getan . Jetzt am 09.01.2020 war dann die Kontrolle.Bzw der Wert kam dann am 16.1.2020 . Ergebnis 0,1 .

    Wir sind nicht ganz entspannt bei diesem Wert , da beide Ärzte ,Urologe und Strahlenarzt , davon sprachen dass der PSA danach quasi 0 sein sollte .
    Unser Arzt konnte uns auch nicht wirklich beruhigen.
    Grund : Mein Mann war ab dem 16.1.2020 wieder in Reha , und da erfuhr er von anderen Betroffenen , dass diese alle nach dem postiven Befund der Stanzbiopsie , ein Knochenzintigram und CT bekommen haben.
    Mein Mann hatte dies aber nicht .
    Bei Nachfrage beim Arzt , am 7.2.2020 , bekamen wir die Antwort , dies würde erst ab einem PSA von 20 gemacht .

    und dann lag uns der Befund des PSMA PET CT´s vor .
    Da wurde am Ende des Berichts geschrieben , 2 Lymphknotenmetastasen links pararektal. drunter stand keine Fernmetastasen.

    Selbst auf die Frage , ob der Krebs jetzt eindeutig gestreut hätte bekamen wir eine für uns unzureichende Antwort. Lymphknoten sind im ersten Moment Metastasen aber durch die Bestrahlung weg.

    hat hier jemand die Erfahrung mit solchen Bezeichnungen oder Erklärungen?

    Wir sind keineswegs schlauer . Auch die genauen Bezeichnungen des Tunors ist wurde uns nicht erklärt.Alles nur Google 🙁

    • Hallo,
      Ihr Mann hat aktuell die beste und genaueste Untersuchung bekommen, die es gibt: PSMA-PET-CT. Dabei sind Metastasen sichtbar ab der Größe von ca. 3mm.
      Bei Knochenszintigraphie sind Knochenmetastasen ab der Größe von ca. 1cm sichtbar (also bei hohem PSA). Die Untersuchung ist sehr ungenau, aber manchmal notwendig, wenn einige Behandlungsmethoden bei fortschreitendem Krebs notwendig sind.
      Auch eine normale CT ist nicht so genau wie PSMA-PET-CT.

      Der PSA-Wert nach einer Bestrahlung kann auch langsam fallen, bis zu 2 Jahren kann das dauern.
      Ob Ihr Mann jetzt metastasenfrei ist, kann Niemand wissen. Wenn der Tumor schon gestreut hat, konnten sich so genannte Mikrometastasen bilden. Mikrometastasen können zum Beispiel einzelne Krebszellen sein. Sie sind nicht sichtbar, sie können sich weiter vermehren, müssen aber nicht. Die können manchmal vom Körper beseitigt werden.
      Es bleibt jetzt nichts anderes übrig, als jede 3 Monate PSA-Test machen und das Leben genießen. Soll PSA-Wert mit der Zeit deutlich steigen (z.B. auf 0,8 ng/ml oder höher), wird erneute PSMA-PET notwendig und eventuell weitere Behandlung.

      Für die genaue Bezeichnung des Tumors können Sie OP Bericht und pathologischen Befund vom Krankenhaus verlangen.
      Befund Pn1 Gleason 3+3=6 bedeutet, dass in lokalen Lymphknoten Tumorzellen gefunden wurden, und das der Tumor wenig aggressiv ist (geringe Wahrscheinlichkeit für Fernmetastasen)
      GENIEßEN SIE DAS LEBEN ! Vermeiden Sie Stress !
      Viele Grüße, Jacek

      • Hallo Jacek, vielen Dank für diese ausführliche Erklärung.
        Diese erleichtert uns das weitere vorgehen. Selbstverständlich wird mein Mann alle 3 Monate zur Kontrolle gehen . Wir hoffen dabei einfach nur das beste.
        Ich hatte eben nur vergessen den neuen Gleason dabei zu schreiben.
        Der war nach der OP als 3+4=7a.
        Können Sie mir nur dazu bitte vielleicht noch eine Aussage geben?Vielen Dank schon vorab und liebe Grüße

      • Hallo Klaus?
        Es ist sehr oft so, dass nach der OP Gleason Score höher ist als vor der OP. Es wird dabei anders bewertet als bei Biopsie, aber zu den ein paar Lymphknoten Absiedlungen passt 3+4 realistischer.

        3+4 ist weiterhin wenig aggressiv und auch mit Metastasen in Lymphknoten ist die Wahrscheinlichkeit nicht an Prostatakrebs zu sterben sehr sehr hoch.
        Viele Grüße, Jacek

      • Vielen lieben Dank Jacek.
        Klaus und Karo 🙂

      • Hallo Jacek ,
        es hat sich seit letztem Jahr einiges getan.

        Der PSA war seit Diagnose Stellung November 2016 nie im grünen Bereich. Wie oben schon mal alles geschrieben.

        Im April diesen Jahres wieder PSA Anstieg von 0.11 ( Januar ) zu April 0.35.
        Bis Juli wurde jetzt erst einmal abgewartet , was sich tut.
        Im Juli dann PSA 1,21.

        Es folgte wieder eine Überweisung ins Essener Uniklinikum zum PET CT.

        Befund lautet: singuläre Knochenmetastase in HWK4 mit intensiver PSMA-Überexpression und Deckplattenbeteiligung ( weisst Du was das genau bedeutet ? Ich hab meinen Urologen Termin leider erst am 15.9 zur Besprechung.
        ( RTX der HWK Met.? – Für was steht diese Abkürzung ?

        Neue Klassifikation lautet : cT2cN1M1b ( was bedeutet das nun- ich hab in der Übersicht der Klassifikationen nicht alles verstanden )

        Mein Fall wurde im Tumorboard der Uniklinik vorgetragen .
        Zum einen werde ich wieder Bestrahlungen bekommen und es wird Antihormon Therapie gestartet ( Spritze) .

        Viele Grüße
        Klaus

      • Hallo Klaus,
        ich verstehe diesen Befund so, dass Du eine kleine Metastase in der Halswirbelsäule hast (HWK 4 = Halswirbelkörper 4),
        mit Deckplattenbeteiligung bedeutet dass die Metastase an dem oberen Rand von dem Wirbelkörper liegt (kann Schmerzen verursachen),
        N1 bedeutet Regionärer Lymphknotenbefall.

        Die geplante Bestrahlung der Metastase finde ich gut, die Antihormontherapie verstärkt die Wirkung der Bestrahlung
        Gruß, Jacek

  7. Hallo!Bei meinem Mann wurde ein MRT der Prostata gemacht, heute haben wir den Befund per Post bekommen. Leider hat der Urologe und Hausarzt Weihnachtsurlaub.Wir sind etwas durcheinander weil wir mit dem befund nicht anfangen können. Wäre wirklich ganz ganz liebe wenn es uns Jemand der sich mit diesen Befund aus kennt!
    Danke im Voraus

    Großes,dignitätsunklares Areal bis 18x9x21mm mit Diffusionsrestriktion und Ausbreitung in die posterolateralen und posteromedialen Sektoren (PZpl und PZpm ) der peripheren Zone der Mitteldrüse und der Prostata-Apex des re.Prostatalappens im Niveau der Mitteldrüse.PI-RADS-Kategorie5.Weiteres Areal bis 9x5x8mm mit Diffusionsrestriktion und KM Endhancement im posteromedialen Sektor ( PZm)der peripheren Zone der Mittelblase links.PI-RADS-Kategorie4.Asymmetrische, unklare Verdickung der rechten Harnblasenwand bis 10mm.Wir empfehen eine Zystoskopie.Kein Hinweis auf lymphatische oder ossäre Matastasierung. Maximale Tumorfprmel beträgt cT2c,NX,MX

    • Hallo,
      ich habe auf die schnelle nicht alles verstanden, aber es ist leider sicher, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Prostatakrebs sehr hoch ist.
      Um die Diagnose abzusichern wurde eine Biopsie empfohlen (Zystoskopie).
      Die MRT-Untersuchung beschreibt mehrere verdächtige Herden, wobei 2 sind besonders verdächtigt:
      peripheren Zone der Mittelblase (Mitteldrüse?) links. PI-RADS-Kategorie4: linke Seite, mittig: das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist wahrscheinlich.

      der peripheren Zone der Mitteldrüse und der Prostata-Apex des re. Prostatalappens im Niveau der Mitteldrüse. PI-RADS-Kategorie5:
      rechte Seite, mittig und am Appex (Ausgang der Prostata in den Schließmuskel und die Harnrohre), das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist sehr wahrscheinlich.

      Eine Verdickung der rechten Harnblasenwand, die Ursache ist unbekannt.
      Es wurden keine Änderungen in den benachbarten Lymphknoten und Samenblässchen vestgestellt.
      Die mögliche Tumorklasifikation: T2c, Tumor infiltriert in beide Prostata-Lappen (rechte und linke Seite).

      Schlechte Nachricht vor Weihnachten, die vorläufige Diagnose bedeutet aber nicht, dass Ihr Mann in den nächsten paar Jahren sterben will.
      Aktuell ist oft möglich Prostatakrebs zu heilen oder noch viele Jahre damit zu leben.

      Ich persönlich würde gleich Anfang Januar eine Biopsie machen lassen und möglichst schnell handeln.
      Operation ist möglich, vielleicht empfehlenswert, aber wegen der Nähe zum Apex wird vermutlich schwer alle Krebszellen zu entfernen, ohne den Schließmuskel zu beschädigen (Gefahr für Inkontinenz).
      Entfernung der Prostata und nachträgliche Bestrahlung finde ich als die beste Alternative, wobei auch alleinige Bestrahlung wäre Möglich.

      Ich wünsche Ihnen Viel Kraft für die nächste Monate,
      Jacek

  8. Hallo, ich hoffe hier auf Rat/Unterstützung bei folgender Konstellation:
    Radikale OP im Alter von 62 Jahren (11/2010,Stadium pT2a, Gleason 3+4, pN0 (0/20), L0, V0, R0), keine Nachbehandlung!
    12/2015 erster messbarer PSA-Wert 0,02. Heutiger Wert 0,10, Verdopplungszeit ca. 13 Monate.
    Tumorkonferenz empfiehlt bereits jetzt Salvage-Bestrahlung, was ich als kritisch für mich und meine Lebensverhältnisse ansehe. Erfolgsquote ca. 40%, aber Angst machen mir die Nebenwirkungen bei bereits bestehenden Problemen mit Verwachsungen im Bauchbereich (mehrere Bauch-OPs).
    Ich erwäge wegen der oben genannten Bedenken, auf die Bestrahlung zu verzichten, um meine Lebensqualität nicht zu verschlechtern.
    Ich bin jetzt 70 und hoffe trotzdem meine statistische Lebenswartung von 84 zu erreichen.
    Ein Arzt (Onkologe) empfiehlt ein PSMA-PET-CT, um dann gezielt zu bestrahlen. Dieses CT zeigt aber verlässliche Ergebnisse erst ab PSA-Werten von mind. 0,5. Dazu sagt dann der „Bestrahlungsarzt“, das wäre dann zu spät.
    Bin also ziemlich verunsichert, ob ich abwarten kann, was mir wegen der Ungewissheit schwer fällt.

    • Hallo,
      Die S3-Leitlinie empfiehlt eine Salvage-Bestrahlung bei PSA < 0,50 ng/ml, es ist aber nur eine Empfehlung. Die Empfehlung wurde ausgestellt, als die PSMA-PET Untersuchung noch nicht bekannt war. Es ist möglich die Bestrahlung auch bei höheren PSA-Werten zu machen. Eine gezielte Bestrahlung ist bei jedem PSA-Wert möglich. Ich bin auch der Meinung, dass in viellen Fällen besser ist vor der Bestrahlung zuerst die Krebszellen zu lokalisieren. Es gibt verschiedene Aussagen bezüglich PSMA-PET, bei welchem PSA-Wert ist sinnvoll sie zu machen. Ich habe schon von 0,1 ng/ml gehört, dass es ausreichend sein kann. Ich denke, in Ihrem Fall könnte am sinnvollsten sein eine PSMA-PET-CT Untersuchung erst zu machen, wenn der PSA-Wert bei 0,45 ng/ml liegt. Danach können Sie immer noch sich für eine eventuelle Behandlung entscheiden.

  9. Allerdings bedeutet R0 nicht Tumorfreiheit an der Prostatakapsel, sondern am jeweiligen Gewebeschnittrand (je nach OP unterschiedlich)

  10. in Verbindung mit der Pathologisch-anatomische Begutachtung kann man mit diesen Unterlagen mit der gezeigten Erklärung sehr gut deuten. Vielen Dank dafür

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